Auf diese Spieler darf Löw gegen Schweden nicht verzichten

Die deutsche Nationalmannschaft trifft am Samstagabend (20 Uhr/ARD) auf Schweden. Die Partie ist für das DFB-Team nach der Auftaktpleite bereits vorentscheidend. Bundestrainer Joachim Löw hat vor allem drei Fragen zu lösen.

Das deutsche Team bereitet sich fokussiert auf das Duell mit Schweden vor. (Bild: Getty Images)
Das deutsche Team bereitet sich fokussiert auf das Duell mit Schweden vor. (Bild: Getty Images)

Sami Khedira oder Ilkay Gündogan?

Gegen Mexiko startete Sami Khedira, Ilkay Gündogan blieb auf der Bank. Dabei war der DFB-Routinier von Juventus mit seiner Aufgabe im Zentrum sichtlich überfordert. Da Toni Kroos von den Mexikanern konsequent gedeckt wurde, hätte Khedira sich mehr am Spielaufbau beteiligen müssen.

Das vermochte der 31-Jährige aber nicht gewinnbringend. Vielmehr offenbarte er große Probleme dabei, seine Position auf dem Feld zu finden und war somit einer der Schlüsselfaktoren für die Überlegenheit der Mittelamerikaner. Löw brachte nach 60 Minuten Reus und nahm Khedira vom Platz.

Wird der ehemalige Stuttgarter gegen die Schweden also wieder auf der Bank bleiben? Die Skandinavier erfordern immerhin eine andere taktische Vorgehensweise und werden Kroos wohl nicht derart offensiv verfolgen wie es der erste Gruppengegner tat.

Khedira könnte dann seine übliche Rolle übernehmen. Ob diese gegen eng stehende Schweden richtig gewählt ist, ist allerdings fraglich. Tatsächlich wäre wohl Gündogan die bessere Wahl, ist er doch von Manchester City Spiele mit viel Ballbesitz und einem defensiven Gegner gewohnt.

Timo Werner oder Mario Gomez?

Für elf Minuten durfte sich Mario Gomez gegen Mexiko versuchen, Timo Werner blieb für 86 Minuten auf dem Platz. Gegen Schweden wird es nur einen von beiden in der Startaufstellung geben. Die Frage ist, welcher Stürmertyp besser zum erwarteten Spiel passt?

Die Karten stehen gut für Gomez. Der 32-Jährige kann sich in Kombinationen gut einbringen und ist in seinem Positionsspiel etwas zentraler und weniger auf Tempo ausgelegt als Werner. Er braucht weniger Räume hinter der Defensive – und von diesen wird es gegen Schweden nur sehr wenige geben.

Werner durfte wohl gegen Mexiko starten, weil Löw mit einem hohen Pressing der Gegner gerechnet hatte. Dann hätte der RB-Spieler Platz im Rücken der Abwehr vorgefunden und hätte dort Tempo aufnehmen können.

Da die Mexikaner aber tiefer standen, musste Werner viel aus dem Stand spielen. Das ist nicht sein Spiel. Dementsprechend wäre Gomez gegen Schweden wohl die bessere Wahl. Das deutete sich zuletzt auch schon im Training des DFB-Teams an.

Marco Reus oder Mesut Özil oder doch ganz anders?

Marco Reus sorgte mit seinen Aussagen nach der Mexiko-Partie für Verwirrung. Löw habe ihn für die “wichtigen Spiele” geschont und deshalb nicht von Anfang an eingesetzt. Dabei war Mexiko doch als der stärkste Gruppengegner wahrgenommen worden?

Tatsächlich, das bestätigte sich im Lauf der Woche, sollte Reus langsam ins Turnier hineinfinden. Der WM-Debütant dürfte nun allerdings angekommen sein und damit eine Position in der Startelf gegen Mexiko finden. Gemeinsam mit Jonas Hector soll die linke Seite des DFB damit ein Upgrade erfahren.

Es stellt sich allerdings die Frage, wie Löw zugleich mit Mesut Özil plant. Der kontrovers diskutierte Spielmacher vom FC Arsenal wird mit seiner Kreativität ein wichtiges Mittel gegen die Schweden sein. Die Frage ist allerdings von welcher Position aus.


Spielt Reus links, kann Özil wieder die Zehn einnehmen. Dort könnte er aber von gut verteidigenden Schweden leicht vom Rest des Teams abgeschnitten werden. Somit könnte es ratsam sein, Özil nach außen oder sogar tiefer in die Formation zu ziehen. Dann würde Reus die Zehn übernehmen.

Diese Entscheidung von Löw wird sich enorm auf das Teamgefüge auswirken. Özil kann gegen Schweden der Schlüssel zum Sieg sein, muss dafür aber Bälle und die nötigen Räume bekommen. Gut möglich, dass er in den Planungen des Bundestrainers den Startpunkt darstellen wird.

Die Yahoo-Elf für das Spiel gegen Schweden: Manuel Neuer – Joshua Kimmich, Jerome Boateng, Mats Hummels, Jonas Hector – Ilkay Gündogan, Toni Kroos – Thomas Müller, Marco Reus, Mesut Özil – Mario Gomez