6. Protestmarsch gegen Gewalt und die Führung von Präsident Vucic

In Belgrad haben erneut Zehntausende Menschen gegen Gewalt und die Führung von Aleksander Vucic protestiert.

Wie bereits bei vorherigen Demonstrationen forderten sie den Rücktritt von Regierungsvertretern und den Entzug der Lizenzen zwei regierungsnaher Fernsehsender wegen gewaltverherrlichender Berichterstattung.

Der serbische Präsident hatte zuletzt vorgezogene Wahlen in Aussicht gestellt, um die Gemüter zu beruhigen, was ihm jedoch offensichtlich nicht gelungen zu sein scheint, meint Maja Popović von Euronews Serbia. "Dies ist der sechste Protesttag in Serbien gegen Gewalt. Die Forderungen sind dieselben wie beim letzten Mal, vor allem der Rücktritt des Polizeiministers. Auch der Rücktritt des Direktors der nationalen Sicherheitsinformationsagentur.

Außerdem wollen sie alle Fernsehsender schließen, die Gewalt propagieren. Zehntausende von Menschen stehen vor dem serbischen Parlament. Und viele weitere Menschen strömen noch herbei."

Anlass des Protests sind zwei Amokläufe vor einem Monat. Am 3. Mai hatte ein erst 13-jähriger Schüler in seiner Schule im Zentrum von Belgrad neun Mitschüler und einen Wachmann erschossen. Einen Tag später hatte ein junger Mann in einem Dorf bei Belgrad acht Menschen mit Schusswaffen getötet. Die beiden Amokläufe hingen nicht miteinander zusammen. Sie erschütterten die serbische Gesellschaft zutiefst.

Um der Gewalt entgegenzuiwrken sollten alle illaglen Waffen, von denen es viele in dem Land gibt, abgegeben werden. Die Frist für die straffreie Abgabe wurde von ursprünglich 8. zum 30. Juni verlängert.