Werbung

Bayerns Planspiele: Flick ist der erste Dominostein

Mitten in der Coronakrise, in der die Ungewissheit große Teile des Fußballs regiert, sorgt der FC Bayern für Gewissheit.

Hansi Flick bleibt Cheftrainer, er wird einen langfristigen Vertrag bis 2023 unterzeichnen. "Die Laufzeit von drei Jahren soll unser Vertrauen dokumentieren", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge in der Bild über die Tragweite der Entscheidung.

Die wohl wichtigste Personalie des deutschen Rekordmeisters ist geklärt und die Weichen für die Zukunft nach der Pandemie sind gestellt. "Wir wollten jetzt Klarheit auf der Trainer-Position, bevor wir in den nächsten Wochen und Monaten den Spielerkader für die nächste Saison zusammenstellen", erklärte Rummenigge.

Der erste Dominostein ist gefallen, welche folgen nun?

Der CHECK24 Doppelpass mit Patrick Owomoyela, Marcell Jansen und Christian Lindner - Sonntag ab 11 Uhr LIVE im Free-TV und im Livestream auf SPORT1.de und in der SPORT1 App

Dominostein Manuel Neuer

Im Fokus liegt für Flick und Sportdirektor Hasan Salihamidzic nun die Kaderplanung. Allen voran: Vertragsgespräche mit Spielern, deren Verträge 2021 auslaufen, darunter Kapitän Manuel Neuer, Thomas Müller, David Alaba und Thiago.

"Manuel Neuer ist für mich der weltbeste Torhüter. Von daher glaube ich, dass Bayern alles daransetzen wird, dass man ihn weiter verpflichtet", hatte Flick schon im Januar gesagt und damit ein Zeichen in Richtung der Verantwortlichen gesendet.

Die Gespräche mit Neuer waren zuletzt ins Stocken geraten. Die Bayern haben Alexander Nübel vom FC Schalke ab dem Sommer mit einem Vertrag bis 2025 ausgestattet. Eine Vertragslaufzeit wie sie sich angeblich auch Neuer vorstellen soll.

Die Bayern sollen Neuer bislang einen Vertrag bis 2023. Die Laufzeit des Vertrages soll der große Knackpunkt in den Gesprächen sein.

Jetzt das aktuelle Trikot des FC Bayern bestellen - hier geht's zum Shop! | ANZEIGE

Auch der Name Flick spielt da eine Rolle, denn Neuer hält große Stücke auf den Bayern-Coach, den er immer wieder explizit lobte. Der 34-jährige Nationaltorwart erklärte sogar öffentlich, dass er erstmal abwarten wolle, was mit Flick geschehen werde. Folgt nun auch Neuers Verlängerung?

Dominosteine Müller, Thiago und Alaba

Thomas Müller soll auch verlängern. Unter Flick avancierte er wieder zum unverzichtbaren Offensiv-Allrounder. Der Ur-Bayer soll mindestens bis 2023 verlängern. Nach SPORT1-Informationen verlaufen die Gespräche positiv. Tendenz: Müller verlängert.

Auch die Verträge von Thiago und David Alaba laufen im Sommer 2021 aus. Der Klub will beide Leistungsträger halten. Thiago hat sich unter Flick wieder ins Team gekämpft und spielte bis zur Corona-Pause stark. Gut möglich, dass auch der Spanier nun dazu bereit ist, zum Kugelschreiber zu greifen.

Bei Alaba ist hingegen alles möglich. Der Österreich kann sich einen Wechsel nach Spanien vorstellen, ein erstes Vertragsangebot zur Verlängerung lehnte er ab. Unter Flick wurde Alaba aber zum Abwehrboss. Nach SPORT1-Informationen will der Cheftrainer das Eigengewächs keinesfalls ziehen lassen.

Rummenigge zu den Verhandlungen: "Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn führen Gespräche. Unsere Angebote sind extrem fair und seriös – ohne Corona-Discount!"

Dominosteine Coutinho und Perisic

Auch auf dem Transfermarkt stehen wichtige Entscheidungen an. "Hansi hat ein Mitspracherecht, das ist doch klar", verriet Rummenigge über die anstehenden Transfer-Gedankenspiele.

Zunächst geht es um Philippe Coutinho und Ivan Perisic, die beide nur bis Saisonende ausgeliehen sind. Bis Mai muss darüber entschieden werden, ob man ihre Kaufoptionen zieht. Letzteren wird Flick wohl halten wollen, dazu müssten die Bayern die Kaufoption von 20 Millionen Euro an Inter Mailand überweisen.

SPORT1 weiß: Perisic will unbedingt beim FC Bayern bleiben! Auch privat fühlt er sich in der Landeshauptstadt Bayerns pudelwohl.

Ein Verbleib von Coutinho ist hingegen unwahrscheinlich. Die Kaufoption für den Brasilianer, der seine große Klasse in München nur vereinzelt zeigen konnte, liegt bei satten 120 Millionen Euro. Völlig unabhängig von Flick werden die Bayern in der jetzigen Lage kaum bereit sein, diese Summe zu zahlen. Dazu sein üppiges Jahresgehalt, das bei über 20 Millionen Euro liegt.

Dominosteine Werner und Sané

Die Spekulationen um eine Verpflichtung von Timo Werner, die zwischenzeitlich als fast ausgeschlossen galt, könnten nach Flicks Verlängerung wieder Fahrt aufnehmen.

Flick ist ein Befürworter des Torjägers von RB Leipzig. Der 24-Jährige soll auf ein Signal aus München warten. Flick könnte es senden.

Und Leroy Sané? Er gilt als Wunschspieler von Salihamidzic, der Transfer wackelt aber. Die Crux: Niemand kann so richtig einschätzen, wie fit und spritzig der Nationalspieler nach seinem Kreuzbandanriss zurückkommt.Was vereinsintern zudem negativ ankam war, dass er nach seinem Berater-Wechsel zu LIAN SPORTS die Verhandlungen bei Null beginnen ließ, um noch mehr herauszuholen als ohnehin schon vereinbart war.

Bei Kai Havertz sieht es anders aus. Der FC Bayern ist im Kampf um das Leverkusen-Juwel weiter im Rennen, entschieden hat sich Havertz noch nicht. Flick setzt sich jedoch vehement für dessen Transfer ein.

Verpflichtet werden soll zudem ein Rechtsverteidiger. Leihspieler Álvaro Odriozola soll es nicht werden. Der Spanier, von Real Madrid ausgeliehen, spielte unter dem Bayern-Coach bislang keine Rolle.

Dominostein Klose

Zudem wird sich Flick wohl noch einen Co-Trainer suchen, zusätzlich zu Hermann Gerland. Ein Kandidat ist U17-Trainer Miroslav Klose, der nach SPORT1-Informationen im Sommer allerdings seinen Fußballlehrer-Schein absolvieren will.