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Bayerns Gefahren auf dem Weg zum Torrekord

Der FC Bayern München ist auf gutem Weg, die historische 101-Tore-Marke aus der Saison 1971/72 zu übertreffen. Doch ein Selbstläufer wird das nicht.

Bayerns Gefahren auf dem Weg zum Torrekord
Bayerns Gefahren auf dem Weg zum Torrekord

SPORT1-Experte Stefan Effenberg war voll des Lobes über den FC Bayern München nach dem 4:2-Sieg bei Bayer Leverkusen. Man dürfe nicht vergessen, dass Dortmund auch einen sensationellen Fußball spielt. "Bayern ist aber das Maß aller Dinge", sagte er im CHECK24 Doppelpass.

In der Tat zeigte der Rekordmeister in der BayArena eine starke Leistung, wenn auch mit einem Schönheitsfehler. Die Bayern verschliefen den Start, gerieten durch den Treffer von Lucas Alario in Rückstand.

Für Trainer Hansi Flick hatte das zwischenzeitliche 0:1 dennoch etwas Positives, "weil die Mannschaft sich dann einfach aufgerappelt, sehr aggressiv gegen den Ball gespielt hat. Dann ist unser Spiel wieder zu sehen gewesen."

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Rekord-Bayern bleiben hungrig

Das Spiel, das Flick meinte, war in den vergangenen Wochen regelmäßig zu sehen. Ein wichtiges Merkmal ist der Hunger. Schaltete der Rekordmeister in den vergangenen Jahren bei Führungen öfter mal einen Gang zurück, bleiben die Flick-Bayern weiter hungrig.

Das Resultat: Neben der souveränen Tabellenführung mit sieben Punkten Vorsprung auf den BVB bei noch vier ausstehenden Spielen nehmen die Bayern in dieser Saison allerhand Rekorde ins Visier. Und haben bereits einige geknackt beziehungsweise eingestellt.

Thomas Müller, unter Flick vielleicht in der Form seines Lebens, stellte mit seinen beiden Vorlagen einen Bundesliga-Rekord ein. Mit nun 20 Assists zog er mit dem Ex-Wolfsburger Kevin De Bruyne gleich, dem dieses Kunststück in der Saison 2014/15 gelang.

Auch Robert Lewandowski, der schon zu Saisonbeginn rekordverdächtig oft traf, stellte mit seinem 30. Saisontreffer zumindest seinen persönlichen Rekord ein. Die 40-Tore-Marke von Gerd Müller ist aber eher in weitere Ferne gerückt, da der Pole am kommenden Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach eine Gelbsperre absitzen muss, also nur noch drei Spiele Zeit hat, den historischen Bestwert zu erreichen.

Historischer Torrekord greifbar

Eine ganz besondere historische Marke jagen Flick und seine Bayern weiter mit großem Einsatz. 90 Tore erzielten die Bayern in den bisherigen 30 Bundesliga-Partien. Die 101 Tore aus der Saison 1971/72, ebenfalls von den Münchnern aufgestellt, ist greifbar.

Im Schnitt erzielten die Bayern drei Treffer pro Partie. Wird dieser beibehalten, stünde der Rekordmeister am Ende der Saison bei 102 Treffern. Unter Flick liegt der Toreschnitt sogar bei 3,25 (65 Treffer in 20 Spielen).

Beim Blick auf das Restprogramm der Münchner können allerdings leise Zweifel aufkommen. Neben Gladbach treten die Münchner noch gegen Werder Bremen, den SC Freiburg und den VfL Wolfsburg an. Die Bremer stellen mit 63 Gegentreffern zwar die schlechteste Defensive der Liga, Gladbach und Wolfsburg dagegen die viertbeste.

Dazu muss Flick gegen die Gladbacher auf seine beiden Topscorer verzichten. Neben Lewandowski holte sich auch Müller die fünfte Verwarnung ab, es ist Müllers erste Gelbsperre überhaupt.

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Meistertitel schon nächsten Samstag?

Allerdings steht in der kommenden Woche etwas anderes im Fokus.

Weil die Bayern nicht nur tor- sondern auch titelhungrig sind, soll im Halbfinale des DFB-Pokals am Mittwoch gegen Eintracht Frankfurt der vorletzte Schritt Richtung Pokalsieg erfolgen.

Am Samstag dann könnte Flick bei einer Niederlage des BVB bei Fortuna Düsseldorf mit einem Sieg gegen Gladbach seinen ersten Meistertitel als Trainer vorzeitig perfekt machen.

Springt am Ende dann auch noch der Torrekord heraus, dann ist es für Flick "auch in Ordnung".

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