Gladbach-Leihgabe verzückt England

Jordan Beyers linken Oberarm ziert ein Tattoo eines kleinen Jungen, der einen Ball unter dem Arm trägt.

Es steht stellvertretend für den Traum eines jeden deutschen Nachwuchsfußballer, getreu dem Motto: „Irgendwann möchte ich auch einmal dort oben mitspielen“. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Inzwischen ist Jordan Beyer 22 Jahre alt, und er spielt tatsächlich auf der großen Bühne mit. Bei Borussia Mönchengladbach – und aktuell auf Leihbasis beim FC Burnley in der zweiten englischen Liga. Doch wer von einer zweiten Garde ausgehen würde, liegt falsch.

Eigentlich heißt der junge Mann Louis Jordan Beyer und kommt aus der Jugend von Fortuna Düsseldorf, ehe er im Alter von 15 Jahren in die Gladbacher Jugendabteilung übertrat. Sein Marktwert stieg stetig, und könnte alsbald für einen Gladbacher Geldsegen sorgen – doch von vorne. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)

Gladbach gibt Beyer Fünfjahresvertrag

Ende 2021 durfte sich Beyer über einen Fünfjahresvertrag bei den Fohlen freuen, die perspektivische Planung mit seiner Person war somit auch schriftlich festgehalten.

Und doch war es natürlich keine Startelf-Garantie, zu hoch war die Qualität der Gladbacher Innenverteidigung damals: Matthias Ginter und Nico Elvedi sind die unangefochtenen Hünen, Marvin Friedrich kam ebenfalls neu hinzu, in der Winterpause aus Köpenick.

Dennoch musste sich das Talent des 2000er-Jahrgangs nicht verstecken, 17 Ligaeinsätze und ein Auftritt im DFB-Pokal machten Hoffnung.

Beyers Entwicklung machte Mut auf ein Innenverteidiger-Talent, das langfristig zu einem Gesicht der Borussen werden könnte. Der Rechtsfuß wurde zunächst noch als Rechtsverteidiger eingesetzt. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Im Schatten der Größen um Marcus Thuram, Alassane Plea und Florian Neuhaus konnte sich Beyer abseits der breiten Medienöffentlichkeit zu einem abgeklärten Defensivspieler mausern.

Einen Stammplatz konnte man ihm dennoch nicht bieten, Daniel Farke - einst selbst ein Trainer in der Championship – baute nicht wöchentlich auf ihn. Daher die Leihe nach England. Der FC Burnley in der englischen Championship sollte ihm Spielpraxis ermöglichen, die körperlich harte Liga einen abhärtenden Effekt auf Beyer haben.

Fanliebling bei Burnley

Und Beyer? Der schlug auf der Insel ein, wie es wohl kaum einer erwartet hätte! Von Beginn an fühlte er sich eigenen Aussagen zufolge äußerst wohl, wurde von den eigenen Teamkollegen hochgelobt und vor allem: Die Fans lieben ihn!

Sieht man sich in den sozialen Netzwerken um, treten Aussagen der Burnley-Fans wie „Bester Innenverteidiger des Klubs“ oder „Verpflichtet ihn sofort!“ zu Tage. In Burnleys Foren umgarnen Beyer Vergleiche mit Franz Beckenbauer, dem Kaiser. Oder eben gleich die Symbiose: „Beckenbeyer“. Dabei musste sich Beyer in der jungen Innenverteidigung der Clarets (zu deutsch: Weinroten) unmittelbar zu einer Führungsgröße entwickeln.

Herausragende Passquoten, technische Versiertheit und den Mut, die Dribbelstärke in der eigenen Hälfte auf den grünen Rasen zu zaubern, sprach allerdings für sich. Mit der jüngsten Innenverteidigung der Liga dominiert Burnley und ist aktuell Tabellenführer der Championship. Kein Wunder, dass Burnley ihn halten will!

Jedoch: Der FC Burnley leiht Beyer zwar noch bis zum Sommer aus, hat allerdings keine Kaufoption als Klausel im Leihvertrag festgeschrieben.

Geldregen für Mönchengladbach?

Daher hat Gladbach die Oberhand in den möglichen Transferverhandlungen.

Entweder die Fohlen bekommen einen gestandenen Innenverteidiger zurück, der ihnen langfristig als Ginter-Ersatz dienen kann, oder es würde ein regelrechter Geldregen winken. Denn Transferverhandlungen eines möglichen Premier-League-Klubs um einen deutschen Innenverteidiger versprechen kostspielig zu werden. (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)

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