Corona-Welle: Wie geht es bei Bayern jetzt weiter?

Vor dem Rückrundenstart holt den FC Bayern die Corona-Problematik mit voller Wucht ein. Nun gehen die Blicke gebannt auf den Montag, wenn das gesamte Team getestet wird.

Bayern-Coach Julian Nagelsmann
Eine Corona-Welle beim FC Bayern droht die Rückrunde zu vermiesen. (Bild: Alex Gottschalk/DeFodi Images via Getty Images)

Seit der FC Bayern am Nachmittag des 1. Januars fünf Coronafälle auf einen Schlag vermeldete, herrscht Alarmstimmung. Eigentlich wollte der Rekordmeister am Sonntag die ohnehin sehr kurze Vorbereitungszeit auf die Rückrunde starten – doch daraus wurde nichts.

Mit Manuel Neuer, Kingsley Coman, Corentin Tolisso und Omar Richards meldeten sich vier Spieler mit einem positiven Corona-Test ab. Zudem gesellte sich Co-Trainer Dino Toppmöller zu den Infizierten.

Für die Münchner, die den Trainingsauftakt um 24 Stunden verschoben, ist die neue Situation umso ärgerlicher, weil sich Neuer, Coman und Tolisso im Urlaub infizierten.

Corona im Urlaubsgepäck

Der Klub hatte erst am Donnerstag verkündet, dass die Corona-Maßnahmen aufgrund der deutlich ansteckenderen Omikron-Variante noch einmal verschärft würden. Es solle "wieder deutlich engmaschiger getestet und zudem alle Hygienemaßnahmen intensiviert werden".

Da waren fünf Kinder aber sprichwörtlich schon in den Brunnen gefallen. Neuer befand sich auf den Malediven, Coman in Dubai und Tolisso in seiner französischen Heimat.

Laut "kicker" befindet sich der Bayern-Keeper, der sich bereits zu Wort meldete, noch auf den Malediven in häuslicher Isolation. Wie die "Bild" berichtet, überlegt der Klub, ob Neuer mit einem Privatjet nach München fliegt. Sein Aus gegen Gladbach ist laut "kicker" aber definitiv - damit dürfte Sven Ulreich am Freitag im Tor stehen.

Der Ersatztorhüter kam in dieser Saison nur beim 12:0 beim Bremer SV in der ersten Pokalrunde zum Einsatz, zwischen Ende September und Anfang Dezember fiel er wegen eines Innenbandanrisses im Knie wochenlang aus.

Wie lange die infizierten Spieler ausfallen, hängt davon ab, mit welcher Virusvariante sie sich angesteckt haben. Profis und Verein müssen darauf hoffen, dass es nicht Omikron ist. Im Gegensatz zu Delta ist es Omikron-Kontaktpersonen nicht erlaubt, sich nach fünf Tagen freizutesten. Stattdessen gilt für sie derzeit generell eine Quarantänepflicht für 14 Tage.

Omikron oder Delta? Neun Tage Unterschied!

Neuer und Co. würden nicht nur den Rückrunden-Auftakt gegen Gladbach am kommenden Freitag verpassen, sondern auch das Gastspiel beim 1. FC Köln am 15. Januar.

Wie die meisten Bundesligisten haben die Bayern schon reichhaltige Erfahrung mit Covid-19 machen müssen: Wegen einer Corona-Infektion oder als Kontakt einer infizierten Person waren beim FC Bayern bislang Thomas Müller, Serge Gnabry, Niklas Süle, Jamal Musiala, Eric Maxim Choupo-Moting, Michael Cuisance, Joshua Kimmich und Trainer Julian Nagelsmann ausgefallen.

In der Winterpause wurden beim FC Bayern daher Auffrischungsimpfungen als zentrale Maßnahme zum Schutz vor Corona-Infektionen oder schweren Verläufen einer Corona-Infektion durchgeführt – nach "Bild"-Informationen erfolgte dies sogar schon unmittelbar nach dem Hinrundenfinale gegen den VfL Wolfsburg (4:0).

Kimmich muss noch warten

Unter den geboosterten Profis fehlten demnach nur diejenigen Spieler, die erst kürzlich geimpft wurden beziehungsweise infiziert waren - wie Serge Gnabry, Jamal Musiala oder Joshua Kimmich.

Zumindest bleibt dem Verein nun die Debatte um Kimmichs Impf-Zweifel erspart. Der Nationalspieler hatte vor zweieinhalb Wochen in einem "ZDF"-Interview bedauert, sich nicht früher gegen Covid-19 geimpft zu haben. "Vielleicht musste ich auch erst das durchleben, was ich jetzt durchlebt habe", sagte Kimmich, der die Folgen einer Corona-Infektion am eigenen Leib erfuhr.

Kimmich ist längst raus aus der Quarantäne, allerdings dürfte er nach drei Wochen ohne Belastung noch nicht wieder so fit sein, dass er gegen Gladbach auf dem Platz steht.

"Das wird sich zeigen, wenn er unter Höchstbelastung trainiert", sagte Ex-Präsident Uli Hoeneß bei der dpa auf die Frage, ob Kimmich im neuen Jahr wieder loslegen könne. "Aber ich hoffe es sehr und gehe auch fest davon aus."

Auch Gladbach plagt sich mit Corona herum

Dass die Münchner mit ihren Sorgen nicht alleine sind, zeigt sich am Auftaktgegner. Die Borussia schlägt sich derzeit mit ähnlichen Sorgen wie die Bayern herum und vermeldete kürzlich vier Corona-Fälle.

Noch ist es nicht absehbar, wie sich die Situation am Montag an der Säbener Straße gestaltet, wenn sämtliche Spieler, Trainer und Staff-Mitglieder einem PCR-Test unterzogen werden.

Für die Verantwortlichen bleibt einstweilen nur die Hoffnung, dass keiner der Tests anschlägt und die Not der Bayern vergrößert. Der gefährlichste Gegner der Münchner bleibt das Coronavirus.

Im Video: Corona-Schock - FC Bayern zieht Konsequenzen