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Botschaft an US-Wähler: US-Zeitung Time ändert ihren Namen

Das Nachrichten-Magazin Time hat anlässlich der US-Präsidentschaftswahl ein Zeichen gesetzt. Sie hat für eine Sonderausgabe erstmals ihren Namen geändert. An den Titel "Vote" knüpft sie eine klare Botschaft.

Shanghai, China - Oct 2, 2013: Popular Magazines in English language displayed, including Time and The Economist. Magazines are a great way to learn news, culture and short stories. They generate the majority of their income through advertising.
Das Nachrichten-Magazin Time ändert anlässlich der Präsidentschaftswahl vorübergehend seinen Titel. (Bild. Getty Images)

Zum ersten Mal in ihrer 97-jährigen Geschichte erscheint das US-Zeitung Time unter einem anderen Namen. "Vote" (engl.: Wählt!) prangt ab 2. November eine Woche lang auf ihrem Titelblatt. Anlass ist die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl. Mit dem Imperativ fordert das Magazin die US-Bürger auf, sich an der Wahl zu beteiligen.

Wählen gehen für eine bessere Welt

Verstärkt wird der Appell durch das Coverbild. Zu sehen ist eine Frau, die mit einem blauen Tuch Mund und Nase verdeckt hat. Die floral bemusterte Bandana enthält auch das Motiv einer Wahlurne. Wort und Bild haben also eine klare Botschaft: Geht wählen, auch und gerade in Zeiten einer Corona-Pandemie.

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"Das war ein Jahr voller Schmerzen, Not, Chaos und Verlust", schreibt Time-Chef Edward Felsenthal in einer Stellungnahme zur Sonderausgabe des Magazins. Trotzdem hätten die Menschen die "einmalige Gelegenheit", die Welt zu verändern. Eine besondere Rolle misst er dabei den US-Amerikanern im Zuge der Wahl am 3. November bei. Denn "nur wenige Ereignisse", so Felsenthal, würden "die Welt so prägen wie das Ergebnis der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl."

Der Schöpfer des Covers

Das Titelblatt hat der Straßenkünstler Shepard Fairey entworfen, den die Zeitung offenbar mit Bedacht gewählt hat. Fairey hatte 2008 im Rahmen der damaligen US-Präsidentschaftswahl ein Porträt des Kandidaten Barack Obama entworfen, das mit seiner Botschaft "Hope" zum Sinnbild seiner Wahlkampagne wurde.

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Das Time-Cover ist ästhetisch und ethisch an das berühmte Vorbild angelehnt. "Obwohl die Person im Bild weiß, dass es während einer Pandemie zusätzliche Herausforderungen für die Demokratie gibt", sagt der Künstler zu seinem neuen Werk, "ist sie entschlossen, ihre Stimme und Macht zu nutzen."

Das Vote-Cover ist bereits das dritte Titelbild, das Fairey für die Time gestaltet hat. 2008 hatte er im Rahmen der "Person des Jahres"-Ausgabe der Zeitung ein weiteres Porträt von Obama entworfen. Drei Jahren später erklärte die Time die Protestanten der Bewegung "Occupy Wall Street" symbolisch zur Person des Jahres. Faireys Bild zeigte eine vermummte Person mit Mütze.

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