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Brisantes F1-Projekt: "Kann noch nicht offen darüber sprechen"

Mehr Frauen in der Formel 1 - allerdings unter pikanten Vorzeichen.

Der einstige Teamchef Craig Pollock will einen Rennstall aufbauen, der in jedem Segment zur Hälfte aus weiblichen Angestellten besteht. Das bestätigte der britische Geschäftsmann CNN. „Unser Ziel ist es, Frauen den Zugang zur Topklasse des Motorsports zu ermöglichen“, sagte Pollock, der einst das erfolgreiche BAR-Team aufbaute und leitete.

"Das Konzept sieht vor, ein Formel-1-Team zu erschaffen, das zu 50 Prozent aus Männern und zu 50 Prozent aus Frauen besteht. Das wäre mit einem existierenden Team sehr schwierig, es ist viel einfacher, wenn man es neu aufbaut", sagte Pollock.

Brisant: Das Projekt (Formula Equal) soll laut Medienberichten ausgerechnet mit Geld aus dem autoritären Saudi-Arabien finanziert werden - und gewinnt damit den Ruch, Sportswashing zur Imageverbesserung des patriarchalen Regimes zu betreiben.

Pollock bestätigte die Berichte indirekt: „Wir sind in intensiven Gesprächen mit einem Land aus der Golf-Region. Ich kann noch nicht offen darüber sprechen, aber es wird in der nahen Zukunft herauskommen.“

Unterstützt Saudi-Arabien neues Frauen-Team?

Der Automobil-Weltverband FIA hatte kürzlich ein Bewerbungsverfahren für neue Teams gestartet, um das derzeit zehn Rennställe umfassende Feld aufzustocken. Möglicher Startpunkt könnte das Jahr 2026 sein.

Saudi-Arabien gewinnt in der Formel 1 als Großsponsor und Ausrichter eines Grand Prix immer mehr an Einfluss, auch der Aufbau eines eigenen Teams ist längst ein erklärtes Ziel. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Königsklasse für ihren unkritischen Umgang mit dem autokratischen Staat - nicht zuletzt der Umgang mit Frauenrechten ist dort sehr problematisch, wenngleich hier in den vergangenen Jahren eine Entwicklung zu beobachten ist. Die neuen Formel-1-Plänen passen zu der Politik des Regimes, sich als fortschrittlich darzustellen.

Die Formel 1 indes ist seit jeher stark männlich geprägt. Nur zwei Pilotinnen standen in der mehr als 70-jährigen Geschichte am Rennstart, auch in den übrigen Bereichen sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

„Wir wissen, dass wir das Ausbildungssystem anschauen müssen“, sagte Pollock: „Im Moment gibt es nicht genügend Frauen, die für das Level der Formel 1 geschult werden.“