Aldi ändert Rezeptur bei Pesto – billige Zutaten

Pesto alla Genovese besteht aus hochwertigen Zutaten. Aber nicht mehr bei Aldi. Der Discounter hat die Rezeptur auf Kosten der Qualität geändert.

Spaghetti with homemade pesto Genovese sauce on fork, isolated on white background
(Bild: Getty)

In ein schmackhaftes Pesto alla Genovese gehören Basilikum, Pinienkerne, Olivenöl, Knoblauch, Käse und Salz. Die Zutaten werden mit dem Mörser zerstampft und fertig ist eine knallgrüne, würzige Mischung, die Pasta superlecker macht.

Bei Aldi gab es die Mischung fertig im Glas. Doch nun betreibt der Discounter Qualitätsdumping, bemängelt die Verbraucherzentrale Hamburg. Denn Aldi hat beim Pesto alla Genovese der Marke Cucina die Zutatenliste geändert. Und die lässt zu wünschen übrig.

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Bisher machten die wichtigsten Zutaten wie Basilikum, Käse, Olivenöl und Pinienkerne 74 Prozent der Cucina-Mischung aus, nun sind es nur noch 39 Prozent. Pinienkerne enthält das neue Pesto gar nicht mehr, der Basilikum-Anteil wurde von 44 Prozent auf 31 Prozent reduziert und auch das gute Olivenöl macht statt 18 Prozent nur noch 1 Prozent der Mischung aus.

Olivenöl durch günstiges Sonnenblumenöl ersetzt

Stattdessen hat sich der Anteil von günstigem Sonnenblumenöl von vorher 6 Prozent auf jetzt 46 Prozent erhöht. Und für den „guten Geschmack“ wurden bei der neuen Mischung Aromen hinzugefügt. Das alles geht nicht nur zu Lasten der Qualität, sondern macht auch optisch nicht mehr viel her. Statt knallgrünem Pesto steckt nun eine käsig aussehende Masse im Glas, die farblich an Mayonnaise erinnert.

Die Verbraucherzentrale Hamburg erklärt den Hintergrund: „Aldi ,harmonisiert‘ zurzeit sein Sortiment - leider auf Kosten der Qualität, so dass jetzt bundesweit die Billigvariante im Regal steht. Zuvor gab es bei Aldi Süd das abgebildete ,echte‘ Pesto alla Genovese. Der Preis wurde von 1,19 € auf 0,99 € gesenkt.“

Auf Facebook befragen die Verbraucherschützer derzeit Konsumenten zu ihrer Meinung bezüglich des Qualitätsdumpings. Und die sind sich weitestgehend einig, dass die neue Mischung nicht im Einkaufswagen landet. „Ich kaufe grundsätzlich kein Pesto, das so milchig-weiß aussieht. Wenn sie das als Brotaufstrich mit Cashewkernen und Basilikumaroma vermarkten würden wäre es vielleicht gar nicht so schlecht. Nur mit Pesto alla Genovese hat es einfach nichts mehr zu tun“, schreibt eine Nutzerin. „Allein die Farbe des neuen ,Pestos‘ zeigt doch schon deutlich, dass mit dem Produkt etwas nicht stimmt“, kommentiert ein anderer Verbraucher.

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Besser selbst machen, raten viele Nutzer. Das geht schnell, man weiß was drin ist und außerdem ist selbst hergestelltes Pesto sehr lange haltbar.

Sie brauchen ein Rezept?

Witzig, auch das gibt’s bei Aldi: Auf seinen Internetseiten stellt Aldi im Servicebereich Rezepte für verschiedene Pesto-Varianten bereit. Demnach scheint es dem Discounter ganz offensichtlich bekannt zu sein, dass in gutes Pesto Nüsse gehören und dass Sonnenblumenöl nichts auf der Zutatenliste zu suchen hat.

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