Wie das abgestürzte Superteam sein großes Comeback plant

Während der Großteil der NBA-Teams den Blick auf den Restart in Disney World richtet, ist die Saison der Golden State Warriors bereits beendet.

Als eines von acht Teams hat der Ex-Meister den Cut nicht geschafft und muss dabei zusehen, wie die übrigen Franchises den Titelkampf unter sich ausmachen.

Für die Warriors endet damit eine komplett enttäuschende Saison (15 Siege, 50 Niederlagen), die von schwerwiegenden Verletzungen geprägt war und die auch die eigenen Fans im neu eröffneten Chase Center des Öfteren vor den Kopf stieß.

Curry, Thompson und Green noch da

Doch auch wenn die Frustration im Augenblick groß sein mag, spricht dennoch einiges dafür, dass die Goldene Ära der Dubs noch nicht beendet ist - und womöglich bereits in der kommenden Saison ein neuer Anlauf in Richtung Spitze unternommen wird.

Zum einen ist das Erfolgsteam – mit Ausnahme des zu den Brooklyn Nets gewechselten Kevin Durant – noch immer zusammen. Mit den wieder genesenen Steph Curry (Fingerbruch) und Klay Thompson (Kreuzbandriss), dem zuletzt häufig geschonten Draymond Green und dem im Winter verpflichteten Andrew Wiggins verfügt das Team über vier absolute Topspieler

Zum anderen hat sich Head Coach Steve Kerr zurecht den Ruf als Gewinner-Coach erworben.

Warriors könnten Pick traden

Auch die schwache Saison könnte sich für die Warriors noch lohnen, im kommenden Draft dürfen sie sich über einen Top-5-Pick freuen.

General Manager Bob Myers kündigte daher bereits einen aggressiven Kurs an: "Was das Wirtschaftliche angeht, müssen wir pragmatisch und intelligent sein. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber wir haben eine Eigentümergruppe, die aggressiv ist und am Limit agiert."

Ob die Warriors aber schon in der kommenden oder erst der darauf folgenden Saison den Angriff in Richtung die Spitze planen, ist noch offen.

DAZN gratis testen und Sport-Highlights live & auf Abruf erleben | ANZEIGE

Der 2021er-Jahrgang im Draft wird deutlich höher eingeschätzt als der kommende, womöglich traden die Dubs in diesem Jahr deshalb sogar ihren Erstrundenpick. Myers nannte dies bereits explizit als eine Möglichkeit, die Warriors könnten so die Gehaltsobergrenze legal umgehen. Aus diversen Deals wie Andre Iguodala haben sie einige Trade-Exceptions, die man für Tauschgeschäfte nutzen könnte.

Kommt 2021 der Greek Freak?

2021 wären dann unter anderem Megastar Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks) und Bradley Beal (Washington Wizards) Free Agents und für die Warriors womöglich zu haben.

Doch selbst wenn man sich beim Ex-Champion gewiss einen Plan zurecht gelegt hat, die Auswirkungen der Coronakrise machen auch vor den Dubs nicht halt.

"Die komplette Planung und Zukunft der Warriors ist aufgrund der Situation explodiert", wagte NBA-Insider Brian Windhorst im Zuge der ESPN-Show "The Jump" eine Prognose. "Sie haben Gehaltskosten von über 140 Millionen Dollar im nächsten Jahr. Ich bin nicht sicher, ob sie es sich leisten können, (den Pick) zu traden."

Vielleicht konzentrieren sich Kerr, Myers und Co. gerade deshalb auf das, was sie immer stark gemacht hat. Curry, Green oder Thompson wurden allesamt gedraftet, nur Durant von außerhalb verpflichtet. Vielleicht findet sich ja auch in der Draft-Klasse 2020 ein zukünftiger Star.