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Hitze-Hölle Olympia! Deutsche Ruderin landet im Rollstuhl

Hitze-Hölle Olympia! Deutsche Ruderin landet im Rollstuhl

Aufregung an der Regattastrecke im Sea Forest Waterway!

Die deutsche Ruderin Leonie Menzel muss nach dem Auftakt-Lauf völlig entkräftet in einem Rollstuhl Platz nehmen.

Beim Bogenschießen erleidet die Russin Svetlana Gomboeva einen Hitzschlag.

Schon vor der Olympia-Eröffnungsfeier (ab 13 Uhr MESZ im Liveticker) fordern die extremen Bedingungen in und um Tokio ihren Tribut.

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Menzel wurde im Doppelzweier mit Annekatrin Thiele im Vorlauf Letzte, hatte am Ende spürbar Probleme.

Im Anschluss musste die 22-Jährige mit einem Rollstuhl in ein nahe liegendes Funktionsgebäude gefahren werden. Immerhin: Wenig später saß sie mit einer Kühlweste schon wieder auf einem Ergometer.

„Kombination aus Anstrengung und Hitze“

„Es war eine Kombination aus Anstrengung und Hitze, denn es war ein harter Bord-an-Bord-Kampf. Der Kreislauf war immer stabil, es ist halt so, dass die Sportler an ihre Grenzen gehen, wenn es drauf ankommt“, sagte Menzels Trainer Thomas Affelt: „Das Ziel bleibt das Halbfinale.“ Dazu muss das Duo nun den Hoffnungslauf am Samstag überstehen.

Die Temperaturen um die Mittagszeit lagen bei knapp über 30 Grad. Hinzu kommt die hohe Luftfeuchtigkeit von rund 95 Prozent. Im Hafen von Tokio sind die Ruderinnen und Ruderer der Sonneneinstrahlung auf der spiegelnden Wasseroberfläche besonders ausgesetzt.

Bogenschützin erleidet Hitzschlag

Leidtragende der extremen Bedingungen war auch die russische Bogenschützin Svetlana Gomboeva. Aber auch die 23-Jährige erholte sich zügig. Es sei wieder „alles in Ordnung“, teilte das Russische Olympische Komitee (ROC) via Twitter mit. Sie sei von Ärzten mit Wasser versorgt worden und am Mittag gemeinsam mit dem russischen Team wieder ins olympische Dorf zurückgekehrt.

Am Dienstag hatte Südafrikas Fußball-Trainer David Natoane angesichts der hohen Temperaturen und einer Corona-Isolation seiner Spieler sogar Vergleiche zum dramatischen Kollaps des Dänen Christian Eriksen gezogen. „Wir haben gesehen, was bei der EM passiert ist“, sagte er: „Man kann nur hoffen, dass wir, nachdem die Spieler seit der Ankunft so lange inaktiv waren, hier nicht etwas Ähnliches sehen.“

Zusätzliches Problem beim Beachvolleyball

Ein großes Problem werden wahrscheinlich auch die Beachvolleyballer bekommen. Das zusätzliche Problem dort ist, dass sich Sand so sehr erhitzt, dass er unbespielbar ist. Erste Trainings wurden bereits abgesagt.

Die Organisatoren haben zwar Maßnahmen, wie Kühlzelte oder Dunst-Ventilatoren eingeführt, diese dürften jedoch kaum ausreichend sein. Hinzu kommt, dass die Spiele der Gruppenphase zwischen 9 und 15 Uhr stattfinden, also in der absoluten Mittagshitze.

Sorgen um Langstreckler

Der Marathonlauf wurde ebenso wie die Gehwettbewerbe bereits in das über 1.000 Kilometer entfernte Sapporo verlegt. Dort ist das Klima etwas erträglicher ist. Der Startschuss ist zudem für 7 Uhr morgens angesetzt. Die Geher starten sogar schon ab 5:30 Uhr.

In schlimmer Erinnerung sind noch die Bilder von der Leichtathletik-WM 2019 in Doha dürften vielen noch im Gedächtnis sein: Taumelnde Athleten oder erschöpfte Läuferinnen, die in Rollstühlen abtransportiert werden mussten.

So wie nun Leonie Menzel an der Regattastrecke.





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