Boxen: Diese deutschen Underdogs überraschten die Stars
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Schmeling gegen Louis, Mildenberger gegen Ali: Schon so mancher deutscher Boxer ging als Außenseiter in große Kämpfe - und verblüffte die Welt. SPORT1 auf die großen deutschen Underdogs der Box-Geschichte zurück
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MAX SCHMELING gegen JOE LOUIS: Der deutsche Box-Gigant ging zwar als ehemaliger Weltmeister in das Duell mit dem aufstrebenden Joe Louis 1936, dennoch war für die Experten der Fall klar: Der ungeschlagene "Brown Bomber" galt als unbesiegbar
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Schmeling allerdings schockte die Welt: Louis ging in der 12. Runde k.o. Schmeling hatte ihn gut "gescoutet", erkannte die Angewohnheit, nach Schlägen seine Linke fallen zu lassen, was Raum für Konter ließ. Sein Satz "I have seen something", der das ankündigte, wurde in den USA zum geflügelten Wort
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1938 verlor Schmeling (der der Propaganda-Vereinnahmung seines Siegs durch das Nazi-Regime distanziert gegenüber stand) einen Rückkampf gegen Louis klar in der ersten Runde. Er gratulierte fair, die beiden wurden gute Freunde
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Nach seinem Karriere-Ende 1948 lebte Schmeling noch ein langes und erfülltes Leben, starb erst 2005 mit 99 Jahren. Er ist bis heute das einzige deutsche Mitglied der internationalen Hall of Fame des Boxens
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Der legendäre "Sugar" Ray Robinson bestritt im Lauf seiner Karriere sage und schreibe 202 Kämpfe, für die er zum Teil um die halbe Welt reiste. Der Weg des schillernden US-Amerikaners führte in den Fünfzigern auch zweimal nach Deutschland
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1950 forderte ihn der vielfache Deutsche Meister HANS STRETZ (r.) in Frankfurt, 1951 der hier gegen Stretz boxende GERHARD HECHT in Berlin. Der 1997 verstorbene Stretz verlor durch K.o. in der fünften Runde gegen Robinson. Gegen Hecht (1923-2005) wurde Robinson zunächst disqualifiziert, aber der Kampf wurde letztlich annulliert
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Der in Kaiserslautern geborene KARL MILDENBERGER stieg in den sechziger Jahren zum Schwergewichts-Europameister auf - was ihm die einmalige Chance einbrachte, gegen den unbestritten größten Boxer aller Zeiten anzutreten
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Mildenberger, der im bürgerlichen Leben nach der Karriere für eine Brauerei und als Bademeister arbeitete, blieb Ali verbunden, sah ihn unter anderem bei einer Werbe-Kampagne für ein Fruchtgetränk und einer Filmpremiere 2002 wieder. Mildenberger starb 2018 im Alter von 80 Jahren
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AXEL SCHULZ bekam 1995 eine WM-Chance gegen Altmeister GEORGE FOREMAN, kurz zuvor überraschend noch einmal Champion des Verbands IBF geworden. Der damals bereits 46-jährige US-Amerikaner entscheidet sich für Schulz als vermeintlich ungefährlichen Gegner
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In den USA wird der Kampf gegen den bis dahin unbekannten Schulz als der WM-Kampf gegen den legitimen Schmeling-Nachfolger vermarktet. Und Schulz enttäuscht die Zuschauer nicht, liefert dem Altmeister einen mutigen Kampf
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Es soll der größte Kampf seiner Karriere werden, als er Foreman am 22. April 1995 in Las Vegas am Rande einer Niederlage hat. Schulz zwingt den 46-Jährigen über die kompletten 12 Runden und verliert am Ende nur umstritten nach Mehrheitsentscheidung. Einen Rückkampf verweigert Foreman, womit er seinen Titel wieder verliert
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Schulz wurde durch den Foreman-Fight zum Star, obwohl auch weitere Griffe nach dem WM-Gürtel daneben gingen. Ist heute SPORT1-Experte und für den "MDR" in Las Vegas, um den Schwarz-Fury-Fight zu analysieren
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YouTuber Rezo? Nein, ein Zeitsprung zurück ins Jahr 2000, wo Tennis-Star Nicolas Kiefer und Freundin Inga in Hannover als Edelfans Zeugen eines weiteren deutschen Achtungserfolgs waren
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VITALI KLITSCHKO erlebte damals nach einem verletzungsbedingten Verlust des WM-Titels gegen Chris Byrd den ersten Rückschlag seiner Karriere. Als Wiederaufbaugegner des Ukrainers kam ein deutsches Schwergewicht zum Zuge: der Eislebener Timo Hoffmann mit dem Spitznamen "Die deutsche Eiche"
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In Hannover passierte Klitschko dann tatsächlich etwas, das ihm im Lauf seiner Karriere selten passierte: Er konnte die Eiche nicht fällen, der beherzte Hoffmann hielt 12 Runden im Ring mit ihm durch und entging dem K.o.
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Nach Punkten war Klitschko unumstrittener Sieger, aber Hoffmann konnte sich trotzdem freuen: Die gute Leistung ließ das Rennommee des damals 26-Jährigen steigen
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Zum ganz großen Wurf reichte es für Hoffmann in seiner weiteren Karriere dennoch nicht mehr, wichtige Titel gewann er nicht. Seit 2013 stand der heute 44-Jährige nicht mehr im Ring
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Im März 2004 wagte Mittelgewichts-Weltmeister FELIX STURM etwas, was bei weitem nicht alle deutschen Box-Größen ihrer Zeit wagten: Er ging in die USA und setzte seinen Titel gegen einen absoluten Superstar aufs Spiel: den "Golden Boy" OSCAR DE LA HOYA
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Das Risiko scheint sich auszuzahlen: Sturm ist in Las Vegas der bessere Mann, bringt deutlich mehr Schläge ins Ziel
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Nach dem Ende der 12. Runde jubelt Sturm, auch die Kommentatoren halten ihn für den sicheren Sieger - doch die Punktrichter verkünden: knapper Sieg für de la Hoya. Boxen, wie es manchmal eben so ist. Bis heute steht der Vorwurf, dass Goldesel de la Hoya geschützt werden sollte
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Sturm erholte sich von diesem und weiteren Rückschlägen, wurde noch viermal Weltmeister. Zuletzt aber schrieb er unschöne Schlagzeilen: Er steht einerseits wegen Doping-Verdachts und angeblicher Steuerhinterziehung im Visier der Justiz, wegen letzterem sitzt er in Köln in Untersuchungshaft
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