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Hörmann verteidigt Aufklärungskosten in der „Brief-Affäre“

Hörmann verteidigt Aufklärungskosten in der „Brief-Affäre“
Hörmann verteidigt Aufklärungskosten in der „Brief-Affäre“

Ein Jahr nach dem unrühmlichen Ende seiner Amtszeit beim Deutschen Olympischen Sportbund hat Ex-Präsident Alfons Hörmann die Kosten für die Aufklärung der „Brief-Affäre“ verteidigt. „Viele Ausgaben resultierten aus der Anonymität des Schreibens heraus. Diejenigen, die das Haus des DOSB kommunikativ in Brand gesetzt haben, sind nun diejenigen, die uns vorwerfen, die Feuerwehr gerufen zu haben“, sagte Hörmann der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.

Mehr als 700.000 Euro investierten Hörmann und die damalige Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker in der Krise - einen Großteil davon in die Suche nach dem Urheber des Schreibens. Ein Gremium attestierte im Oktober "kein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten der DOSB-Verantwortlichen", sah aber eine "chaotische, weitgehend missglückte Krisenbewältigung" mit "massiven Beraterkosten".

Noch immer sieht sich Hörmann, der den Dachverband des deutschen Sports von 2013 bis 2021 leitete, als Opfer einer Intrige. "Alle uns vorliegenden Informationen, Daten, Fakten und Belege lassen keinen anderen Schluss zu", sagte der 62-Jährige. Dem Präsidium unter Hörmann war in dem Brief am 6. Mai 2021 eine "Kultur der Angst" vorgeworfen worden. Zur Wahl am Ende des Jahres trat Hörmann nicht mehr an. Sein Nachfolger wurde Thomas Weikert.

Für ihn sei das kostenintensive Vorgehen trotz der Kritik des Gremiums mit der früheren DOSB-Vizepräsidentin Christa Thiel sowie dem ehemaligen BGH-Richter Clemens Basdorf alternativlos gewesen, sagte Hörmann. „Es blieb uns doch gar nichts anderes übrig, als unser Krisenmanagement im juristischen und kommunikativen Bereich sauber und professionell begleiten zu lassen. Ansonsten wäre die Gefahr, irgendwann ins juristische Messer zu laufen, viel zu groß gewesen“, erklärte er.