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Was bedeuten Bayerns Schwächen?

Was bedeuten Bayerns Schwächen?
Was bedeuten Bayerns Schwächen?

Das 0:3 gegen den SSC Neapel war der dumpfe Schlussakkord einer verpatzten Vorbereitung.

Zumindest ist das so zu sehen, wenn man die Ergebnisse des FC Bayern ansieht. 2:3 gegen den 1. FC Köln, 2:2 gegen Ajax Amsterdam, 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach und nun eben eine satte Pleite gegen die Italiener.

Klar, es ist nur die Vorbereitung. Doch ohne ein einziges Erfolgserlebnis in die Saison zu starten, das ist dann doch ungewöhnlich für den deutschen Rekordmeister. Und ungünstig. Im Gegensatz zu den anderen Top-Teams der Bundesliga ist die Frühform des Titelverteidigers nicht die beste.

BVB und RB Leipzig mit Siegen in der Vorbereitung

RB Leipzig fuhr mit dem 1:0 gegen AZ Alkmaar zumindest einen Sieg ein. Borussia Dortmund überzeugte in der Generalprobe gegen den FC Bologna (3:0). Stellt sich die Frage, was das für den Bundesligastart zu bedeuten hat.

Fakt ist, dass die Vorbereitung aus Sicht der Bayern aus vielen Blickwinkeln heraus ungewöhnlich war. Die Münchner fuhren nicht ins Trainingslager, es gab keine Testspiele gegen unterklassige Teams und auch kein Duell mit zusammengewürfelten Amateurspielern für den guten Zweck. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Außerdem fehlten viele Stars wie Robert Lewandowski, Thomas Müller und so manch anderer EM-Fahrer über die meiste Zeit hinweg. Der neue Coach Julian Nagelsmann sah sich keiner einfachen Situation ausgesetzt.

Lazarett macht Nagelsmann Sorgen

Das hat auch mit dem Lazarett an der Säbener Straße zu tun. Nach dem Spiel gegen den SSC Neapel ist nun auch noch Kingsley Coman ein Teil davon. Es soll sich “nur” um eine Rippenprellung handeln, es ist aber trotzdem ein beunruhigendes Signal für Nagelsmann.

Der Kader der Münchner ist dünn, da passt es überhaupt nicht, dass sich mit Marc Roca und nun Coman auch noch Verletzte in der Vorbereitung hinzugekommen sind. Die Corona-Infektion von Corentin Tolisso ist ebenfalls mehr als unglücklich. Alphonso Davies und Lucas Hernández sind ohnehin verletzt.

Während in Dortmund die personelle Lage zumindest etwas entspannter aussieht, hat RB Leipzig diesbezüglich fast gar keine Sorgen.

Leipzig und Dortmund im Personal-Vorteil?

Der neue RB-Trainer Jesse Marsch kann nahezu auf sein komplettes Team setzen. Einzig Marcelo Saracchi fällt mit einem Kreuzbandriss aus, der linke Verteidiger aus Uruguay war aber ohnehin ein Verkaufskandidat.

Bei den Dortmundern kam in der Vorbereitung Marius Wolf zu den Verletzten hinzu. Sorgen dürfte dem ebenfalls neuen Trainer Marco Rose aber vor allem die Defensive machen, da Dan-Axel Zagadou, Soumaila Coulibaly, Mateu Morey noch eine Weile ausfallen.

Wichtig wird daher sein, wie fit Mats Hummels nach seinen Kniebeschwerden sein wird. “Mats hat noch ein paar Probleme mit der Patellasehne”, meinte Sportdirektor Michael Zorc.

“Das wird in den ersten Wochen zäh. Man werde die Situation “in den nächsten Tagen und Wochen genau beobachten und dann auch entscheiden, ob wir nochmal was tun oder nicht”, stellte er klar.

Reus hat komplette Vorbereitung mitgemacht

Auf der anderen Seite hat der BVB den großen Trumpf im Ärmel, dass Kapitän Marco Reus die komplette Vorbereitung mitmachte. Er hatte sich zuvor gegen eine Teilnahme an der EM entschieden.

Das könnte sich gerade im Saisonstart bemerkbar machen. Dass auch Erling Haaland im Sommer kein Turnier bestritt, hat zudem auch seine Akkus spürbar aufgeladen.

Leipzig hat unterdessen den Vorteil, dass Marsch das RB-Gen in sich trägt, welches auch die Spieler bereits kennen. Es sind viele Faktoren, die eher für einen guten Start von Dortmund und Leipzig sprechen als für einen Schnellstart des Rekordmeisters.

Vor Triple-Saison siegte Bayern gegen Real und Milan

In der Triple-Spielzeit 2019/20 hatten die Münchner in der Vorbereitung den AC Mailand und Real Madrid geschlagen. Der Saisonstart war dementsprechend gut.

In der vergangenen Saison war die Vorbereitung enorm kurz, für die Bayern hatte es aber immerhin einen Sieg gegen Marseille gegeben. Außerdem gab es keinen neuen Trainer und eine eingespielte Mannschaft.

Top-Teams müssen neue Philosophie verinnerlichen

Es ist interessant, dass alle drei deutschen Top-Teams mit einem neuen Trainer in die Saison starten. Eine gute Vorbereitung erscheint da besonders wichtig. Immerhin muss die Mannschaft eine neue Philosophie verinnerlichen.

Gelungen scheint das bei Leipzig und Dortmund durchaus, bei den Bayern kann davon nicht die Rede sein.

Gegen den Bremer SV im DFB-Pokal sollte es am kommenden Freitag (ab 19 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) reichen.

Doch wenn das Eröffnungsspiel in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach eine Woche später schiefgeht, dann könnte bereits Unruhe an der Säbener Straße aufkommen. In der Vorbereitung jedenfalls ging das Duell an die Fohlen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)