"Große Chance für uns": Warum Vettel so optimistisch ist

Die erste Halbzeit der Formel-1-Saison endete für Sebastian Vettel (34) mit einer Enttäuschung. Platz zwei in Ungarn wurde dem Aston Martin-Star wegen zu wenig Benzin im Tank aberkannt.

Mit der Bitte um Überprüfung der Disqualifikation scheiterte Aston Martin. Für Vettel bleibt es dabei: WM-Rang zwölf statt zehn. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Vettel: 2022 wird eine große Chance für uns

Doch der Deutsche hat seinen Fokus längst aufs nächste Jahr gelegt. Dann kommen ganz neue Autos nach ganz neuen Regeln. Seit jeher sind solche Technik-Revolutionen DIE Chance für Angriffe auf die Spitze.

Vettel weiß das aus eigener Erfahrung. 2009 fuhr er mit Red Bull plötzlich um Siege.

Entsprechend sagt er nun zur Gazzetta dello Sport: “2022 wird mit den Regeländerungen eine große Chance für uns, auch wenn ich erwarte, dass die großen Teams weiter eine wichtige Rolle spielen werden.” (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Aston-Martin-Teamchef zufrieden mit Vettel

Was Vettel indirekt damit aber auch andeutet: Er wird auch 2022 bei Aston Martin fahren.

Eine offizielle Bestätigung steht zwar noch aus, doch auch Teamchef Otmar Szafnauer betont gegenüber SPORT1: “Sebastian ist ein großartiger Fahrer und eine hervorragende Ergänzung für jedes Team. Wir freuen uns darauf, auch nächstes Jahr mit ihm zu arbeiten.” (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Man könne “tausend Dinge” nennen, die Vettel mit zu Aston Martin gebracht habe. Beispielsweise eine andere Ergonomie des Lenkrads, Tipps für ein besseres Ansprechverhalten des Motors, detailgetreue Rekapitulation einer Runde.

Vettel würde von neuer Fabrik erst 2023 profitieren

Szafnauer: “Sebastian ist ein vierfacher Weltmeister. Sein Fachwissen ist für jedes Formel-1-Team von großem Wert, und unser Team bildet da keine Ausnahme. Unser oberstes Ziel ist es, Weltmeisterschaften zu gewinnen, und Sebastian hat die Erfahrung, Weltmeisterschaften zu gewinnen.”

Von einer neuen Fabrik würde Vettel indes erst 2023 profitieren. SPORT1 weiß: Entsprechende Verlängerungs-Optionen sind in seinem ursprünglichen Kontrakt verankert.

“Wir haben in letzter Zeit unsere Produktionskapazitäten erweitert und verbessert”, erklärt der Teamchef. “Der Bau eines Windkanals dauert allerdings mehr als zwei Jahre, unsere neue Fabrik wird in etwa eineinhalb Jahren in Betrieb gehen. In der Zwischenzeit werden wir die vorhandene Infrastruktur nutzen.”

Das allerdings mit rund 150 Mitarbeitern mehr als zu Zeiten des Vorgängerteams Racing Point. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Aston Martin soll in Zukunft um Titel mitfahren

Die Ziele sind gesteckt.

“Teambesitzer Lawrence Stroll will aus Aston Martin einen Sieger machen und langfristig ein Wörtchen um den Titel mitreden können”, erklärt Szafnauer. “Mit dem Schritt zu einem ganz anderen Rennwagen (mit den neuen Regeln; d. Red.) halte ich das für realistisch. Wir haben das technische Wissen dazu und auch die finanziellen Mittel.”

2021 müssen Vettel und Aston Martin dagegen weiter kleinere Brötchen backen. Im Visier: Platz fünf bei den Konstrukteuren.

“Dafür müssen wir unsere Chancen in der zweiten Saisonhälfte besser nutzen”, mahnt Vettel. Auf Alpine (P5) fehlen derzeit 27 Punkte, auf AlphaTauri 20.