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Bayern-Transfers? Das sagt Kahn

Vorstandsmitglied Oliver Kahn hat zu den aktuell diskutierten Transferthemen rund um den FC Bayern Stellung bezogen.

Allerdings erschweren auch die Auswirkungen der Coronakrise die Kaderplanungen beim Rekordmeister.

"Wir haben durch den Ausbruch der Krise gesehen wie verletzlich das System Profifußball ist. Ich glaube, dass sich sehr viele europäische Vereine sehr viele Gedanken machen", sagte Kahn bei Sky90: "Im Moment sind ganz andere Dinge zu bewältigen, bevor dieser Markt wieder anspringt und dann - wenn überhaupt - dort große Dinge passieren. Im Moment bin ich da skeptisch."

Kahn schließt Leihe von Nübel aus

Auf die Frage, ob der FC Bayern im Sommer auch ohne Neuzugang auskommen könnte, sagte Kahn: "Das könnte eine Option sein."

Mit Alexander Nübel steht ein Neuzugang zur neuen Saison bereits fest. Eine Leihe ist aktuell kein Thema. "Das ist zum jetzigen Zeitpunkt absolut ausgeschlossen", betonte Kahn. "Hier denkt niemand an eine Ausleihe, wir sind alle froh, dass Alex zu uns kommt. Es gibt nichts Besseres, als zwei exzellente Torhüter zu haben."

Dass sich Nübel für einen Wechsel von Schalke 04 zum deutschen Fußball-Rekordmeister aus München entschieden hat, obwohl dort Manuel Neuer die unumstrittene Nummer eins ist und noch bis 2023 unter Vertrag steht, sei absolut positiv zu bewerten.

Nübel-Klausel? Kahn erinnert an seine aktive Zeit

"Es war damals eine sinnvolle Entscheidung", den im Sommer ablösefreien Nübel zu holen, sagte Kahn: "Es ist ein Weg, den er einschlägt. Die Situation mit Manuel Neuer anzunehmen und sich hinter Manuel Neuer einzureihen." In dessen Windschatten soll sich Nübel "Stück für Stück zur Nummer eins entwickeln".

Wie SPORT1 im Januar exklusiv berichtete, sind Nübel in der kommenden Saison Einsätze schriftlich zugesichert. Angesprochen auf die Klausel, reagierte Kahn ausweichend mit einem Beispiel aus seiner aktiven Zeit. Dabei klang zwischen den Zeilen ein Rat an Neuer durch.

"Als ich 35, 36, 37 geworden bin - muss ich ehrlich sagen - bin ich auch freiwillig zu Ottmar Hitzfeld oder Felix Magath zum Schluss meiner Karriere gegangen und hab gesagt: 'Lass mich einfach mal weg', weil es einfach ganz normal ist, dass wenn man ein Stückchen älter wird, eine längere Regenerationsphase braucht, wenn er (Manuel Neuer, Anm.d.Red.) weiter auf dem Niveau spielt, Nationalmannschaft, Bundesliga, Champions League", sagte Kahn. "Das ist dann irgendwann eine solche Belastung, wo ich persönlich in dem Alter ab zu und mal durchgeschnauft habe, dass man mich mal für das eine oder andere Spiel weggelassen hat."

Kahn äußert sich zu Sané und Havertz

Bei den aktuell hoch gehandelten Namen Leroy Sané und Kai Havertz rief Kahn zu Zurückhaltung auf. "Es sind alle gut beraten, den Ball flach zu halten", meinte der langjährige Bayern-Torhüter.

"Sané hat im Moment einen Vertrag bei Manchester City, hat eine Verletzung hinter sich und versucht, Stück für Stück wieder Anschluss zu finden. Aber ich glaube, es ist schwierig, hier und heute über Spieler zu sprechen, die einen gültigen Arbeitsvertrag bei einem anderen Verein haben", ergänzte der 50-Jährige.

Natürlich sei auch Kai Havertz ein Top-Talent, ein super Spieler. "Das wäre verquer, wenn ich das anders sagen würde", erklärte Kahn, aber: "Auch Kai Havertz hat einen Vertrag bei Bayer Leverkusen, der noch zwei Jahre läuft. Das sollten wir jetzt einfach akzeptieren."

Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte sich am Samstag bezüglich einer möglichen Verpflichtung Sanés zuversichtlich gezeigt. "Wir haben mit Joshua Kimmich, Niklas Süle und hoffentlich David Alaba, Thiago und auch Leroy Sané eine junge, entwicklungsfähige Mannschaft. Ich kann mir gut vorstellen, wenn alles optimal läuft, dass bei Bayern München gerade eine neue Ära beginnt", sagte Hoeneß im BR-Hörfunk.

Bleiben Thiago und Alaba? "Haben sehr gute Argumente"

Bei Thiago und David Alaba laufen weiterhin die Gespräche über eine Vertragsverlängerung.

"Ich glaube, wir als der FC Bayern haben sehr gute Argumente, die Spieler davon zu überzeugen, dass sie wissen, was sie bei uns haben", betonte Kahn. "Man weiß nie, was den Spielern so alles im Kopf herumgeht. Aber wir wissen was wir an ihnen haben."