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Warum Bayern bei Boateng zögert

Warum Bayern bei Boateng zögert

Ist in 145 Tagen Schluss?

Dann endet der Vertrag von Jérôme Boateng. Letztmals verlängert am 18. Dezember 2015. Ob der 32-Jährige Innenverteidiger, der beim 1:0-Sieg in Berlin auf der Bank saß, ein neues Arbeitspapier beim FC Bayern unterschreiben kann, ist noch offen.

Trotz starker Leistungen haben die Bayern-Bosse in der Öffentlichkeit bislang auf ein klares "Ja" oder "Nein" zu einem neuen Boateng-Vertrag verzichtet. Das hat Gründe!

Boatengs Alter!

"Bei uns ist es Usus, dass wir bei Spielern über 30 um Geduld bitten. Auch, wenn der Vertrag ausläuft. Jérôme weiß in dieser Richtung Bescheid. Diese Geduld hat er”, sagt Karl-Heinz Rummenigge im SPORT1-Interview. Klar ist: Hasan Salihamidzic will den Umbruch vorantreiben. Deshalb wurde der bislang dauerverletzte Tanguy Nianzou (18) aus Paris geholt. Deswegen soll Dayot Upamecano (22) aus Leipzig kommen und Niklas Süle (25) bestenfalls verlängern.

Offene Transferfragen!

Klar ist, dass die Bayern in der Innenverteidigung nachrüsten wollen und müssen. David Alaba verlässt die Bayern, ebenso wie Aushilfs-Verteidiger Javi Martínez. Die Wunschvorstellung: Jeweils zwei Linksfüße und zwei Rechtsfüße für das Abwehr-Zentrum. Stand jetzt hätte man für die halblinke Position nur Lucas Hernández. Für halbrechts Nianzou und Süle, dazu möglicherweise Upamecano. Vieles wird davon abhängen, ob die Bayern dessen Transfer eintüten.

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Kommt Upamecano und bleibt Süle, ist für Boateng kein Platz mehr. Stünde nur einer der Spieler im Bayern-Kader der kommenden Saison, kann sich Boateng Hoffnungen auf einen neuen Einjahresvertrag machen. Rummenigge: „Wir haben jetzt erstmal gewisse Hausaufgaben zu machen. Wenn diese erledigt sind und man klare Ergebnisse hat, wird man weitersehen.”

Noch keine konkreten Gespräche!

Erst im März wollen sich beide Seiten hinsetzen und eine Lösung finden. Aufhorchen ließ hingegen Boateng-Berater Damir Smoljan (Lian Sports), als er vor wenigen Wochen bei SPORT1 klarstellte: "Wir sind offen für Vertragsgespräche. Wir freuen uns, wenn wir die Gespräche mit Bayern führen. Jérôme fühlt sich unglaublich wohl hier."

Smoljans klare Botschaft, die beim FC Bayern registriert wurde: Boateng würde gerne bleiben! Auch sein Trainer Hansi Flick, der ihn wieder zu alter Stärke zurückgeführt hat, hätte gegen seinen Verbleib wohl nichts einzuwenden, um nicht zu viel Erfahrung zu verlieren. Eine Entscheidung wird aber noch auf sich warten lassen. "Man wird sich zu einem passenden Zeitpunkt hinsetzen und eine gemeinsame Entscheidung treffen", sagt Rummenigge.

Boatengs Trennungs-Theater?

Anfang der Woche brachte Boateng via Instagram und einem Interview seine Trennung von Kasia Lenhardt in die Öffentlichkeit. Sie reagierte, es wurde zur Schlammschlacht. Vereinsintern hat man dieses Theater selbstverständlich mitbekommen, gefallen haben dürfte es den Wenigsten. Äußern wollte sich dazu bislang niemand. FC Hollywood können die Bayern aber nicht gebrauchen, zumal Boateng im vergangenen Jahr ausschließlich mit starken sportlichen Leistungen dafür gesorgt hat, dass er sich Hoffnungen auf einen Bayern-Verbleib machen kann.

Rummenigge: "Er spielt auf alle Fälle eine sehr zufriedenstellende Saison."