Bill Clinton: Trump wird sich bei Wahlniederlage einbunkern

Bill Clinton sagte in einem Interview, Trump würde sich bei einer Wahlniederlage im Weißen Haus einbunkern. Hinter dem Scherz steckt eine echte Sorge der Demokraten.

Gerne mal zu einer launigen Rede aufgelegt: Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton (Bild: REUTERS/Chip East)
Gerne mal zu einer launigen Rede aufgelegt: Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton (Bild: REUTERS/Chip East)

Die Anhänger von Donald Trump skandieren auf seinen Wahlkampfveranstaltungen in letzter Zeit gerne “twelve more years” - “zwölf Jahre mehr”. Diese Hoffnung ist nicht ganz ernst gemeint, denn in den USA sind die Präsidenten auf maximal zwei Amtszeiten von jeweils vier Jahren beschränkt. Doch die Sorge wächst, dass Trump sich eventuell nicht um die politischen Regeln scheren könnte. Schon auf die Fragen von Journalisten, ob er eine Wahlniederlage im November gegen Joe Biden akzeptieren würde, antwortet Trump stets kryptisch. Und heizt damit die Spekulationen weiter an.

Clintons warnen vor Trumps Reaktion bei Wahlniederlage

Darauf bezog sich nun auch der ehemalige US-Präsident und Hillary-Ehemann Bill Clinton. In einem gemeinsamen Instagram-Interview mit April Ryan, die als Korrespondentin für American Urban Radio im Weißen Haus arbeitet, warnten die Clintons vor Trumps Reaktion auf eine eventuell bevorstehende Niederlage.

Bill Clinton scherzte, dass Trump zumindest seinem demokratischen Herausforderer nicht die Ehre erweisen würde, bei seiner Amtseinführung zu erscheinen. Die Korrespondentin Ryan hatte zuvor gesagt, dass wohl das Militär Trumps “orangene Knöchel” von der Klinke des Oval Office lösen müsste, sollte er die Wahl verlieren. Daraufhin antwortete der 74-jährige Clinton, der von 1993 bis 2001 als Präsident regierte: “Ich habe gerade gedacht, er würde wahrscheinlich nicht mal zu Bidens Amtseinführung kommen. Er wird Sandsäcke vor dem Weißen Haus aufstapeln.”

Trumps Spiel mit der Angst

Die Angst, dass Trump einen Wahlsieg der Demokraten nicht hinnehmen würde und den gewaltbereiten Teil seiner Anhänger aufheizen könnte, ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. Auf den Wahlkampfveranstaltungen der Republikaner spielen die Redner mit den Ängsten der Wähler. Die Wahl am 3. November wird zum Endkampf um die USA hochstilisiert, unter Biden drohe der Absturz in ein linksradikales System ohne Werte. Apokalyptische Werbespots tun ein Übriges, um die Trump-Basis einzuschwören.

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So sah es auch Hillary Clinton, die Trump in einer denkwürdigen Wahlnacht vor vier Jahren unterlegen war. In dem Interview sagte sie: “Ich glaube, die andere Seite wird betrügen und tricksen und alles was möglich ist versuchen.” Ihr Ehemann fügte hinzu, dass Trump die Amerikaner anscheinend für Trottel halte, die alles mitmachen, was er sage, egal wie lose es noch mit der Realität verbunden sei. Er habe Angst, zu verlieren und deshalb setze er alles auf die Verunsicherung der Wähler, so Clinton: “Er glaubt, er kann machen was er will und niemand wird ihn stoppen.”

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Trump sei eine echte und aktuelle Gefahr für die Freiheit und die Einigkeit der USA sagte Hillary Clinton, die unter Barack Obama als Außenministerin im Amt war. Doch sie sei sich sicher, dass die Demokraten ihn im November besiegen würden: “Wir werden gesammelt und stark bleiben und wir werden unser Land zurück bekommen.”

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