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Streit eskaliert! "Bizarres Schauspiel der FIS"

Streit eskaliert! "Bizarres Schauspiel der FIS"
Streit eskaliert! "Bizarres Schauspiel der FIS"

Jetzt könnte es richtig schmutzig werden!

Die vier Top-Nationen Deutschland, Österreich, Schweiz und Kroatien haben sich zusammengetan und wollen gegen die Wahl des FIS-Präsidenten Johan Eliasch vor rund drei Wochen vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Klage einreichen. (NEWS: Alles zum Wintersport)

Grund für die Unzufriedenheit der Verbände sind die Umstände, wie die Wahl von Eliasch zustande kam. „Das Wahlprozedere war ein Witz“, erklärte Diego Züger, stellvertretender Geschäftsführer beim Schweizer Skiverband. Dessen Präsident Urs Lehmann bezeichnete die Vorgänge sogar als „Muppet-Show“.

Auch Stefan Schwarzbach, DSV-Vorstand Kommunikation, wird bei BR24 deutlich, wenn er an die Situation zurückdenkt: „Es war schon ein bizarres Schauspiel, dass uns von der FIS geboten wurde.“

Bizarre Zustände bei der Wahl zum FIS-Präsidenten

Aber was führte zu dieser Verärgerung?

Beim 53. Kongress des Ski-Weltverbands FIS in Mailand stand die Wahl des neuen FIS-Präsidenten auf der Tagesordnung. Der schwedisch-britische Geschäftsmann Johan Eliasch, Vorstandsvorsitzender und CEO des Sportartikelherstellers HEAD, hatte erst 2021 vom langjährigen Präsidenten Gian Franco Kasper - der nur 35 Tage nach seinem Rücktritt verstorben ist - das Amt übernommen und stellte sich erneut zur Wahl.

Pikant: Eliasch war der einzige Kandidat.

Noch pikanter: Man konnte nur mit Ja abstimmen!

Laut FIS-Regularien ist ein Nein als Antwort-Option nur bei Sachfragen möglich, nicht aber bei der Wahl des Präsidenten. Der Antrag von Vedran Pavlek, Direktor der kroatischen Ski-Alpin-Abteilung, bei nur einem Kandidaten ebenfalls die Option Nein aufzunehmen, wurde vom Zeremonienmeister der FIS abgebügelt. Pavleks Protest, dass dieses Verhalten undemokratisch sei, wurde ebenfalls nicht gehört.

Zahlreiche Vertreter verlassen die Abstimmung

Als Reaktion auf diese Entscheidung verließen zahlreiche Vertreter - darunter die großen Skinationen aus Skandinavien, Deutschland, Österreich, Schweiz und Kroatien - den Raum und nahmen nicht an der Abstimmung teil.

Diese Gruppe bildete im Ergebnis die 44 Prozent der enthaltenen Stimmen. Da für die Wahl des FIS-Präsidenten eine einfache Mehrheit genügt, wurde Eliasch mit 56 Prozent der Stimmen ins Amt gehievt. Für Eliasch votierten vor allem kleine Nationalverbände, die sich durch seine Reformpläne mehr Geld erhoffen.

Bereits damals stand die Möglichkeit der Klage im Raum, nun machen die FIS-Rebellen ernst.

Eliasch bringt Verbände mit Reformplänen gegen sich auf

Die Durchführung der Wahl war jedoch nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Bereits zuvor hatte der alte und neue Präsident die Verbände durch verschiedene Vorschläge gegen sich aufgebracht.

Unter anderem strebte er eine Zentralvermarktung an. Allerdings liegen die Rechte für Weltcup-Wettbewerbe in der Regel bei den nationalen Verbänden, die sie zum Teil an Makler abtreten, um sichere Einnahmen zu generieren. Der DSV etwa hat seine TV-Rechte an die Agentur Infront weitergegeben.

Zudem will er vermehrt in Asien Rennen veranstalten, um diesen neuen Markt zu erschließen und an den Rennformaten schrauben. So steht nicht nur der Super G vor dem Aus, sondern auch dem Riesenslalom droht eine grundlegende Reform. (BERICHT: Große Ski-Revolution rückt näher)

Für den Alpin-Direktor der Schweizer, Walter Reusser, kamen diese Pläne einer „Operation am offenen Herzen“ gleich.