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Aubameyang rettet wacklige Dortmunder

Borussia Dortmund macht durch den 2:1-Sieg bei Sporting Lissabon einen großen Schritt Richtung Champions-League-Achtelfinale. Der BVB musste Schwerstarbeit verrichten und beklagt die nächsten Verletzten. Die Hotspots zum Dortmunder Dreier in Portugal.

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Pierre-Emerick Aubameyang brachte den BVB in Lissabon in Führung

Unsinn des Abends:

Jürgen Kohler war als Spieler eine Legende. Champions-League-Sieger, Weltmeister, mehrfach deutscher Meister. Der “Kokser” hat sich später als Sportdirektor und Trainer versucht – mit sehr überschaubarem Erfolg. Am Dienstagabend saß er als Experte im Sky-Studio und setzte sich mit einem Kommentar über “große Trainer” dick in die Nesseln. Der nicht nur in England hoch geschätzte Tottenham-Coach Mauricio Pochettino könne gar nicht dazu zählen, “weil er meines Wissens noch nichts gewonnen hat”, sagte Kohler. Im Grunde müsse man schon die Champions League gewonnen haben, am besten mehrmals, um als großer Trainer durchzugehen. “Carlo Ancelotti und Ottmar Hitzfeld – das sind für mich große Trainer.” Aha. Dann sind also Klopp, Tuchel, Wenger alles Pfeifen, oder was? Das war Unsinn, Kokser.

Auba made my day!

Was wäre der BVB ohne seine Nummer 17? Pierre-Emerick Aubameyang mischte die Defensive von Sporting permanent auf, nicht nur beim 0:1, als er Schnelligkeit, Durchsetzungsvermögen und List vor dem Tor perfekt aufeinander abstimmte. Der Gabuner war an fast allen gefährlichen Torraumszenen der Dortmunder beteiligt; nur eine unfassbare Rettungstat von Europameister-Keeper Rui Patricio verhinderte Aubas zweiten Treffer. Aubameyang ist unverzichtbar für Dortmund und es ist kein Wunder, dass Real Madrid heftig baggert.

Vorne läuft’s, hinten brennt’s:

Auch wenn Kagawa weiter ein Schatten seiner selbst ist, funktionierte die BVB-Offensive in Lissabon. Götze lieferte den klasse Pass auf Aubameyang vor dem 0:1, Weigl erzielte mit einer überragenden Einzelleistung das 0:2. Allerdings offenbarte der BVB Schwächen in der Defensive. Bartra und Sokratis ließen sich zwei, drei Mal von einfachen hohen Bällen aus dem Mittelkreis überspielen und hatten Probleme beim Spielaufbau gegen aggressive Portugiesen. Die Folge waren schnelle Ballgewinne für Sporting in gefährlichen Zonen. Die Schlampereien des BVB brachten die Gastgeber nochmal zurück ins Spiel, der schwache Bartra wurde unmittelbar nach dem Gegentor ausgewechselt. Sekunden später verballerte Dost die riesen Chance zum Ausgleich. Zu allem Überfluss musste dann noch Ginter nach einem Zusammenprall raus, wodurch Piszczek in die Innenverteidigung gespült wurde und Rode links hinten aushelfen musste. Kurz vor Schluss wurde Linksverteidiger Passlack dann auch noch mit heftigen Krämpfen vom Platz getragen. Das Verletzungspech des BVB ist allmählich absurd. Dortmund geriet mächtig in Turbulenzen, brachte die Kiste aber irgendwie über die Zeit.

Schiedsrichter-Reinfall:

Damir Skomina gehört zu den besten seiner Zunft. In Lissabon erwischte der Slowene aber einen ganz schlechten Tag. Skomina verweigerte Sorting einen Treffer, weil Dost BVB-Keeper Bürki behindert haben soll. Hat er nicht. Nach der Pause war Skomina nicht in der Lage, dem Spiel die Hektik zu nehmen, vielmehr warf er mit Gelben Karten nur so um sich. Auch bei einigen Zweikampfentscheidungen lag der Referee daneben.

Lächerlich, Sporting!

Der Kick hatte alles, auch einen richtig unschönen Moment. BVB-Keeper Bürki bolzte einen Ball ins Seitenaus, weil ein Spieler verletzt in seinem Strafraum lag. Statt die Pille, wie es sich gehört, zum Gegner zurückzuspielen, behielt Sporting den Ball in den eigenen Reihen und sorgte mit dem anschließenden Angriff sogar für Torgefahr. “Sowas habe ich noch nie erlebt. Das geht gar nicht”, echauffierte sich Bürki nach dem Spiel bei Sky.

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