Bierhoff reagiert auf Neuers Wunsch

DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat angesichts des Auftretens der Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren Fehler eingeräumt.

„Wir haben die Menschen enttäuscht, das wissen wir, vor allem bei der WM 2018 – aber auch teilweise danach noch, auch wenn wir immer wieder Phasen mit guten Ergebnissen und überzeugenden Auftritten hatten“, sagte Bierhoff im Interview mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.

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Für eine gewisse Entfremdung zwischen Fans und DFB-Team sei einerseits die lange Länderspielpause während der Corona-Pandemie ursächlich gewesen. „Und durch die personellen Umbrüche nach der WM 2018 und im Vorfeld der EM 2021 hatte die Mannschaft in den vergangenen drei Jahren kein echtes Gerüst mehr“, sagte Bierhoff: „Darunter leidet die Identifikation der Fans mit ihrer Mannschaft.“

Bierhoff nimmt junge Spieler in Schutz

Es habe manchmal die nötige Gier gefehlt, „teils auch aus alter Gewohnheit“, meinte der frühere Topstürmer: „Aber ich möchte explizit die jungen Spieler in Schutz nehmen, weil sie in einer schwierigen Zeit in die Mannschaft gekommen sind. Es war nicht leicht für sie, Veränderungen anzustoßen.“

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Vor dem ersten Heimspiel des neuen Bundestrainers Hansi Flick (Sonntag: Deutschland - Armenien ab 20.45 im LIVETICKER) nahm Bierhoff die Spieler in die Pflicht. Nationalspieler zu sein, sei „eine ständige Verpflichtung. Wir fordern von den Spielern permanentes Dazulernen, Neugierde und Offenheit für neue Maßnahmen und Themen ein.“

Bierhoff reagiert auf Neuers Wunsch

Nach Manuel Neuers öffentlich geäußertem Weltmeister-Wunsch bezeichnete auch Bierhoff den WM-Titel 2022 in Katar als „realistisches Ziel“.

„Weil wir eine hohe Qualität in der Mannschaft haben, auch wenn wir die gegen Liechtenstein noch nicht so ganz auf den Platz gebracht haben“, begründete Bierhoff: „Aber als deutsche Nationalelf müssen wir immer den Anspruch haben, in so ein Turnier zu gehen, um es am Ende zu gewinnen.“

Bei den beiden jüngsten Turnieren war die DFB-Auswahl jedoch weit von einer Titelform entfernt. „Wir haben die Menschen enttäuscht“, gab Bierhoff zu. Man sei in der Vergangenheit manchmal „nicht gierig genug“ gewesen, „teils auch aus alter Gewohnheit“.

Die Verantwortlichen hätten jedoch „die notwendigen Schlüsse aus unseren Fehlern gezogen“, um wieder eine Begeisterung rund um die Nationalmannschaft zu entwickeln. „Aber am Ende zählt das, was auf dem Platz passiert“, betonte der einstige Nationalspieler (53).