Bildung: Lehrer in Berlin: Weniger Geld für gleiche Arbeit

Zwölf Erstklässler hat Mira Mäder dieses Jahr in ihre Klasse der „Schulanfangsphase“ neu aufgenommen, elf Haie sind ihr aus dem letzten Jahr geblieben. „Haie“ so nennt sich ihre Klasse in der Grundschule am Roederplatz in Lichtenberg, hinten an der blauen Meereswand schwimmen die 23 Schüler als Haie unbeschwert vor sich hin, in einer Sprechblase steht der Name jedes Kindes. Mira Mäder hat ihren Klassenraum liebevoll hergerichtet, alles ist hell. „Die weißen Regale hat sie selbst besorgt“, betont ihr Kollege Michael Marunde, der selbst Klassenlehrer einer dritten Klasse ist. „Alles Eigeninitiative.“ Ansonsten hätten hier nämlich hässliche braune Pressspanregale gestanden. Aber die 51-jährige Mira Mäder will eine freundliche Atmosphäre, damit die Kinder gut lernen. Das ist ihr Anspruch als Lehrerin.

Denn Lehrerin ist sie, sie leitet ihre Klassen, unterrichtet alles von Deutsch, über Sachkunde bis Mathe. Trotzdem wird sie deutlich schlechter bezahlt als ihre Kollegen. Sie hängt bei E 10 fest, einer unteren Tarifgruppe. Bei ihrer Einstellung 2016 wurde ihr aber ein E 13-Gehalt in Aussicht gestellt, das alle Grundschullehrer erhalten. Auch der 50-jährige Michael Marunde klebt auf E 10 fest.

Pionierleiter erhielten eine Ausbildung am „Institut für Lehrerbildung“

Warum sind diese beiden Lehrkräfte nicht in der Gehaltsgruppe aufgestiegen? Weil sie in Berlin zwar als vollwertige Lehrer eingesetzt werden, aber formal für das Land keine vollwertigen Pädagogen sind. Beide haben eine Ausbild...

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