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Österreicher sorgt für historischen Etappensieg

Österreicher sorgt für historischen Etappensieg

Den größten Coup seiner Karriere kostete Patrick Konrad auf den letzten Metern richtig aus. (Alles Wichtige zur Tour de France)

Voller Euphorie legte der Österreicher nach seinem beeindruckenden Solo in den verregneten Pyrenäen seine Hände auf den Helm, hielt sie kurz vor das Gesicht und streckte dann seine Arme jubelnd Richtung Himmel. Nach 169 km hatte der 29-Jährige dem deutschen Team Bora-hansgrohe auf der 16. Etappe am Dienstag den zweiten Etappensieg der 108. Tour de France beschert.

"Mein Schwager hat mir am Ruhetag gesagt: Der Fleißige erntet das Glück", sagte Konrad: "Ich habe bis zur Ziellinie gekämpft. Ich habe gewusst, ich habe die Beine, die Form und das Talent, so etwas gewinnen zu können. Heute habe ich das Glück mit der Brechstange erzwungen."

Konrad überrascht mit Attacke

Die Brechstange hatte er bei peitschenden Windböen und starkem Regen am vorletzten Anstieg aus einer Dreiergruppe herausgeholt und den entscheidenden Angriff gesetzt. Das Ziel erreichte er 42 Sekunden vor dem zweitplatzierten Italiener Sonny Colbrelli (Bahrain Victorious).

Der Titelverteidiger und Gesamtführende Tadej Pogacar musste im Peloton keine Attacken parieren und geht mit einem komfortablen Vorsprung in die letzten beiden Pyrenäen-Showdowns.

Der 22-Jährige vom Team UAE Emirates führt nach dem 16. Teilstück die Gesamtwertung vor den letzten beiden Bergankünften am Mittwoch und Donnerstag mit 5:18 Minuten vor dem Kolumbianer Rigoberto Uran (EF Education-Nippo) an.

Österreicher Konrad schreibt Geschichte

Konrad, Teamkollege des früheren Tour-Vierten Emanuel Buchmann, trug sich am Dienstag in den wolkenverhangenen Pyrenäen in die österreichischen Radsport-Geschichtsbücher ein.

Auf den Tag genau vor 90 Jahren hatte sein Landsmann Max Bulla die 12. Etappe der Grand Boucle gewonnen. Nach Georg Totschnig (2005) ist Konrad der dritte Österreicher, dem ein Tageserfolg gelang. Bereits auf der ersten Pyrenäen-Etappe am Samstag war Konrad in Quillan Zweiter geworden.

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Der Kölner Nils Politt hatte Bora am vergangenen Donnerstag in Nimes auf der zwölften Etappe den ersten Sieg beschert und den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. "Der Sieg von Nils hat alle nochmal motiviert", sagte Bora-Sportdirektor Enrico Poitschke der ARD. Durch den zweiten Tagessieg für das Team sei es "eine fantastische Tour, jetzt schon".

Bora-Manager Ralph Denk hatte bereits am zweiten Ruhetag ein positives Zwischenfazit gezogen und durfte sich am Dienstag umso mehr freuen. "Die Zufriedenheit überwiegt", sagte Denk dem SID.

Fahrer werden auf 17. Etappe gefordert

Zu Beginn nutzte Kasper Asgreen die knapp 40 km lange Abfahrt hinunter aus dem Fürstentum Andorra, um sich alleine abzusetzen. Am ersten Anstieg hoch zum Col de Port (2. Kategorie) fand der dänische Zeitfahrmeister im früheren Weltmeister Michal Kwiatkowski und dem Italiener Mattia Cattaneo nur kurzzeitig Unterstützer. Auf der Abfahrt wurde das Trio schnell eingeholt.

Die Fluchtgruppe des Tages kristallisierte sich im Anstieg hinauf zum Tageshighlight heraus, dem Col de la Core (1395 m/1. Kategorie). Bis zum Gipfel betrug der Vorsprung der dreiköpfigen Gruppe auf das Hauptfeld fast sieben Minuten. Wie schon auf den ersten beiden Pyrenäen-Etappen spielten die deutschen Fahrer keine Rolle.

Am vorletzten Berg, dem Col de Portet-d'Aspet, überraschte Konrad seine Kontrahenten Jan Bakelants und Fabien Doubey knapp drei Kilometer vor dem Gipfel mit seinem Antritt. In der Folge bildete sich eine neun Fahrer starke Verfolgergruppe, dessen Druck Konrad standhielt.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)