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Boateng: Gegner nannten mich "Scheiß Schwarzer"

Frankfurts Kevin Prince-Boateng fordert mehr Maßnahmen gegen Rassismus

Kevin-Prince Boateng von Eintracht Frankfurt hat Verbände und Vereine zu einem stärkeren Engagement gegen Rassismus aufgefordert. "Es reicht nicht, vor Champions-League-Spielen ein 'No to racism'-Video zu zeigen. Es reicht auch nicht, ab und an ein T-Shirt anzuziehen, auf dem 'Kein Rassismus' steht, oder 'Wir zeigen Rassismus die Rote Karte'", sagte der 30-Jährige im Gespräch mit jetzt, dem jungen Magazin der SZ.

Der ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler setzt sich seit Jahren gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein.

Als Spieler des AC Mailand sorgte er Anfang 2013 aus Protest gegen rassistische Äußerungen von Zuschauern für den Abbruch eines Testspiels und erhielt international für die Aktion viel Zuspruch. Im selben Jahr sprach er am UNO-Sitz in Genf.

Boateng, der einen ghanaischen Vater hat, wurde nach eigenen Angaben schon als Kind mit Rassismus konfrontiert.

So sei er regelmäßig von Eltern gegnerischer Spieler beschimpft worden. "Du weißt ganz genau, dass sie in diesem Moment einen sieben- oder achtjährigen Jungen aufs Tiefste verletzen wollen. Als ich jung war, habe ich immer versucht, das wegzudenken, zu unterdrücken", sagte Boateng. Er habe in der Zeit viel geweint.

Auch als Profi habe er negative Erfahrungen gemacht. "Wenn mich jemand als 'scheiß Schwarzer' betitelt, ist das nicht erlaubt. Das ist Rassismus, Punkt. Trotzdem ist es mir schon passiert, dass Gegenspieler mich so genannt haben", sagte Boateng, der auch die jüngsten Wahlerfolge der AfD mit Sorge beobachtet.

Eintracht-Fan wünscht sich besonderes Autogramm: