Bayern-Boss warnt Top-Klubs

Herbert Hainer hat sich kritisch zu den Gehalts- und Honorarentwicklungen im Profi-Fußball geäußert. Spätestens seit der Corona-Pandemie seien die finanziellen Probleme vieler Vereine deutlich geworden, gab er in der Münchner Abendzeitung zu Protokoll. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Der Präsident des FC Bayern München warnte die Vereine vor einer Zuspitzung der Situation und führte die Entwicklungen beim Spitzenklub FC Barcelona als mahnendes Beispiel an.

„Wir alle reden über Barcelona, weil es dort so offensichtlich ist und öffentlich gemacht wurde. Es gibt aber sicherlich mehr Vereine, die finanzielle Schwierigkeiten haben. Und trotzdem steigen die Gehälter der Spieler und die Beraterhonorare werden immer größer. Das kann nicht gesund und gewollt sein“, erklärte der 67-Jährige.

Um die Rivalitäten zwischen den Klubs langfristig aufrechtzuerhalten, müsse man versuchen, die finanziellen Bedingungen zu regulieren, appellierte der Münchner. Vor allem die konsequente Anwendung des Financial Fairplay mit wirksamen Sanktionsmechanismen sei ein Schlüssel zum Erfolg. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Bayern München als Vorbild für andere

Doch genau diese Regulierung könnte bald gekippt werden. Zuletzt gab es einen Bericht, wonach die UEFA darüber nachdenkt, das Financial Fairplay in seiner jetzigen Form vorübergehend abzuschaffen und durch eine Gehaltsobergrenze zu ersetzen.

Unterdessen sieht Hainer seinen eigenen Verein in einer Vorreiterrolle, der für andere Klubs zum Vorbild werden könnte: „Der FC Bayern München hat das in den letzten 20 Jahren gut geschafft, sportliche Ambitionen zu haben und trotzdem auch wirtschaftliche Stabilität.“

Ob seine Worte bei den Verantwortlichen der europäischen Spitzenvereine Gehör finden, ist fraglich.

Doch notwendig wären Reformen allemal: Im Zuge der Pläne zur Super League im Frühjahr 2021 wurden der breiten Öffentlichkeit die finanziellen Defizite der Spitzenklubs im Fußball vor Augen geführt. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

SPORT1 berichtete damals anhand der von der Gazzetta dello Sport veröffentlichten Verbindlichkeiten über die Schuldenberge der Gründungsmitglieder des Projekts Super League, das jäh endete.

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