Alonso verrät sein Fahrstil-Geheimnis

Alonso verrät sein Fahrstil-Geheimnis
Alonso verrät sein Fahrstil-Geheimnis

Fernando Alonso ist wieder angekommen in der Formel 1, der Rennserie also, der er von 2005 und 2006 als Weltmeister den Stempel aufgedrückt hat. Nach zwei Jahren in Le Mans und bei der Rallye Dakar feierte der Spanier 2021 bei Alpine im Alter von 40 Jahren sein Comeback in der Königsklasse. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Und die beiden siebten Plätze (Sprint) und (GP) in Silverstone zeigen: Er kann es noch. „Ich habe zu Beginn gesagt, dass ich drei oder vier Rennen brauchen würde, um das Limit des Autos zu erreichen“, sagt Alonso nun bei Soymotor. „Am Ende waren es mehr, sechs oder sieben, aber jetzt fühle ich mich im Auto wohler.“

Dabei geht der Asturier sogar ins Detail und verrät: „Wir haben ein paar Dinge am Auto geändert, um es an meinen Fahrstil anzupassen – von der Servolenkung bis zum Gefühl, das man am Lenkrad hat.“

Das macht Alonso anders als seine F1-Kollegen

Spannend: Der Doppel-Champion fährt offenbar anders als die meisten seiner Kollegen. Sein Fahrstil-Geheimnis: „Ich wollte eine härtere Servolenkung, weil sie für mich zu weich war“, so Alonso. „Ich brauche ein unterschiedliches Feedback des Lenkrads am Kurveneingang, in der Kurvenmitte und am Kurvenausgang, denn so kann ich den Grip der Vorderreifen spüren und sehen, ob sie über ihrem Limit sind oder nicht.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Besonders bei den Pirelli-Reifen sei es elementar, den sogenannten Sweet-Spot der Reifen zu finden. „Aufgrund meines Fahrstils habe ich in der Mitte der Kurve immer eine aggressive Lenkradbewegung gemacht, und von da an spüre ich nur noch die Vorderreifen“, erklärt der Alpine-Star.

„Wenn das Lenkrad weicher wird, bedeutet das, dass sie an Grip verlieren. Wenn es härter wird, haben sie zu viel Grip und man kann davon ausgehen, dass sich das Heck des Autos irgendwann bewegt. Normalerweise fühle ich alles mit meinen Händen und dem vorderen Teil des Autos. Wenn sie mir das wegnehmen, bin ich praktisch ‚tot‘“, ergänzt der Spanier.

Alonso verteidigt Schlangenlinien von Silverstone

Alonso, der 2010 bis 2013 im Ferrari auch gegen Sebastian Vettel (damals im Red Bull) um den WM-Titel kämpfte und stets verlor, gibt damit einen Einblick ins Cockpit – und räumt ein, dass er anders fährt als die Konkurrenz: „Andere Fahrer spüren das Auto mit dem Körper, aber ich bin wehrlos, wenn man mir die Vorderreifen wegnimmt. Dann kann ich das Auto nicht vorhersehen. Daran haben wir gearbeitet, um einfach viel mehr Gefühl am Lenkrad zu haben.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Dass sich der Ex-Weltmeister in Silverstone ungewöhnlich unfair mit Schlangenlinien gegen Angreifer verteidigt hat, erklärt er indes damit, dass die Konkurrenz in den Rennen zuvor ähnlich unfair agiert hat – aber nicht bestraft wurde. Selbst dann nicht, wenn sich Alpine darüber beschwert hat.

Racheengel Alonso will deshalb weniger nett fahren. „Die Herangehensweise in den ersten Rennen hat uns keine Lösung gebracht“, sagt er. „Wenn die Stewards nichts machen, dann zeigt uns das, dass wir auch so handeln können.“ Fernando Alonso – der Kämpfer im Cockpit ist wieder zurück!