Bayern - BVB: 5:0! FCB demütigt Dortmund und ist neuer Tabellenführer

Der FC Bayern München hat mit einer Machtdemonstration im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund die Tabellenführung zurückerobert. Am 28. Spieltag siegte der Rekordmeister in der Allianz Arena mit 5:0 (4:0) gegen den großen Rivalen um die Schale.

Der FC Bayern ist nach dem Kantersieg gegen den BVB neuer Tabellenführer. Bild: Getty Images
Der FC Bayern ist nach dem Kantersieg gegen den BVB neuer Tabellenführer. Bild: Getty Images

Somit steht der FCB sechs Spieltage vor Saisonende wieder mit einem Punkt Vorsprung (64 zu 63) sowie dem besseren Torverhältnis (+46 zu +31) vor dem BVB auf Platz eins.

FC Bayern – BVB: Die Aufstellungen

Ribery, James, Boateng, Goretzka – sie alle sitzen beim Rekordmeister nur auf der Bank. Neuer und Alaba sind fit und zurück in der Startelf, in der Mittelfeldzentrale beginnen Martinez und Thiago. Müller darf hinter Lewandowski ran. Beim BVB ist der Startelfeinsatz von Dahoud die größte Überraschung, Ex-Bayer Götze sitzt dafür auf der Bank. Trotz angeblicher Wadenprobleme beginnt Diallo als Linksverteidiger, Reus stürmt für den verletzten Alcacer.

  • FC Bayern München: Neuer – Kimmich, Süle, Hummels, Alaba – Thiago, Martinez – Gnabry, Müller, Coman – Lewandowski

  • Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Akanji, Zagadou, Diallo – Witsel, Delaney – Sancho, Dahoud, Bruun Larsen – Reus

FC Bayern – BVB: Daten und Spielverlauf

Tore: 1:0 Hummels (10.), 2:0 Lewandowski (17.), 3:0 Martinez (41.), 4:0 Gnabry (43.), 5:0 Lewandowski (89.)

Aggressive und aufmerksame Bayern ließen dem BVB in den ersten Minuten kaum Luft zum Atmen und holten sich die Bälle schon im Dortmunder Spielaufbau. So wurde Lewandowski bereits nach zwei Minuten im BVB-Strafraum freigespielt, eine schlechte Ballannahme sowie ein starkes Tackling von Diallo verhinderten das frühe Tor.

Der einzige Entlastungsangriff der Gäste in der Anfangsphase brachte den Rekordmeister dann sofort in Bedrängnis: Reus ging links tief und bediente per Rückpass Dahoud, der das perfekte Zuspiel aus elf Metern an den Pfosten setzte (6.).

Abgesehen davon tat sich die Borussia aber extrem schwer, selbst den Ball kontrolliert zu halten oder in die Zweikämpfe zu kommen. Die logische Konsequenz: motivierte, zielstrebige und haushoch überlegene Münchner führten nach einer guten Viertelstunde mit 2:0. Hummels traf zunächst nach einer Ecke per Kopf (9.), nur acht Minuten später spielte Zagadou als letzter Mann einen desaströsen Pass in den Fuß von Lewandowski, der den heraus eilenden Bürki überlupfte und per Seitfallzieher ins leere Tor traf. Für den Polen war es das 200. Tor in der Bundesliga.

Es dauerte eine halbe Stunde, bis der BVB einen Teil seiner Verunsicherung zeitweise ablegen konnte – das aber nur, weil der FCB nun nicht mehr so gnadenlos auf das Gaspedal drückte, sondern den Ball auch mal zirkulieren ließ. Die wenigen Angriffe der Gäste verliefen sich aber weiterhin im Nichts, während Bürki mit einer Weltklasse-Parade das nächste Hummels-Tor nach einer Ecke verhindern musste (32.).

Sobald die Gastgeber allerdings Tempo machten, wurde der Unterschied zwischen beiden Teams eklatant. Im Mittelfeld fehlte dem BVB jeglicher Zugriff, die Außenverteidiger kamen mit dem Tempo von Coman und Gnabry überhaupt nicht zurecht und die Innenverteidigung offenbarte eine katastrophale Ordnung. Martinez, der nach einer Chance von Müller zum Nachschuss vom Sechszehner abziehen durfte (41.) und Gnabry, der nach einer Müller-Flanke zwischen den Innenverteidigern zum Kopfball kommen durfte (43.), entscheiden das Spiel schon vor der Pause.

Favre brachte zur zweiten Hälfte Weigl für den vollkommen neben sich stehenden Zagadou in der Innenverteidigung, was die Defensive des BVB zumindest etwas stabilisierte. Dennoch setzen sich die Muster aus dem ersten Durchgang auch in Halbzeit zwei fort: Der BVB bekam viel zu wenig Druck auf die Münchner und schenkte die eigenen Angriffe schnell mit teils hanebüchenen Pässen her.

Auch die Einwechslung von Mario Götze nach einer guten Stunde brachte den Gästen keinen zusätzlichen Punch in de Offensive. Vielmehr spielten die Münchner die Partie kontrolliert runter und hatten selbst die größten Möglichkeiten – so schaufelte Lewandowski nach einem scharfen Querpass von Gnabry die Kugel aus kurzer Distanz über das Tor (78.). Eine Minute vor dem Ende setzte der Pole den Schlusspunkt, als er einen Pass von Gnabry nur noch über die Linie drücken musste.

Der Mann des Spiels: Javi Martinez

Unterstrich einmal mehr seinen Wert für die Bayern in großen Spielen. Stabilisierte die Rückwärtsbewegung der Bayern, eroberte mit seinem starken Stellungsspiel viele wichtige Bälle und traf zudem überlegt zum vorentscheidenden 3:0. Wurde in der 77. Minute unter tosendem Applaus und Standing Ovations ausgewechselt.

Javi Martinez war Münchens bester gegen den BVB. Bild: Getty Images
Javi Martinez war Münchens bester gegen den BVB. Bild: Getty Images

Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe

Hatte schon nach zwei Minuten beim Zweikampf Diallo gegen Lewandowski eine knifflige Szene zu bewerten, entschied aber korrekterweise gegen einen Elfmeter. Verpasst es, Reus für seinen Tritt gegen Lewandowski zehn Minuten vor dem Ende Gelb zu zeigen, leitete das Spiel ansonsten souverän.