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Was ist bloß mit Ramos los?

Was ist bloß mit Ramos los?
Was ist bloß mit Ramos los?

Man kann vieles über die Karriere von Sergio Ramos sagen, doch ruhig war es eigentlich nie um ihn.

Der Spanier ist ein Lautsprecher, er polarisiert durch seine Aussagen und durch sein Verhalten auf dem Platz. Für wohl kaum einen Spieler gilt das Motto „liebe ihn oder hasse ihn“ so sehr wie für Ramos. Zumeist hatte die Seite, für die sich ein Fußball-Fan entschied, damit zu tun, ob er Real-Madrid-Fan war oder nicht.

Doch nun ist Ramos kein Königlicher mehr und in den letzten Wochen hätte man fast vergessen können, dass der 35-Jährige seine Karriere noch gar nicht beendet hat. Warum hat er noch nicht sein Debüt für seinen neuen Klub Paris Saint-Germain gegeben? (Alle Entwicklungen rund um den Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)

Rätselhafte Umstände rund um Ramos

Auf der Suche nach der Antwort erscheinen die Anhaltspunkte ein wenig rätselhaft. Das ist aber nicht weiter verwunderlich, denn in den letzten Monaten war rund um den Rekordnationalspieler Spaniens (180 Länderspiele) so einiges seltsam.

Sein Abschied von Real zum Beispiel, den irgendwie keiner so recht kommen sah - Ramos inklusive. „Ich habe dem Angebot der Vertragsverlängerung zugesagt, dann wurde mir mitgeteilt, dass die Frist abgelaufen ist“, sagte er bei seiner Abschieds-PK über sein Ende in der spanischen Hauptstadt. Rätselhaft.

Und bei der spanischen Nationalmannschaft hatte er zuletzt Trainer Luis Enrique widersprochen, ohne das gewollt zu haben. Er sagte, dass er sich fit fühle, doch Enrique sprach von einer Verletzung. „Es ist viel einfacher, als Sie denken“, sagte der Coach der Furia Roja damals im April. Rätselhaft.

Ramos stand seit vier Monaten nicht mehr auf dem Rasen

Einfach scheint bei Ramos derzeit wenig zu sein - zumindest so viel ist sicher. Bei PSG hat der langjährige Real-Kapitän keinen einfachen Start erwischt. Sein ewiger Gegenspieler Lionel Messi, der ironischer Weise unter ähnlichen Umständen nach Paris gekommen ist (er wollte beim FC Barcelona bleiben, doch das ging nicht) hat mittlerweile sein Debüt gefeiert. Doch Ramos muss noch warten. Warum eigentlich?

Bereits im Juli hatten Checks ergeben, dass der Innenverteidiger keine Probleme mehr habe. Aber es scheint dann doch immer etwas zu zwicken, wenn Ramos wieder in der Nähe seines Debüts für das Starensemble geben will.

Seit vier Monaten stand der emotionale Leader nun nicht mehr in einem Pflichtspiel auf dem Rasen. In diesem Kalenderjahr war er mittlerweile 200 Tage außer Gefecht. Er musste mit einem Meniskusriss pausieren, mit einer Muskelverletzung, mit einer Sehnenreizung und zuletzt wegen Magenproblemen. Auch das Corona-Virus hatte er sich im April eingefangen.

Kann Ramos PSG überhaupt helfen?

Derzeit scheint wieder die linke Wade Probleme zu machen. Vor rund einem Monat hieß es, dass er wohl noch acht Wochen pausieren müsse. Dann hatte PSG bekanntgegeben, dass Ramos nach der Länderspielpause, in der er endlich vollends regenerieren sollte, wieder einsatzbereit sei.

Doch nun wurde bekannt, dass er sich doch noch in der Genesungsphase befindet. Einen konkreten Termin für die Rückkehr auf die Fußball-Bühne gibt es noch immer nicht.

Für das Ligaspiel gegen Clermont Foot am Wochenende wird er noch keine Option sein. Doch vielleicht könnte Ramos ausgerechnet in der Champions League, seinem Wettbewerb, bei Club Brügge sein Debüt für PSG feiern. Viermal hat er die Königsklasse mit Real gewonnen.

In diesem Jahr soll der Henkelpott nach Paris gehen - zumindest, wenn es nach den katarischen Eigentümern geht. Mit Messi und Ramos haben sie zwei weitere Superstars geholt. Neymar und Kylian Mbappé sind geblieben. Wenn es in diesem Jahr nichts wird, wann dann?

Ramos soll bei der Mission Henkelpott die Defensive zusammenhalten, die wohl der Grund dafür ist, dass PSG die Champions League mit Neymar und Mbappé bislang nicht gewinnen konnte. Doch wird der Abwehrchef wieder richtig fit und kann er den Franzosen dann überhaupt helfen?

Immerhin ist das letzte Spiel von Ramos lange her und in seinem Alter steckt auch eine Muskel-Maschine wie der Spanier nicht mehr jede Blessur ohne Weiteres weg. Die PSG-Fans jedenfalls fiebern dem Debüt entgegen. Doch mit jedem Tag, mit dem sich dieses herauszögert, dürften mehr Zweifel an der die Leistungsfähigkeit eines der besten Innenverteidiger des letzten Jahrzehnts aufkommen.