Kein Platz auf dem Teamfoto: Jetzt spricht Kamps

39 Jahre lang war Uwe Kamps auf dem offiziellen Mannschaftsfoto von Borussia Mönchengladbach ein fester Bestandteil - von 1982 bis 2004 als Torwart, danach als Torwarttrainer.

Doch auf dem aktuellen Gruppenbild zur neuen Saison fehlt der 57-Jährige überraschend. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Der Kult-Keeper, der 1988 für Deutschland Olympia-Bronze holte und 1992 im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Leverkusen Geschichte schrieb, als er alle vier Elfmeter für seine Borussia hielt, hat seinem Herzensverein immer die Treue gehalten.

Kamps schlägt Real-Angebot aus

Selbst ein Angebot von Real Madrid schlug er in den 1990er Jahren aus. Kamps formte Nationaltorwart Marc-André ter Stegen einst zu einem Weltklasse-Keeper, ehe der damals 22-Jährige 2014 von der Borussia zum FC Barcelona wechselte. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Ist Kamps etwa nicht mehr erwünscht?

”Ich war überrascht von dieser Entscheidung. Und von der Art und Weise, wie ich es erfahren habe auch etwas enttäuscht. Zum 40. Mal mit auf dem Mannschaftsfoto zu sein, hätte mir etwas bedeutet”, sagt der Ur-Borusse im Gespräch mit SPORT1.

Kamps nicht mehr für Sommer verantwortlich

Der gebürtige Düsseldorfer, laut Gladbach-Mitteilung weiter “hauptverantwortlicher Trainer für den gesamten Torwartbereich”, ist nicht mehr für die Keeper in der ersten Mannschaft wie Yann Sommer zuständig. Das macht seit diesem Sommer Torwarttrainer Fabian Otte (frühere Stationen: FC Burnley, TSG Hoffenheim II und in Neuseeland).

Für Kamps wiederum, der auf der Vereinshomepage nicht mehr unter den Trainern zu finden ist, sehen “die Überlegungen vor, dass ich mich noch mehr um die Torhüter-Talente kümmere, die wir bestmöglich auf den Profi-Fußball vorbereiten möchten”.

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Bereits zuvor hatte Kamps ein Trainer-Duo mit Steffen Krebs gebildet, der zum VfB Stuttgart gewechselt ist.

Dabei fehlte er zwar wegen der coronabedingten personellen Beschränkungen bisweilen bei Spielen auf der Bank, weil vor allem Krebs sich um die Profi-Torhüter kümmerte, an der täglichen Trainingsarbeit war Kamps aber weiter (mit)beteiligt.

Gladbach für Kamps “meine Heimat”

Wie sehr ihm der Verein am Herzen liegt, sagte Kamps 2017 in einem Express-Interview. “Das ist für mich Zuhause, meine Heimat. Ich fühle mich super wohl in diesem Verein, die Arbeit macht mir sehr großen Spaß.”

Das hat sich inzwischen wohl geändert. ”Es finden gerade Gespräche statt und da müssen noch einige Dinge geklärt werden. Wir sind da in den letzten Zügen. Grundsätzlich habe ich bei Borussia einen unbefristeten Vertrag und nicht vor, den Verein zu verlassen.” (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Das Tischtuch sei aber nicht zerschnitten. Er sei im Dialog mit der Geschäftsführung, was seine Zukunft bei der Borussia angeht.

Kommt es zur Trennung?

Kommt es am Ende dennoch zur Trennung - ähnlich wie bei Gerry Ehrmann und seinem 1. FC Kaiserslautern?

Dieser war ähnlich wie Kamps eine Torwartlegende bei den Roten Teufeln und musste 2020 nach 36 Jahren gehen. Daran denkt Kamps noch nicht: “Wenn man fast vierzig Jahre bei einem Klub ist, dann ist es keine Frage, dass das Herz an dem Verein hängt.”