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Brady? Die heißeste Spur führt in die Wüste

War es sein letzter Auftritt?

Diese Frage dürften sich wohl Millionen NFL-Fans in aller Welt gestellt haben, als Tom Brady nach dem bitteren Playoff-Aus gegen die Dallas Cowboys das Spielfeld im heimischen Raymond James Stadium verließ. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

351 Passing Yards und zwei Touchdown-Pässe des erfolgreichsten Quarterbacks aller Zeiten hatten nicht gereicht, um mit den Tampa Bay Buccaneers in die nächste Runde einzuziehen. Und es war nicht einmal knapp.

Mit 14:31 unterlagen die von Brady geführten Bucs gegen America‘s Team und können nun vorzeitig in den Urlaub fahren. Was aber wird aus ihrem berühmtesten Spieler?

Tom Brady ab März Free Agent

Seine Aussagen nach der Partie tätigte der 45-Jährige in mediengerechter Manier: „Ich gehe nach diesem Spiel erst einmal nach Hause und hole mit eine Mütze Schlaf“, formulierte er, als er nach seinen nächsten Schritten gefragt wurde. Und weiter: „Es lag viel Fokus auf diesem Spiel und ich schaue von Tag zu Tag.“

Einblick in mögliche Pläne gab TB12 natürlich nicht, für den Fall der Fälle bedankte er sich aber bereits bei seinem Arbeitgeber. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)

„Ich liebe diese Organisation, es ist toll hier. Ich bin zutiefst dankbar, dass ihr mich hier so herzlich aufgenommen habt und für den Respekt, der mir entgegen gebracht wurde. Ich hoffe, dass ich euch das gleiche zurückgeben konnte. Vielen Dank“, sagte er zum Abschluss der Pressekonferenz.

Wie aber geht es nun weiter?

Fakt ist: Tom Brady wird im März Free Agent, steht also bei keinem Team mehr unter Vertrag und kann frei entscheiden, ob und wenn ja welcher Franchise er sich anschließen möchte.

Das sind die Optionen von Brady

„Er ist 45 jetzt - will er sich das wirklich nochmal antun? Das ist eine gute Frage“, sagte der langjährige deutsche NFL-Profi Mark Nzeocha bei SPORT1 zu Bradys Zukunft.

Wenn Brady weitermacht, „dann beim selben Team“, meint der 32-Jährige. „Ich glaube nicht, dass er sich das jetzt nochmal antun würde, nochmal das Team zu wechseln, nochmal umzuziehen.“

Selbstverständlich könnte der Spielmacher erneut bei den Buccaneers unterschreiben. Sein Kompliment aber, das er der Organisation als Ganzes gemacht hat, galt nicht für sein Team auf dem Rasen.

„Das war typisch dafür, wie wir das ganze Jahr gespielt haben. Nicht sehr effektiv im Passspiel, nicht gut im Laufspiel. Es ist schwer, ein gutes Team zu sein, wenn du so spielst“, hatte er offen Kritik geübt.

Tritt der Quarterback zurück?

Als zweite - und durchaus nicht unwahrscheinliche Option - kommt ein Rücktritt in Frage. Mit 45 Jahren, zu Beginn der kommenden Saison wäre er dann bereits 46, ist er wahrlich nicht mehr der jüngste.

So hatte er nach der vergangenen Saison bereits sein Karriereende bekannt gegeben, nur um 40 Tage später seine Entscheidung wieder zu revidieren.

Auf den ersten Blick wirkt es so, als sei die Situation für Brady fast ähnlich zu der Anfang 2022. Aus in den Playoffs, Bleiben, Gehen oder Karriereende als Optionen. Und doch ist für den Signal Caller alles anders.

Beeinflusst sein Ehe-Aus die Entscheidung?

So ging im Laufe des zurückliegenden Jahres seine Ehe mit Topmodel Gisele Bündchen in die Brüche und wurde geschieden. Aus dem Ehemann und Vater, der mit seiner Familie in einer Villa wohnt, ist ein geschiedener Mann geworden.

Ob und wie sehr sich diese Tatsache auf seine Entscheidung auswirkt, vermag wohl nur er selbst zu sagen.

Nach seinem Ehe-Aus würde es aber wohl niemanden verwundern, wenn der siebenmalige Super-Bowl-Sieger noch einmal bei einer anderen Franchise eine Herausforderung sucht und beweisen will, dass er auch mit Mitte 40 noch konkurrenzfähig ist.

An Interessenten würde es in diesem Fall nicht mangeln. Vor allem ein Team gilt als Favorit auf eine mögliche Brady-Verpflichtung.

Raiders als Option Nummer 1

Es sind die Las Vegas Raiders, die mehr als nur ein Auge auf ihn geworfen haben sollen. Erst kürzlich schrieb CBS, die Franchise aus der Wüstenstadt wolle im Hinblick auf den Quarterback „sehr aggressiv“ auftreten.

Überraschend wäre dies mitnichten. Nachdem der bisherige Starter Derek Carr von Head Coach Josh McDaniels aus dem Kader verbannt wurde, strebt er einen Trade oder zumindest eine Aufhebung seines Vertrages an.

Für Brady könnte ein Wechsel in die Spielermetropole auch durchaus Sinn ergeben.

Mit Davante Adams, Hunter Renfrow und Darren Waller würde reichlich Potenzial in der Offensive warten. Sollte zudem noch Free-Agent-Running-Back Josh Jacobs beim Team bleiben, wäre dies ein weiterer positiver Aspekt.

Und es käme so zu einer Wiedervereinigung von Brady und McDaniels, der jahrelang als Offensive Coordinator die Patriots-Offense dirigiert hat und Brady dementsprechend gut kennt.

Weitere Teams im Rennen um NFL-Superstar

Doch es werden nicht nur die Raiders mit dem Superstar in Verbindung gebracht. NFL Network bringt auch die San Francisco 49ers und die Tennessee Titans ins Spiel. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)

Während ein Deal mit den Niners ob deren Quarterback-Überangebot in Form von Trey Lance, Jimmy Garoppolo und Rookie-Held Brock Purdy eher unwahrscheinlich anmutet, würde ein Wechsel für die Titans mitunter Sinn ergeben.

So verspüren die Fans in Tennessee für Spielmacher Ryan Tannehill auch nach Jahren noch keine wirkliche Liebe.

Fehlendes Puzzlestück für die Jets?

Genannt werden in den US-Medien derweil aber auch noch weitere Teams.

So sollen die New York Jets im Rennen sein, bei denen Quarterback Zach Wilson am Ende wirkt und Joe Flacco beziehungsweise Mike White auch nicht die 1a-Optionen sind.

Abseits davon haben die Jets eine junge vielversprechende Truppe zusammen, in der Brady mit all seiner Erfahrung perfekt reinpassen würde.

Auch die Colts werden als Option gehandelt, besteht nach dem Katastrophen-Jahr mit Head-Coach-Wechsel und mehreren Veränderungen auf der Quarterback-Position (Matt Ryan, Nick Foles, Sam Ehlinger) ohnehin Handlungsbedarf.

Brady kann sich Zeit lassen

Laut NFL-Insider Cody Benjamin von CBS könnte für Brady aber auch ein Wechsel zu den New Orleans Saints interessant werden. Vor allem, falls Sean Payton tatsächlich als Head Coach zu den Saints zurückkehrt.

Ob sich Brady nach dem enttäuschen Playoff-Aus und mit zunehmendem Alter aber wirklich noch einmal auf eine neue Stadt und eine neue Franchise einlassen will, wird erst die Zeit zeigen.

Beeilen muss sich der erfolgreichste Spielmacher der Geschichte mit seiner Entscheidung aber mit Sicherheit nicht.

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