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Wirbel um Bikini-Foto von Adele

Sängerin Adele hat mit ihrem enormen Gewichtsverlust in diesem Jahr weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Aber jetzt mussten die Fans der Grammy-Gewinnerin aus einem ganz anderen Grund zweimal hinsehen, als sie ein neues Bikini-Foto von sich zu Hause in London postete.

Auf besagtem Foto ist Adele in einem Outfit für den “Notting Hill Carnival” zu sehen. Der Star trägt einen Bikini mit der jamaikanischen Flagge, eine Bantu-Knots-Frisur und gelben Federschmuck – und das alles zu einer grauen Leggings.

Der “Notting Hill Carnival” ist ein alljährliches Festival, das das Leben von Briten mit karibischen und afrikanischen Wurzeln und deren Kulturen feiert. Dieses Jahr fand das Festival wegen der Coronavirus-Pandemie zum ersten Mal in seiner 54-jährigen Geschichte nicht auf der Straße, sondern nur im Internet statt.

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In der Bildunterschrift ihres Posts wünscht Adele ihren Londoner Mitbürgern ein fröhliches “Notting Hill Festival”. Aber es waren weniger ihre Worte und viel mehr ihr Look, der für Wirbel sorgte.

Adele sorgt sonst eher mit ihrer Musik und Awards für Gesprächsstoff. (Bild: Getty Images)
Adele sorgt sonst eher mit ihrer Musik und Awards für Gesprächsstoff. (Bild: Getty Images)

Die Entscheidung des Stars, eine Frisur zu tragen, die traditionell schwarze Frauen haben und auch der Faschings-Federschmuck spalten die Meinungen ihrer Fans. Manche argumentieren, es sei ein unsensibles Beispiel kultureller Aneignung, während andere sie verteidigen und meinen, es sei ein perfektes Beispiel kultureller Wertschätzung im richtigen Kontext.

Twitter-User streiten über Aneignung vs. Wertschätzung

Auf Twitter kritisiert der US-amerikanische Journalist Ernest Owens den Star: „Als ob 2020 nicht noch bizarrer werden könnte, gibt Adele uns jetzt Bantu-Knots und kulturelle Aneignung, um die niemand gebeten hat“, schreibt er. „Damit sind nun offiziell alle weißen Frauen an der Spitze des Pop problematisch. Ich hasse es, das zu sehen.“

Manche verteidigten sie aber auch. Sie sagten, das Festival sei bekanntlich ein Fest der verschiedenen Kulturen, zu dem die Menschen eingeladen werden, um aktiv teilzunehmen. „Informier dich erstmal über den ‘Notting Hill Carnival’, bevor du dieses Foto kommentierst”, erwiderte etwa dieser User auf die Kritik. “Meiner bescheidenen Meinung nach ist das keine kulturelle Aneignung. Es ist kulturelle Wertschätzung! Dieses Festival ist ein Fest, das verschiedene Kulturen zelebriert.“

Respektlos?

Auf Instagram ging die Debatte weiter. Viele argumentierten ebenso wie Owens, dass die Verwendung einer traditionell schwarzen Frisur und das Kostüm bei weitem nicht angemessen seien und wiesen darauf hin, dass ein optisches Merkmal, für das Schwarze in der Vergangenheit oft diffamiert wurden, nicht von berühmten weißen Sängerinnen zu ihrem eigenen Vorteil als Modeerscheinung missbraucht werden sollte.

Manche argumentierten, die "Notting Hill Carnival Parade" sei ein angemessener Ort für Adele, ihr Kostüm zu tragen. (Bild: Getty Images)
Manche argumentierten, die "Notting Hill Carnival Parade" sei ein angemessener Ort für Adele, ihr Kostüm zu tragen. (Bild: Getty Images)

Angemessene Veranstaltung?

Andere verteidigten Adele und sagten, es sei okay, dass sie das Kostüm und die Frisur trage. Viele argumentierten, dass zahlreiche andere Promis zum Beispiel afrikanische Braids zu ihrem eigenen Vorteil einsetzten. Adele dagegen habe den Style im Kontext einer Feier der jamaikanischen Kultur getragen. Sie sei Teil der Feierlichkeiten gewesen, statt von der Kultur zu profitieren.

Autorin: Penny Burfitt

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