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Man kann Bayern im Fall Alaba nur gratulieren!

Man kann Bayern im Fall Alaba nur gratulieren!

Man kann dem FC Bayern München zu diesem Schritt nur gratulieren: Öffentlich im BR haben die Verantwortlichen des Rekordmeisters das millionenschwere Angebot zur Vertragsverlängerung bei David Alaba zurückgezogen.

Die Führung um Herbert Hainer wollte sich nicht länger vom Alaba-Berater Pinhas Zahavi hinhalten lassen, der alle Fristen verstreichen ließ, und setzte dem würdelosen Treiben ein Ende. Pinhas Zahavi - das ist jener Berater, den Ehrenpräsident Uli Hoeneß im SPORT1-Doppelpass als "geldgierigen Piranha" bezeichnet hatte. Jetzt folgte der Schlussstrich.

Das Machtwort war deshalb überfällig geworden, weil Zahavi mit seinem Geschäftsgebaren alles auf die Spitze trieb, was Fans als Ausgeburt des modernen Fußballs wahrnehmen. Angeblich waren ihm und seinem Spieler 15 Millionen Euro Jahresgehalt plus Tantieme nicht genug. Sie wollten sich die Unterschrift im neuen Arbeitsvertrag in Lewandowski-Dimensionen vergüten lassen; zum Teil als Gehalt, zum Teil als Bonus, zum Teil als Honorar.

FC Bayern hätte sich der Lächerlichkeit preisgegeben

Ihr Verhandlungsposition schien günstig: Im kommenden Sommer darf Alaba die Bayern ablösefrei verlassen und anderswo eine Signing Fee kassieren.

Eine Signing Fee ist eine Art Begrüßungsgeld bei einem neuen Klub, der sich erkenntlich dafür zeigen will, dass keine Ablösesumme an den alten Verein zu bezahlen ist. Nur mit saftigen Extras bei der Vertragsverlängerung hätten die Bayern diesen Alaba-Plan vor dem Sommer durchkreuzen können.

Doch das austarierte Gehaltsgefüge wollen der Vorstandsvorsitzende Rummenigge und sein Sportvorstand Hasan Salihamidzic nicht sprengen, zumindest: nicht für David Alaba. Die Chancen auf dessen Verbleib beim FC Bayern sind damit gesunken: Der zweimalige Champions-League-Sieger wird höchstwahrscheinlich gehen.

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Was soll's! Die Bayern hätten sich der Lächerlichkeit preisgegeben, wenn sie auf das allzu durchsichtige Spielchen des Beraters eingestiegen wären und das Angebot signifikant erhöht hätten.

Einerseits die Millionenverluste in der Coronakrise beklagen und andererseits einem Spieler und dessen Berater die Millionen hinterherwerfen - das passt nicht zusammen. Auch nicht bei einem Verein, der sich Großzügigkeit leisten kann. Im ganzen Land zittern nicht nur die Bayern-Fans um ihre Existenz, der Staat reizt alle Reserven aus.

Schon die Pokerei um 16 oder 18 Mio. Euro Jahresgehalt klingt da pervers.