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Dieser Berater-Wechsel sagt einiges über Götze aus

"Mario Götze wechselt zu Star-Berater" - so war am Montag zu lesen. Erst dachte ich, die Story ist doch schon ein paar Wochen alt.

Denn erst zuletzt verkündete Götze, sich von nun an von Reza Fazeli vertreten zu lassen, einem Berater von tadellosem Ruf, der auch Dortmunds Trainer Lucien Favre vertritt. Aber nein: Götze sattelte in einer Transfer-Phase noch einmal um und lässt sich nun von Lian-Sports vertreten.

Berater-Wechsel sind legitim, theoretisch könnten Spieler sich jeden Tag einen neuen Berater nehmen. Im Fall Götze lohnt es sich aber, genauer hinzuschauen. Lian-Sports ist eine große Agentur. Sie vertritt in Deutschland neben Götze unter anderem auch Jerome Boateng und Leroy Sané.

Sie ist aber auch eine umstrittene Agentur, der im Buch Football-Leaks gleich mehrere Seiten gewidmet sind. Dieser neuerliche Wechsel sagt einiges über Götze aus. Dazu muss man wissen, dass es normalerweise deutlich schwerer ist, einen durchschnittlich begabten A-Jugend-Bundesligaspieler in der Regionalliga unterzubringen, als für Götze einen passenden Klub zu finden.

Es sei denn, Mario Götzes Vorstellungen entpuppen sich als zu kompliziert. Entweder beim Gehalt, oder beim Status des Klubs. Beides spricht nicht dafür, dass es "unser WM-Held" in der Bundesliga noch mal allen zeigen möchte. Dass er bereit ist, abseits von dem FC Bayern oder Borussia Dortmund für weniger Gehalt Verantwortung zu übernehmen.

Denn für einen Wechsel zu Bayer Leverkusen, Hertha BSC oder Eintracht Frankfurt braucht man keinen Beraterwechsel.

Obwohl, Moment mal: Die Hessen arbeiten seit Jahren eng mit Lian Sports zusammen. Götze zur Eintracht - das wäre eine Sensation.

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Als Kind hatte Stefan Backs einen Lebenstraum: Er wollte dafür bezahlt werden, dass er den ganzen Tag Fußball schaut. Diesen setzte er schließlich in die Tat um, indem er Sportjournalismus studierte und für die Sport Bild und Sat.1 als Fußballjournalist arbeitete. 2001 wurde Backs Mediendirektor bei der Rogon Sportmanagement GmbH. Seit 2003 ist er als selbstständiger Spielerberater tätig und hat zahlreiche Transfers im Profifußball begleitet. 2012 wurde er Geschäftsführer der Siebert & Backs Fußballmanagement GmbH. Zu den Klienten den Agentur zählen unter anderem Alexander Nübel, Ralf Fährmann und Marco Höger.