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18 Klubs - 18 Thesen: Der nächste Meister kommt aus Sachsen

26 Tage ohne Bundesliga-Fußball sind genug. Mit dem Freitagsknaller Schalke gegen Mönchengladbach (Bundesliga: FC Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach, ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) startet die deutsche Eliteliga in die Rückserie - mit einer Menge an spannenden Themen.

Die SPORT1-Redakteure wagen einen Blick voraus und stellen zu jedem der 18 Erstligisten provokante Thesen auf.

Rasmus Godau: Der nächste Deutsche Meister wird Leipzig heißen

Seit zehn Jahren kommt der Deutsche Meister entweder aus Dortmund oder München. Sieben Titelgewinne des FC Bayern in Serie dürften erstmal genug sein. Steht RB nach dem 21. Spieltag, dem Gastspiel in München, noch oben, sind die Sachsen nicht mehr aufzuhalten.

Ja, sie sind vergleichsweise jung und unerfahren. Ja, mit Willi Orban und Ibrahima Konaté fehlen zwei Säulen der Innenverteidigung noch länger. Aber das tun sie nicht erst seit gestern.

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Leipzig ist auch ohne sie gut in der Spur und in der Offensive mit schlagkräftigen Optionen en masse gesegnet, seitdem auch Christopher Nkunku und Patrik Schick wirklich angekommen sind. Der Abgang von Diego Demme lässt sich intern gut auffangen. Trainer Julian Nagelsmanns Meisterstück wird es werden, seine Jungs darauf zu polen, eiskalt zuzupacken, wenn am Ende die Nerven eine Rolle spielen können.

Johannes Fischer: Gladbach rettet sich in die Champions League

Mit 35 Punkten haben die Fohlen unter Neu-Trainer Marco Rose eine herausragende Vorrunde gespielt, waren wochenlang Tabellenführer und eilten von Sieg zu Sieg. Manch Fohlen-Fan könnte schon vom Titel-Revival träumen - wäre die letzte Saison nicht noch in (schlechter) Erinnerung.

Noch unter Roses Vorgänger Dieter Hecking lief Gladbach ebenfalls in der Hinrunde heiß, bevor nach der Winterpause der große Absturz erfolgte. Am Ende verspielte die Borussia fast noch die Europa League.

Dass es dieses Mal nicht so weit kommen wird, dafür wird Motivator Rose sorgen. Am Ende rettet sich sein Team in die Champions League. Von etwaigen Titelträumen müssen sich die Anhänger aber schnell verabschieden - im Vergleich zur Konkurrenz hat Gladbach (noch) keine Meisterreife.

Florian Plettenberg: Lewandowski knackt bei Bayern Müllers 40-Tore-Marke

Nichts ist bekanntlich für die Ewigkeit, auch nicht der Torrekord von Gerd Müller. In dieser Saison wird Robert Lewandowski die 40-Tore-Marke sogar übertreffen.

Nie habe ich den Polen stärker gesehen als in dieser Saison, nie hungriger und fokussierter. Er lässt sich nach Abpfiff operieren, um pünktlich zum Rückrundenauftakt bei Hertha BSC weiterzutreffen – zweifach. Dann sind es nur noch 20 Tore.

Patrick Berger: Haaland wird Dortmunds Schlüssel zu einem Titel

28 Tore in 22 Pflichtspielen für RB Salzburg – das ist die Hammer-Quote von Erling Haaland! Der BVB hat sich im Winter die heißeste Nachwuchs-Aktie Europas gesichert. Mit dem wuchtigen 1,94-Meter-Hünen haben die Dortmunder neue Möglichkeiten im Angriff und eine enorme Durchschlagskraft.

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Auch Kapitän Marco Reus schwärmt vom echten Neuner: "So einen Spielertypen hatten wir seit Lewy (Robert Lewandowski, Anm. d. Red.) nicht mehr." Der 19-jährige Norweger kann das letzte fehlende Mosaiksteinchen zu einem BVB-Titel in dieser Saison sein – und wenn es "nur" der Pokal ist.

Patrick Berger: Nübel macht kein Spiel mehr für Schalke

Die erste Degradierung gab es bereits: Im Spanien-Trainingslager hat Trainer David Wagner Alexander Nübel die Kapitänsbinde abgenommen. Die zweite Absetzung könnte schon bald folgen.

Denn Nübel steht in den beiden Rückrunden-Auftaktspielen gegen Gladbach und in München wegen einer Rot-Sperre nicht im Tor, wird stattdessen von Markus Schubert vertreten. Und es könnte auch bis Saisonende so sein, dass Nübel nur zuschaut.

Wieso soll Schalke den im Sommer zum FC Bayern abwandernden Keeper einsetzen und damit starkmachen? Mit Schubert steht längst ein adäquater Ersatz und die legitime neue Nummer eins bereit. Nübel macht kein Spiel mehr in dieser Saison für Schalke!

Dirc Seemann: Havertz verabschiedet sich glanzvoll aus Leverkusen

Als Genussmensch für feinen Umgang mit dem Ball kann man sich nur wünschen, dass Kai Havertz wieder an seinen Top-Leistungen aus der der ersten Hälfte des vergangenen Jahres anknüpft. Als Leverkusen-Anhänger sollte man dafür beten!

Denn ohne einen starken Havertz ist Leverkusen nicht konstant genug und verpasst sicher die Champions-League-Qualifikation. Aber aufatmen am Bayer-Kreuz: Die Zeichen stehen gut. Der Abgang von Julian Brandt und die systemische Verzahnung mit Kerem Demirbay und Nadiem Amiri sollten jetzt spätestens im spanischen Wintertrainingslager abschließend verarbeitet worden sein.

Dazu der Neuzugangs-Trumpf Exequiel Palacios. Wenn er ran darf, wird er in der Lage sein, Kai Havertz in Szene zu setzen und dann bitte schön viel Spaß mit dem "alten" Kai Havertz. Erst in Leverkusen und nächste Saison dann bei den Bayern, in Liverpool oder sonstwo!

Martin Quast: Dabbur ist Hoffenheims große Wundertüte

Der israelische Neuzugang passt insofern bestens zu TSG, weil man auch bei ihm nicht immer weiß, was er im nächsten Moment anstellt. Hoffenheimer Siegen bei den Bayern und gegen Dortmund stehen heftige Heimpleiten gegen Mainz, Freiburg und Augsburg gegenüber.

Dabbur hat als Torschützenkönig in Österreich und der Schweiz gezeigt, dass er weiß, wo das Tor steht. Ob er das fehlende Puzzlestück ist, um die wankelmütige TSG auf hohem Niveau zu stabilisieren, ist die spannende Frage.

Maximilian Lotz: Freiburg spielt bis zum Schluss um Europa

26 Punkte in der Hinrunde - das schaffte der Sport-Club zuletzt in der Saison 2012/13. Damals führte Christian Streich den SC in seiner ersten kompletten Saison als Chefcoach auf Platz fünf und in die Europa League. Gelingt sieben Jahre später ähnliches?

Offiziell hat der Klassenerhalt höchste Priorität. Der stets wachsame Blick nach unten sorgt dafür, dass im Breisgau so schnell keiner die Bodenhaftung verliert.

Trotzdem gilt es gleich zu Rückrundenbeginn ähnlich gut zu punkten wie zum Saisonstart - nur dann dürften die heimlichen Europa-Träume bis zum Sommer anhalten.

Niclas Löwendorf: Schlager startet in Wolfsburg durch

Im Sommer ließ sich der VfL Xaver Schlager satte 15 Millionen Euro kosten. Das Geld schien schon in den ersten Wochen der Saison bestens angelegt. Mit dem blonden Antreiber im Mittelfeld gewannen die Wölfe gleich zweimal.

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Dann brach sich der Österreicher am 3. Spieltag in Paderborn den Knöchel, von den folgenden acht Ligapartien entschied der VfL nur zwei für sich. Trainer Oliver Glasner warf seiner Mannschaft "Dienst nach Vorschrift" vor.

Seit der schnell genesene Schlager am 15. Spieltag in die Startelf zurückkehrte, ist davon keine Rede mehr. Schlager traf beim Sieg gegen Gladbach und kurbelte auch bei den guten, wenn auch nicht siegreichen VfL-Partien gegen Schalke und Bayern unermüdlich an. "Ich habe noch viel Luft nach oben", sagte er anschließend. Die Steigerung wird in der Rückserie deutlich zu sehen sein.

Christian Paschwitz: Augsburgs Niederlechner fährt mit zur EM

Sein Handy-Display dürfte Florian Niederlechner nun noch mehr als eh schon im Blick haben. Könnte ja sein, dass Joachim Löw anruft, ein knappes halbes Jahr vor der EM.

Auch dem Bundestrainer wird Niederlechners famose Entwicklung beim FC Augsburg nicht verborgen geblieben sein. Acht Tore, neun Vorlagen nach der Hinrunde- mit 17 Scorerpunkten ist der Stürmer der zweitbeste deutsche Profi hinter Timo Werner.
Zweifelsohne: Niederlechner ist auf dem Sprung in die Nationalmannschaft, eine weiterhin derart starke Saison vorausgesetzt.

"Ich bleibe bei mir und bin ganz locker im Kopf“, sagte der 29-Jährige kürzlich dem kicker. „Aber wenn Jogi Löw anrufen sollte, würde ich natürlich sofort rangehen."

Rasmus Godau: Weil Union nicht mehr unterschätzt wird, wird es nochmal eng

Keine Frage, Union Berlin hat in der Hinrunde positiv überrascht. Der Liganeuling ging nur im Auftaktspiel gegen Leipzig mit 0:4 baden, war ansonsten jedem Konkurrenten ein ekliger Gegner auf Augenhöhe. Man frage beispielsweise nach bei Borussia Dortmund.

Mit Sebastian Andersson haben die Eisernen zudem einen verlässlichen Knipser in ihren Reihen, den es für den Klassenerhalt braucht. Fünf Punkte hat Union Vorsprung auf Rang 16. Klingt ordentlich, kann aber schnell weg sein.

Kein Gegner wird die Köpenicker mehr auf die leichte Schulter nehmen. Union wäre nicht der erst gut gestartete Aufsteiger, der auf den letzten Metern ins Straucheln gerät.

Maximilian Miguletz: Klinsmann macht Hertha sexy

In der Klinsmann-Tabelle ist Hertha BSC auf Europa-Kurs, seit dem knappen 1:2 gegen den BVB im ersten Spiel unter dem Trainer sogar ungeschlagen. Der Projektmanager des deutschen Sommermärchens hat den "schlafenden Riesen" geweckt, ganz nach den ehrgeizigen Plänen von Investor Lars Windhorst.

Am Ende der Saison wird es zwar noch nicht für die internationalen Plätze reichen, aber: Klinsmann macht die "Alte Dame" wieder sexy! So attraktiv, dass Stars wie Granit Xhaka an die Spree kommen möchten. Das ist die Basis für den Großangriff des Hauptstadtklubs ab dem Sommer: mit Klinsmann im Hintergrund, einem neuen Top-Coach – und den Windhorst-Millionen.

Matthias Becker: Mit Trapp kommt die alte Eintracht zurück

Mit Vollgas-Fußball und großen Emotionen hat sich Eintracht Frankfurt zu so etwas wie Everybodys Darling entwickelt. Um die desaströse Phase seit dem 5:1 gegen die Bayern vergessen zu machen, will Adi Hütter die Defensive stabilisieren.

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Wichtigster Mann dabei: Torhüter Kevin Trapp, der wieder da ist. Der lange verletzte Schlussmann bringt der Eintracht die Sicherheit zurück, um wieder das zu machen, womit sie die Herzen erobert hat: Vollgas-Fußball in allen Wettbewerben.

Martin Quast: Mateta wird für Mainz zum entscheidenden Bonusspieler

Ein Meniskusriss setzte Jean-Philippe Mateta die ersten 14 Spieltage der Saison außer Gefecht – ein herber Verlust für die 05er, auch wenn Robin Quaison mit sieben Treffern in der Hinrunde ordentlich in die Bresche sprang.

Dass nun aber vorne wieder eine Kante auf dem Feld steht, die im Vorjahr satte 14 Tore erzielt hat und dem Gegner wirklich wehtun kann, wird vor allem in den Köpfen seiner Mitspieler Positives bewirken. Das kann auf dem Weg zum sicheren Klassenerhalt nur gut sein.

Lukas Rott: Köln wird Gisdols dritter Streich

Markus Gisdol wird nach Hoffenheim und dem HSV auch den 1.FC Köln vor dem Abstieg retten! Den Grundstein legte der FC bereits im Hinrundenfinale mit neun Punkten in einer Woche.

Der FC steht wieder über dem Strich, und Horst Heldt konnte in der Winterpause personell noch nachlegen: Elvis Rexhbecaj ist eine sinnvolle Ergänzung im Mittelfeld, Mark Uth könnte in der Heimat wieder zur alten Stärke zurückfinden und den FC zum Klassenerhalt schießen.

Wenn beide die erhofften Verstärkungen werden und der FC den Weihnachtsschwung mitnehmen kann ins schwere Auftaktprogramm (Wolfsburg, Dortmund, Freiburg, Gladbach, Bayern), schafft es Gisdol auch Köln in der ersten Liga zu halten!

Lukas Rott: Wenn nur Hennings trifft, geht’s für Fortuna nach unten

Starke elf Tore hat Rouwen Hennings in der Vorrunde erzielt. Neun Tore mehr als der nächstbeste Fortune, Erik Thommy. Keine Mannschaft ist offensiv so von einem Spieler abhängig wie die Fortuna von Hennings.

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Das ist Friedhelm Funkels größte Baustelle in der Vorbereitung auf die Rückrunde. Neben Neuzugang Steven Skrzybski setzt Funkel vor allem auf die spielerische Qualität von Kevin Stöger im Mittelfeld, der nach einem Kreuzbandriss wieder zur Verfügung steht.

Doch ob das reicht, um den Klassenerhalt zu schaffen, ist mehr als fraglich. Der Fortuna fehlen vor allem die gefährlichen Spieler auf den Außenbahnen (letzte Saison: Dodi Lukebakio und Benito Raman), die Hennings entlasten.

Schafft es Funkel nicht, die Last des Toreschießens auf mehrere Schultern zu verteilen, geht es für 95 am Ende der Saison runter in die Zweite Liga!

Martin van de Flierdt: Werder hat mit Vogt den Klassenerhalt verpflichtet

Die Bremer waren nach den Tiefschlägen gegen Mainz und in Köln zum Ende der Hinrunde komplett am Boden. Die mental schwer angeschlagene Mannschaft brauchte zwingend Spieler, die trotz der schwierigen Lage den Kopf oben behalten, wehrhaft sind und nach Möglichkeit die Kollegen mitreißen können.

Mit Kevin Vogt kam bislang zwar nur ein Neuer. Doch der Ex-Kapitän der TSG Hoffenheim erfüllt nicht nur diese Kriterien, sondern ist auch der dringend benötigte Abwehrstabilisator. Gelingt der Start, wird Werder sich mit Erfolg gegen den Abstieg stemmen.

Wenn nicht, droht im besten Fall die Relegation. Dort dem HSV zu begegnen, ist ein Szenario, das kein Bremer gerne sähe.

Lukas von Hoyer: Der SC Paderborn geht raus mit Applaus

In der Hinrunde kannte der Aufsteiger meist nur eine Richtung: nach vorne! Mit einer attraktiven Spielweise ärgerten die Paderborner so manchen Favoriten und gewannen einige Fußball-Fans für sich. Mit den sehr begrenzten Möglichkeiten findet sich der Klub aber trotzdem auf dem letzten Tabellenplatz wieder.

Im Winter hat der SCP mit Dennis Srbeny (kam von Norwich City) immerhin einen Neuzugang präsentiert. Den Abstieg wird der Stürmer aber wohl kaum verhindern können.
Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart wird viele Bundesliga-Fans weiter begeistern und auch noch für so manche Überraschung sorgen. Am Saisonende muss der Klub aber trotzdem den Gang in die Zweite Liga antreten.