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Alkohol-Verbot: Frankfurt sieht "keinen Sinn"

Am Dienstag einigten sich die Klubs der ersten und zweiten Bundesliga auf ein einheitliches Konzept zur Rückkehr der Zuschauer in die Stadien.

"Priorität haben nicht volle Stadien, sondern nach wie vor die gesundheitliche Situation. Aber ebenso wenig darf man kapitulieren und warten, dass es vorbeigeht", sagte DFL-Präsident Christian Seifert.

Am kommenden Montag tagen die Gesundheitsminister der Länder unter anderem über die DFL-Pläne, zuletzt hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wenig Hoffnung auf baldige Fußballspiele mit Zuschauern gemacht.

Von den vier beschlossenen Regelungen war laut Bild vor allem eine Abstimmung sehr knapp. Mit 19:14 beschlossen die Vereine ein Alkoholverbot im Stadion (3 Enthaltungen), Gegner dieser Regel waren unter anderem Eintracht Frankfurt, FSV Mainz, FC Augsburg und Fortuna Düsseldorf.

Frankfurt stimmt gegen Alkohol-Verbot

"Wir haben gegen das Alkohol-Verbot votiert, weil wir keinen Sinn darin sehen, dass die Fans bis zu den Stadiontoren Vollgas geben, in dem Wissen, dass sie für die nächsten Stunden während des Spiels nicht mal ihr Stadionbier bekommen. Das schafft an den Eingängen möglicherweise mehr Probleme als es löst", erklärte Vorstand Axel Hellmann der Zeitung.

Alkohol-Kontrollen sind seitens der DFL jedoch nicht geplant, Seifert setzt auf die Vernunft der Fans. "Wir haben in den letzten Monaten gesehen, dass wir den Fans Vertrauen schenken können", sagte der DFL-Boss.

Auch Thomas Kessen, Sprecher des Fanbündnisses "Unsere Kurve", kann die Sichtweise von Hellmann nicht verstehen. "Dass bei den Fans alle Hemmungen fallen, da muss ich widersprechen. Fans sind mehr als Biertrinker, und ohnehin haben wir es mit grausamen Veranstaltungen mit wenigen Fans zu tun. Man sieht die Fans zu sehr als Problem an, statt als Möglichkeit oder Lösung", sagte er bei SPORT1.

Bei den anderen Abstimmungen bezüglich des Verzichts auf Stehplätze (25:7, 4 Enthaltungen) und Gästefans (29:4, 3 Enthaltungen) gab es weniger Gegenstimmen, einstimmig votierten die Klubs sogar für die Vorgabe, Infektionen (möglicherweise über personalisierte Tickets) zurückzuverfolgen.

Klubs müssen Konzepte ausarbeiten

Damit die Tribünen bald wieder zumindest teilweise gefüllt werden können, müssen die Klubs bis zum Saisonstart in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden individuelle Konzepte ausarbeiten.

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Borussia Dortmund plant etwa mit 12.000 bis 15.000 Zuschauern, normalerweise kommen über 81.000 Menschen zu den Heimspielen des BVB.