Arrogant? So wehrt sich Löw

Arrogant? So wehrt sich Löw

Joachim Löw weist die Arroganz-Vorwürfe gegen seine Person mit Nachdruck zurück. Im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland sagte der Bundestrainer zu den Hochnäsigkeits-Anwürfen seiner Kritiker: "Jeder, der mich kennt, weiß, dass mir Arroganz absolut fernliegt." (Löws Arroganzanfall: Kommentar von SPORT1-Chefredakteur Pit Gottschalk)

Er gab aber zu, dass er sich mit den Vorwürfen durchaus beschäftigt: "Ich nehme es schon ernst, wenn Menschen mich als arrogant wahrnehmen."

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Allzu sehr an sich heran lässt der DFB-Coach die Anschuldigungen aber nicht. "Ich bin schon so lange dabei und habe schon sehr viel erlebt. Die Nationalelf wird immer im Fokus stehen, alles wird kommentiert. Ich denke, dass ich das daher ganz gut und unaufgeregt einordnen kann."

Löw seit WM-Blamage in der Kritik

Der 60-Jährige ist seit 2006 im Amt und sieht sich seit dem Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft in Russland 2018, den schwachen Leistungen in der Nations League und in Testspielen dem stärksten Gegenwind seiner Ära ausgesetzt.

In der Bild polterte Ehrenspielführer Lothar Matthäus nach dem 3:3 gegen die Türkei im Oktober: "Wieder kosteten taktische Fehler von Jogi Löw bei den Einwechslungen den Sieg." Für Matthäus war auch klar, dass "für Deutschland keiner mehr den Fernseher" einschalte, weil "viele Spieler wie Nico Schulz auflaufen, die in ihren Vereinen auf der Bank sitzen". Später legte Matthäus nach und forderte das Ende der Experimente in der Defensive.

Thon forderte Rücktritt des Bundestrainers

Olaf Thon, Weltmeister von 1990, forderte bei SPORT1 sogar den Rücktritt Löws spätestens nach der Europameisterschaft 2021.

Der Bundestrainer hatte damals auf die Angriffe reagiert: "Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich die letzten Tage nichts gelesen, weil es mir eigentlich auch völlig egal ist, wer was sagt." Damit trat er die Arroganz-Welle los.

Löw begründete nun seine Aussage von damals. "Mein Stil ist es da eher, die Ruhe zu bewahren und mich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Und nicht auf alles zu reagieren und mich rechtfertigen zu wollen. Eines steht für mich auch fest: Ich weiß, dass ich sicher nicht immer alles perfekt mache. Schon gar nicht in diesen Tagen, in denen wir alle vor ganz neuen Herausforderungen stehen."