Bayerns Zahlen des Grauens

Bayerns Zahlen des Grauens

Eine 2:0-Führung sollte dem FC Bayern zu einem Sieg in der Bundesliga reichen, sollte man meinen.

Doch am Freitagabend verspielten die Münchner den Vorsprung und verloren gegen Borussia Mönchengladbach mit 2:3.

Die seit Wochen existierenden Defensivschwächen setzten sich fort, die Gegentorflut nimmt historische Züge an – und selbst Manuel Neuer erlebte einen Negativrekord. SPORT1 zeigt Bayerns Zahlen des Grauens.

Die Bundesliga-Highlights am Sonntag ab 9.30 Uhr in Bundesliga Pur im TV auf SPORT1

Gladbach macht's wie Köln

Es ist lange her, dass die Bayern in der Bundesliga eine 2:0-Führung aus der Hand schenkten und am Ende eine Niederlage kassierten.

Vor zehn Jahren, am 5. Februar 2011, ging der FCB beim 1. FC Köln mit zwei Toren in Front. Mario Gomez erzielte damals in der 22. Minute das 1:0, Hamit Altintop legte kurz vor der Pause nach.

Doch nach dem Seitenwechsel drehten die Kölner vor 50.000 begeisterten Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion die Partie. Christian Clemens (1:2, 55.) und Milivoje Novakovic mit einem Doppelpack (62. und 73.) ließen die von Louis van Gaal trainierten Bayern bedröppelt zurück.

Neuers Negativrekord

So häufig hinter sich zu greifen, das kennt Manuel Neuer nicht. Die Null stand beim FC Bayern in der Bundesliga schon lange nicht mehr.

Beim 5:0 gegen Eintracht Frankfurt am 5.Spieltag am 24. Oktober blieb Neuer in der Liga zuletzt ohne Gegentor.

Seitdem folgten satte zehn Partien nacheinander, in denen Neuer nicht mit einer weißen Weste vom Feld ging. Das war dem Welttorhüter zuvor in seiner Karriere noch nie passiert, auch nicht bei Schalke 04.

Der CHECK24 Doppelpass mit Fredi Bobic und Emil Forsberg am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1

Neun Spiele in Folge mit Gegentor hatte Neuer zwischen September und Dezember 2018 im Bayern-Tor hinnehmen müssen.

Wettbewerbsübergreifend spielte Bayern in der Saison 2020/21 bisher nur fünf Mal zu Null, in der Bundesliga gar nur beim 8:0 gegen Schalke am ersten Spieltag und eben gegen Frankfurt.

Nur drei Teams schlechter

Dass Bayern zumindest noch an der Tabellenspitze steht – Leipzig könnte mit einem Sieg gegen Dortmund am Samstag vorbeiziehen – liegt einzig und allein an der bärenstarken Offensive. Denn das Team von Hansi Flick hat mit 46 Treffern 17 Tore mehr auf dem Konto als der zweitbeste Angriff aus Dortmund, gar 21 mehr als Verfolger Leipzig.

Auf der anderen Seite des Feldes sieht es dagegen miserabel aus. Bayern hat sich bereits 24 Gegentreffer gefangen.

Gerade mal drei Teams aus der Bundesliga sind noch schlechter: Die TSG Hoffenheim (26), Mainz 05 (31) und natürlich Schalke 04 (39). Unwürdig für die Bayern!

Bayern anfällig wie vor 40 Jahren

Auch im historischen Kontext dauert die Suche lange, um eine ähnliche schwache Bayern-Defensive zu finden.

Denn derart anfällig war der deutsche Rekordmeister nach 15 Spielen zuletzt in der Saison 1981/82, als zu diesem Zeitpunkt bereits 25 Gegentore zu Buche standen. Trainer damals: Pal Csernai. Unter dem viel gescholtenen Jürgen Klinsmann waren es 2008/2009 zu diesem Zeitpunkt übrigens nur 21 Gegentreffer.

Gladbach Bayerns Angstgegner

Der FC Bayern kassierte bei Borussia Mönchengladbach bereits seine 22. Auswärtsniederlage. Bei keinem anderen Bundesliga-Klub verloren die Münchner laut Opta in der Fremde häufiger.

DAZN gratis testen und die Bundesliga auf Abruf erleben | ANZEIGE

Und in den Hinrunden scheinen die Gladbacher Bayern gerne als Gegner zu haben: In den vergangenen vier Saisons gewannen die Fohlen jeweils das Hinrundenduell mit dem vermeintlich übermächtigen Gegner. Immerhin: In der Rückrunde sah es jedes Mal anders aus.

Nur gegen ein einziges Team haben die Flick-Bayern seit dessen Übernahme als Cheftrainer im November 2019 schon zwei Mal verloren: Borussia Mönchengladbach.

Zwei Serien beendet

Zwar beendeten die Gäste eine Horror-Serie: In den acht Liga-Spielen zuvor war Bayern immer mit 0:1 ins Hintertreffen geraten, gegen Gladbach gelang endlich mal wieder die Führung.

Doch durch Florian Neuhaus' Treffer zum 2:3 rannte München schließlich doch im neunten Spiel nacheinander einem Rückstand hinterher. Und während es dem Titelverteidiger in den vergangenen acht Partien gelungen war, trotz Rückstands nicht als Verlierer vom Feld zu gehen, blieb eine erneute Aufholjagd aus.