Hunt schlägt Alarm - HSV nach Fiasko fassunglos

Fast nicht zu glauben: Der Hamburger SV erlebt gegen Jahn Regensburg eine 0:5-Heim-Blamage

Peinlich, blamabel, desaströs, unterirdisch - ein Debakel für die Geschichtsbücher:

Der Hamburger SV hat am 6. Spieltag in der 2. Bundesliga ein historisches 0:5-(0:3) gegen den SSV Jahn Regensburg erlitten und damit die Rückkehr an die Tabellenspitze krachend verpasst. (LIVETICKER zum Nachlesen)

Die Highlights des 5. Spieltags am Sonntag ab 19.30 Uhr bei "Sky Sport News HD: Die 2. Bundesliga" im TV auf SPORT1

"Wir sind völlig unter die Räder gekommen. Wir müssen uns auch nichts vormachen, wir haben schon die letzten Wochen nicht gut verteidigt. Es ist alles schief gelaufen, was hätte schieflaufen können. Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll zu erklären", resümierte Offensivmann Aaron Hunt hinterher verbittert bei Sky.

HSV-Coach Titz stellt sechsmal um

Die Hanseaten um Trainer Christian Titz, der sein Team gegenüber dem Nachholspiel in Dresden auf sechs Positionen verändert hatte, lieferten vor allem in der ersten Halbzeit eine erbärmliche Leistung ab.

"Wir müssen das jetzt erst mal sacken lassen und dann klar analysieren. Beängstigend ist, dass wir so schwach verteidigt haben. Aber jetzt haben wir die Chance, das wieder geradezurücken", resümierte Titz mit Blick auf die anstehende Englische Woche und das Donnerstag-Spiel gegen Greuther Fürth.

Anstelle des sechsten Pflichtspielsiegs in Serie wurde der HSV hart bestraft - vor allem durch 24-Minuten-Hattrick-Schütze Sargis Adamyan. (Alle Ergebnisse im Überblick)

Der armenische Nationalstürmer nutzte zunächst einen katastrophalen Ballverlust von Keeper Julian Pollersbeck nach einem Rückpass (11.) von Gotoku Sakai. Nur zehn Minuten später klingelte es erneut im HSV-Tor, weil Adamyan mit einem von Leo Lacroix unglücklich abgefälschten Schuss traf.

Hattrick-Schütze Adamyan schockt HSV

Auch danach hatten die Hausherren nichts entgegenzusetzen. Nach einem Freistoß auf den langen Pfosten übersprang Asger Sörensen die komplette Hamburger Hintermannschaft, legte auf Adamyan ab, der eiskalt aus kurzer Distanz abschloss.

Die 42.000 Fans im Volksparkstadion wollten ihren Augen nicht trauen, als die Rothosen nach dem Seitenwechsel und trotz der Einwechslung von Pierre-Michel Lasogga für den völlig abgemeldeten Lewis Holtby weiterhin keine Aufholjagd an den Tag legen wollten. (SERVICE: Die Tabelle)

ANZEIGE: Jetzt das Trikot vom HSV oder Jahn Regensburg kaufen - hier geht es zum Shop

Mehr noch: Die Regensburger, die sich auf Rang 13 verbesserten, kamen sogar noch zu ihrem vierten und fünften Treffer. Nach einem abermaligen Standard verwandelte Marcel Correia sehenswert per Direktabnahme (53.).

Danach sorgte Janne George mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (75.) für den Schlusspunkt beim eigentlichen Außenseiter, für den es der erste Auswärtssieg seit fünf Monaten (75.) war.

Hunt verschießt Elfer kläglich - Fans flüchten

Symptomatisch für das Fiasko der Hamburger, deren Fan-Massen mit Häme fluchtartig vorzeitig die Arena verließen: Hunt verschoss einen an ihm selbst durch Correia verschuldeten Strafstoß kläglich wie eine Rückgabe, die Jahn-Keeper Philipp Pentke mühelos parierte (41.).

Adamjan traf mit einem Distanzschuss (48.) noch den linken Außenpfosten für das Team von Trainer Achim Beierlorzer, das ballsicherer und kombinationsstärker war und sogar für ein noch höheres Resultat hätte sorgen können.

Am Ende kam der Schlusspfiff für den HSV, der unter Titz zuvor noch nie fünf Tore kassiert hatte, einer Erlösung gleich.

HSV nun vor Stadtderby gegen St. Pauli

"So können wir nicht weiterverteidigen, auch nicht in der 2. Liga", so Hunt, der Coach Titz für das Chaos in den Hamburger Reihen nicht verantwortlich machen wollte. "Wir tun uns seit Wochen schwer, da muss jetzt aus der Mannschaft etwas herauskommen."

In dieser Verfassung dürfte der Bundesliga-Absteiger allerdings auch im Stadtderby in genau einer Woche gegen den FC St. Pauli chancenlos sein.