„Bedingungen für Menschen mit Behinderung endlich bessern“

„Bedingungen für Menschen mit Behinderung endlich bessern“
„Bedingungen für Menschen mit Behinderung endlich bessern“

Frankfurt am Main (SID) - Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat wegen unzureichender Rahmenbedingungen im Para-Sport erneut Alarm geschlagen.

„Noch immer werden Inklusion und Teilhabe in der Praxis erschwert oder gar verhindert und Menschen mit Behinderungen vom Sport ausgeschlossen“, sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher beim Parlamentarischen Abend des Verbandes in Berlin: „Wir müssen jetzt die Weichen für die Zukunft stellen.“

Um Problemen wie Mitgliederschwund, mangelnde Barrierefreiheit, fehlende Angebote und ausbleibende Hilfsmittel anzugehen, äußerte der DBS unter dem Motto "StarteDeinenWeg" drei klare Forderungen. "Wir brauchen barrierefreie Sportstätten, verpflichtend bei Neubauten und Sanierungen. Wir brauchen eine unbürokratische und transparente Hilfsmittelversorgung. Es darf keine Zwei-Klassen-Gesellschaft geben", betonte Generalsekretär Stefan Kiefer.

Kiefer: „Unter dem Strich ist noch viel zu wenig passiert“

Als dritter Punkt sei der "Ausbau wohnortnaher und flächendeckender Sportangebote für Menschen mit Behinderungen" erforderlich. Ergänzend dazu sollten bestehende Vereine für die Integration des Para-Sports in das eigene Angebot sensibilisiert werden. "Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass sich die Bedingungen für Menschen mit Behinderung in unserem Land endlich verbessern ? und damit auch im Sport", so Beucher.

Seit Pandemiebeginn verzeichnete der DBS einen Schwund von 110.000 Mitgliedern, 55 Prozent der Menschen mit Behinderung in Deutschland treiben keinen Sport. In den vergangenen Jahren habe sich die Situation "zwar verbessert, doch unter dem Strich ist noch viel zu wenig passiert", führte Kiefer aus. Man werde von Verbandsseite auch weiterhin eigene Projekte anstoßen, um Fortschritte zu erzielen.

Ein kleines positives Signal der Unterstützung gab es am Mittwochabend aus der Politik. „Wir wollen auch künftig unseren Teil dazu beitragen, dass die Voraussetzungen gegeben sind, damit die Athlet*innen Deutschland bei Paralympics weiterhin erfolgreich vertreten können“, versicherte Mahmut Özdemir, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern und für Heimat.