Bierhoff will klärendes Gespräch mit Bayern

Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff pocht in der Belastungsdebatte mit Bayern München auf das Recht von Bundestrainer Jochim Löw, seine verjüngte Auswahl für die EURO 2021 einzuspielen.

"Wir wollen alle eine erfolgreiche Nationalmannschaft, eine erfolgreiche EM - sowas wie bei der Weltmeisterschaft wollen wir alle nicht wieder erleben", betonte Bierhoff beim Baustellenrundgang der DFB-Akademie am Dienstag in Frankfurt/Main.

Bierhoff: "Verfolgen klar unser Ziel"

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) habe zuletzt "in vielen Punkten zurückgesteckt", meinte der 52-Jährige und erwarte nun Unterstützung seitens der Vereine: "Jogi Löw muss da jetzt eine sehr junge Mannschaft formen, das bedeutet, dass die häufig zusammen ist und spielen kann. Wir wollen eine starke EM spielen und etwas Neues aufbauen. Dazu brauchen wir die Profis."

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte den DFB zuletzt wegen der durch Corona verkürzten Sommerpause aufgefordert, nach Möglichkeit schon bei den Länderspielen Anfang September auf den ein oder anderen Star des Double-Siegers zu verzichten.

Das angekündigte klärende Gespräch habe es noch nicht gegeben, sagte Bierhoff. "Nicht, weil wir es nicht wollten, sondern weil es terminlich nicht ging. Es wird nachgeholt, wir sind auf Austausch angewiesen."

Bierhoff appellierte an alle Beteiligten, "an einem Strang" zu ziehen. "Die Bedenken der Vereine kennen wir, sie sind bei Bayern München besonders groß", sagte er, doch auch dem Verband sei "das Thema Belastungssteuerung enorm wichtig".

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Nations League ohne Zuschauer

Fakt sei aber auch, dass der Spielplan von der UEFA vorgegeben werde: "Wir sind nicht nur verpflichtet, die Spiele zu machen, wir machen sie auch gerne." Die Planungen für den um ein halbes Jahr verspäteten Start ins Länderspieljahr gestalteten sich allgemein "schwierig", gab Bierhoff zu bedenken.

Aktuell gehe er davon aus, dass beim Auftakt der Nations League am 3. September gegen Spanien und drei Tage später in der Schweiz keine Zuschauer zugelassen sein werden.