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Arjen Robben im Interview: "Jedes Wort wäre eins zu viel"

Ausgerechnet in der Champions League wurde er Opfer der Rotation: Arjen Robben schaffte es im Achtelfinal-Hinspiel gegen Besiktas Istanbul nicht in die Startelf. Im Interview ließ der Niederländer seinem Frust über die Ersatzrolle freien Lauf. Aus der Allianz Arena berichtet Tommy Gaber.

Verschnupft: Arjen Robben war sauer über seine Nichtnominierung
Verschnupft: Arjen Robben war sauer über seine Nichtnominierung

Frage: Arjen, kann der FC Bayern schon für das Viertelfinale planen?

Arjen Robben: Normalerweise muss das reichen, aber Besiktas ist sehr heimstark und hat ein tolles Publikum. Das wird ein heißer Tanz für uns.

Frage: Aber ein 5:0 muss doch reichen, oder?

Robben: Im Fußball ist alles drin. Bei elf gegen elf haben wir nicht gut gespielt. Wir sind schlecht ins Spiel gekommen. Und so eine frühe Rote Karte kann uns im Rückspiel auch passieren. Wir müssen aufpassen und dort von Beginn an so spielen wie in der zweiten Halbzeit.

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Frage: Die Bayern hatten auch direkt nach der Roten Karte gegen zehn Mann Probleme. Woran lag das?

Robben: Wir haben leichtsinnig gespielt. Uns hat die Aggressivität und die Schärfe im Spiel nach vorne gefehlt. Der Trainer war überhaupt nicht zufrieden in der Halbzeit und hat das auch deutlich angesprochen. Nach der Pause haben wir gezeigt, wie gut wir Fußball spielen können.

Frage: Hat die Leistung in der ersten Halbzeit damit zu tun, dass die Mannschaft in der Bundesliga nicht wirklich gefordert wird?

Robben: Daraus muss man lernen. Wir haben ein erfahrenes Trainerteam und viele erfahrene Spieler. Natürlich ist es besser, wenn man in jedem Spiel ans Limit gehen muss. Wir müssen fokussiert bleiben. Die wichtigen Spiele beginnen im April – da musst du da sein.

Frage: Sie kamen erst in der 43. Minute für den verletzten James ins Spiel. Warum haben Sie nicht von Anfang an gespielt?

Robben: Das weiß ich nicht.

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Frage: Waren Sie überrascht?

Robben: Ich war sehr überrascht. Mehr möchte ich nicht dazu sagen.

Frage: Aber Sie waren sicher enttäuscht?

Robben: Jedes Wort darüber wäre zu viel. Wenn ich jetzt meine Emotionen ausspreche, dann bin ich morgen bei Brazzo (Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic, d. Red.) oder bei Herrn Rummenigge. Ich weiß nicht, was es dann gibt, daher ist es besser nichts zu sagen.

Frage: Man spürt, dass Sie diese Entscheidung des Trainers getroffen hat.

Robben: Ich bin 34 Jahre alt und arbeite jeden Tag hart, damit ich bei diesen Spielen von Anfang an spiele. Das sind die Spiele, für die man lebt. Das sind die Sahnehäubchen. Und wenn du dann nicht spielst, ist das eine schmerzhafte Geschichte.

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