Boosting! Koreanische Politikerin soll zurücktreten

Während sich unsereins noch uneinig darüber ist, ob eSports richtiger Sport ist, wurde diese Frage in Süd-Korea unlängst geklärt. Hier gehört das Thema eSports zum täglichen Leben, Fernsehsender berichten über wichtige Ereignisse und Spieler wie Lee "Faker" Sang-hyeok werden wie hierzulande Fußballstars gefeiert.

Boosting - Bis zu zwei Jahre Knast

Gerade weil der eSports in der Koreanischen Gesellschaft einen derart hohen Stellenwert einnimmt, existieren explizite Gesetze, die bestimmte Aspekte des kompetitiven Spielens regeln. Unter anderem ist das Boosten verboten und sieht sogar eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren hinter Gittern vor.

Eben das könnte nun der koreanischen Politikerin Ryu Ho-jeong zum Verhängnis werden. Diese befindet sich aktuell im Wahlkampf für die Gukhoe, der Nationalversammlung des Landes, und sieht sich einem waschechten eSports-Skandal ausgesetzt. Sie selbst war lange Zeit Präsidentin eines eSports-Klubs und grundlegend in der Szene engagiert. Beim Boosting hilft eine fremde Person dabei, den eigenen Account auf ein höheres Level zu bringen.

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So wirft ihr ein konkurrierender Politiker vor, der ebenfalls als StarCraft-II-Profi über einen eSports-Hintergrund verfügt, dass sie sich im Jahr 2014 unlauterer Mittel bediente und ihren damaligen Freund mit ihrem eigenen League-of-Legends-Account hat spielen lassen. Der Account selbst sprang in dieser Zeit von Gold auf Diamond 5 (Ränge innerhalb des Spiels) - entsprechend wäre der Tatbestand des Boostings erfüllt.

Nun wird darüber diskutiert, ob sie Ihre Kandidatur zurückziehen sollte oder eine zweite Chance verdient hat.