Athletenvertreterin ermahnt Verbände

Athletenvertreterin ermahnt Verbände
Athletenvertreterin ermahnt Verbände

Nach dem Beschluss zur Wiederzulassung russischer und belarussischer Fechterinnen und Fechter hat Athletenvertreterin Lea Krüger die Verbände in die Pflicht genommen. „Wir Athleten dürfen bei so was nicht allein gelassen, wir müssen geschützt werden“, forderte das Präsidiumsmitglied im Verein Athleten Deutschland im Interview mit dem Münchner Merkur und der TZ: „Es kann nicht sein, dass wir uns nur mit politischen Themen beschäftigten und der Sport in den Hintergrund gerät.“

Die Säbelfechterin kritisierte, dass die Verantwortung zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und den Weltverbänden zuletzt "zu oft hin- und hergeschoben" worden sei. "Keiner hat in den letzten Monaten Verantwortung übernommen. Eine klare Linie gab es nicht. Das Verhalten des IOC und der Weltverbände war oft fahrlässig", sagte sie, nachdem der Internationale Fechtverband (FIE) am 10. März die Rückkehr russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten trotz des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine beschlossen hatte.

Aus ihrer Sicht hätten sich die Verbände in der Russland-Frage "klar positionieren" müssen. Es sei aber "nichts festgelegt" worden. "Im Fechten sieht man aktuell, wozu das Ganze dann führt. Es gibt keine Sanktionen gegen Russland und wir Sportler sind im Endeffekt wieder die Leidtragenden", sagte Krüger.

Dazu sei eine Debatte über Themen wie Doping oder die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris nicht geführt worden. „Die ganzen offenen Fragen, die wir gerade im Fechten hautnah erleben und die in anderen Sportarten noch kommen können, müssen geklärt werden. Sonst gibt es ein riesiges Chaos“, sagte die 27-Jährige. Es gebe noch immer „viel Nachholbedarf bei der Einbindung und dem Einfluss von Athleten. Das ändert sich hoffentlich so schnell wie möglich.“