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"So etwas Schlimmes noch nie gesehen": Ex-BVB-Talent berichtet

"So etwas Schlimmes noch nie gesehen": Ex-BVB-Talent berichtet
"So etwas Schlimmes noch nie gesehen": Ex-BVB-Talent berichtet

Dario Scuderi beendete 2019 im Alter von nur 21 Jahren seine Karriere.

Nach einer tragischen Verletzung, die er 2016 in einem Youth-League-Spiel des BVB bei Legia Warschau erlitt, war das Risiko für den Youngster zu groß.

Beim Abblocken eines Schusses nach einem Sprint zog sich Scuderi damals unter anderem einen doppelten Kreuzbandriss, einen Außenbandriss und einen Meniskusschaden zu.

Dass ihn das Kniegelenk wieder eingerenkt wurde und er anschließend mit dem Krankenwagen weggefahren wurde, habe er zunächst "überhaupt nicht" realisiert. "Ich stand völlig unter Schock", sagte Scuderi bei Spox und Goal.

Schmerzen habe er im ersten Moment "dank des Schocks und zahlreicher Schmerzmittel" nicht verspürt. Aber "als ich abends zurück im Hotel war, kochte mein Knie und war rot und dick wie ein Fußball", am nächsten Morgen gar "so dick wie zwei Fußbälle".

Scuderi "war komplett schockiert"

Der Heimflug mit der Mannschaft geriert zur Tortur. "Ich konnte kaum mehr. Es wurde so unerträglich für mich, dass ich noch am Flughafen in einen Krankenwagen verfrachtet wurde und eine Not-Operation durchgeführt werden musste, weil einfach zu viel Druck im Knie war", berichtet Scuderi.

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Vor der Operation hieß es, "man würde mein ganzes Bein aufmachen, damit die Flüssigkeit herausläuft. Die Ärztin meinte vor der Narkose: 'Ich kann Ihnen aufgrund des hohen Drucks auf das Knie nicht garantieren, dass Sie Ihr Bein behalten werden. Damit müssen Sie rechnen, die Chancen stehen 50 zu 50.' Ich war komplett schockiert."

Kniespezialist: "So etwas Schlimmes noch nie gesehen"

Scuderi weiter: "Als ich wach wurde, habe ich meinen blutdurchtränkten Umhang sofort hochgehoben. Mir sind die Steine nur so vom Herzen gefallen, dass das Bein noch dran war. Da waren zwar Schrauben und jede Menge anderes Zeug drin, ich fühlte mich wie der Terminator. Doch das war mir in dem Moment vollkommen scheißegal."

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Der renommierte Kniespezialist Doktor Michael Strobel in München, den Scuderi drei Wochen später aufsuchte, "meinte, so etwas Schlimmes habe er noch nie gesehen".

Scuderi kämpft sich zurück

Trotz zehn Operationen kämpfte sich Scuderi beeindruckend zurück, schaffte 2019 sogar eine Kadernominierung in einem Pflichtspiel der Reserve. Doch mehr wurde es nicht mehr.

"Es stand fest, dass der Vertrag nicht verlängert wird, da man mir mit meiner Vorgeschichte keinen festen Platz in der U23 garantieren konnte", erklärte Scuderi seinen Entschluss, seine Karriere zu beenden: "Ich erhielt noch Angebote aus der Regionalliga, aber das entsprach nicht meiner Ambition."

Denn er habe sein "ganzes Leben dafür gekämpft, um in die Bundesliga oder die 2. Liga zu kommen".

Scuderi will Nachwuchstrainer werden

Der BVB habe ihm dann ein Angebot gemacht, "als Trainer in der Fußballakademie anzufangen. Das erschien mir zukunftssicherer als eine ungewisse Situation in Liga 4. Ich wollte den BVB ohnehin nie verlassen und so konnte ich bei meinem Herzensklub bleiben."

Inzwischen hat Scuderi die B-Lizenz erworben und auch eine sechsmonatige Weiterbildung zu den Themen Spielanalyse und Scouting mit der Bestnote abgeschlossen.

"Mein Traum ist es, eines Tages als Scout oder Trainer im Dortmunder NLZ zu arbeiten", sagte Scuderi.