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Einer wie Wright: Das ist der neue Darts-Champion

Selten hat im Darts ein Spitzname so gut zu dem gepasst, was der Spieler erlebt hat.

Am Sonntagabend wurde für "The Dreammaker" Dimitri Van den Bergh ein Traum wahr.

Im Finale des World Matchplay setzte sich der Belgier gegen den mehrmaligen Weltmeister Gary Anderson mit 18:10 durch und sicherte sich den ersten Major-Triumph seiner Karriere.

Van den Bergh schlägt Anderson

Und dabei spielte der 26-Jährige richtig furios. Auf ein 130er-Finish des "Flying Scotsman" antwortete er mit einem sagenhaften 170er-Finish. Insgesamt viermal checkte der Außenseiter ein Leg mit einem Wert jenseits der 100.

Am Ende stand für den Belgier nicht nur der größte Erfolg seiner Karriere, sondern auch ein Preisgeld in Höhe von knapp 164.000 Euro zu Buche.

Doch wer ist der junge Mann, der im Generationen-Duell den 23 Jahre älteren Anderson alt aussehen ließ, und wie konnte ihm dieser Erfolg gelingen?

Die Karriere von Van den Bergh begann im Jahr 2012 bei der BDO, als er bei den Luxembourg Open das Viertelfinale erreichte. Es folgten ein Sieg bei den British Teenage Open und das Finale bei den Catalonien Open.

Tanzeinlagen zu "Happy"

Grund genug für einen Wechsel zur PDC. Auch dort hatte er zunächst Erfolg, das Erspielen einer Tour Card gelang ihm jedoch nicht. Jahrelang wurde es danach still um den Belgier. Er spielte zwar auf der Development und der Challenge Tour, der Durchbruch wollte ihm jedoch nicht gelingen.

Erst im Jahr 2016, als Van den Bergh bei der Darts-WM Ian White ausschaltete, fand der Belgier wieder mehr Beachtung, und bei den Fans immer mehr Anhänger. Vor allem mit seinem legendären Walk-on zum Song "Happy" von Pharrell Williams und seinen beachtlichen Tanzmoves konnte er mehr und mehr Fans für sich begeistern.

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Nur ein Jahr später folgte dann das erste richtig große Ausrufezeichen. Bei der Junioren-WM, die 2015 auch Max Hopp gewinnen konnte, setzte sich Van den Bergh im Finale locker gegen Josh Payne durch und errang erstmals in seiner Karriere einen wichtigen Titel. 2018 verteidigte er den Titel auch noch.

Coronakrise war hilfreich

Bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2020 schaffte er es zudem zweimal ins Viertelfinale, scheiterte dort aber jeweils.

Auf dem Weg zum ultimativen Triumph beim World Matchplay half ihm dann die Coronakrise entscheidend weiter. Und die Politik der belgischen Regierung.

Weil sich der 26-Jährige beim Ausbruch der Coronapandemie in Großbritannien aufhielt, kam er nach der Grenzschließung in Belgien nicht mehr nach Hause. Doch der unfreiwillige dreimonatige Aufenthalt im Vereinigten Königreich wurde für den Sportler zum Segen.

Wright als Gastgeber

Denn Van den Bergh wurde in seiner Notlage aufgenommen, von keinem geringeren als Darts-Weltmeister Peter Wright. Dieser lud den "Dreammaker" kurzerhand auf seinen Bauernhof in die Grafschaft Suffolk ein.

Man benötigt keine allzugroße Phantasie, um sich vorzustellen, dass die Zeit dort für beide ziemlich lustig gewesen ist. Schließlich trafen sich dort die beiden Showmänner des Darts. "Snakebite" Wright begeistert die Massen schon seit Jahren mit seinen Tanzeinlagen zu "Don't stop the party", Van den Bergh bringt die Hallen mit seinen Moves zu "Happy" zum Kochen.

Beide haben aber auch die Qualität, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sobald sie am Oche stehen.

"Ich denke, dass die Freundschaft zwischen uns beiden dadurch jetzt viel, viel besser ist", erinnerte sich Van den Bergh in einem Instagram-Live-Video bei SPORT1 zurück.

Snakebite sei dabei nicht nur ein toller Gastgeber gewesen, sondern habe den Jungspund motiviert, mit dem Darts weiterzumachen.

"Dreammaker" mit neuer Motivation

"Ich habe seine Familie besser kennengelernt und konnte sehen, wie er lebt. Und das hat mir die Augen geöffnet, denn das hat mir gezeigt, was ich als Dartsspieler in der Zukunft noch erreichen kann", so die Nummer zwölf der Weltrangliste weiter.

Irgendwann, so der Belgier, wolle er sich auch "so ein Traumhaus" leisten können.

Mit dem Sieg beim World Matchplay dürfte er diesem Ziel ein Stückchen näher gekommen sein.