50 Anfragen! Dynamos Gegner in Stadion-Not

Die Leichtathletikbahn im Stadion Oberwerth wird aktuell saniert

Bei der TuS Koblenz freuten sie sich noch als die Auslosung mit Dynamo Dresden ein attraktives Los für die erste Runde im DFB-Pokal bereithielt. Doch das heiß erwartete Heimspiel gegen die Sachsen sorgt beim Regionalligisten nun für großes Kopfzerbrechen.

Der Grund dafür ist banal: Koblenz hat aktuell kein Stadion zur Verfügung, in dem der Traditionsverein sein Pokalspiel austragen kann. Das heimische Stadion Oberwerth ist zwar stets gut besucht, steht aktuell wegen der Sanierung der Leichtathletikbahn nicht zur Verfügung. Diese sollte zum Spiel am 12. August eigentlich beendet sein. Eigentlich.

Schwierige Suche nach Alternativen

Deshalb schaut sich Koblenz seit geraumer Zeit nach Alternativen um. "50 Vereine haben wir bestimmt kontaktiert", berichtet Stefan Blaufelder, Leiter Marketing und Kommunikation, dem Spiegel: "Bislang gibt es noch keine Lösung."

Die Anfragen scheiterten an den verschiedensten Gründen. Mal sei die Arena bereits belegt oder es fehle die nötige Sicherheitsinfrastruktur.

Gegner Dynamo spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Dessen Fans fielen in der Vergangenheit desöfteren negativ auf. Für das Aufeinandertreffen gelten deshalb überdurchschnittliche Sicherheitsstandards.

Aufruf via Facebook

Am liebsten würde der Regionalligist nach Köln ausweichen. Doch da an dem Wochenende in Nordrhein-Westfalen sechs Pokalspiele stattfinden und in einigen Spielklassen der Ligabetrieb startet, erteilte die Polizei in NRW aus Personalmangel eine Absage.

Aus Verzweiflung wendete sich Koblenz mit einer "außergewöhnlichen Maßnahme" sogar mit einem Facebook-Aufruf an die Öffentlichkeit.

"Falls also jemand zufällig in seinem Garten (außerhalb NRW) noch ein Stadion stehen hat, das er an dem Termin gerade nicht benötigt", solle er sich doch unter einer extra eingerichteten Mail-Adresse melden.

Auswärts- statt Heimspiel?

Da ein Tausch des Heimrechts nach Dresden von den DFB-Regularien ausgeschlossen ist, erwägt Koblenz nun sogar einen Umzug nach Zwickau.

"Für unsere Fans wäre das eine Katastrophe. Das ist nicht die Lösung, die wir bevorzugen", klagt Blaufelder. In Zwickau gebe es zwar die nötige Infrastruktur sowie die Bereitschaft zur Austragung. Doch die viertgrößte Stadt Sachsens befindet sich viereinhalb Autostunden von Koblenz entfernt.

Aus Dresden müssten die Fans nur 120 Kilometer zurücklegen. De facto hätte Dynamo damit mehr ein Heimspiel als die TuS.

Die Koblenzer haben jedoch noch andere Optionen und wollen in dieser Woche eine Entscheidung bekannt geben. Dann dürften auch wieder die Sorgenfalten der Vorfreude auf ein attraktives Pokalspiel weichen.