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Brüll-Attacke um Mitternacht! Djokovic flippt völlig aus

Mit weitaufgerissenen, funkelnden Augen und immer wieder sekundenlang schreiend zwischen mehreren Matchbällen ist Novak Djokovic beim Sieg gegen Matteo Berrettini auf dem Court Philippe Chatrier bei den French Open auf bizarre Weise ins Halbfinale eingezogen.

Szenen wie aus einer anderen Welt: Immer wieder brüllt der Serbe Djokovic seine Emotionen heraus. (Bild: Sport1)
Szenen wie aus einer anderen Welt: Immer wieder brüllt der Serbe Djokovic seine Emotionen heraus. (Bild: Sport1)

Der Tennis-Weltranglistenerste besiegte seinen italienischen Kontrahenten in der Night Session mit 6:3, 6:2, 6:7 (5:7), 7:5 - im Blickpunkt war aber das Gebaren des Djokers, der in der Schlussphase der Partie völlig entrückt wirkte.

"Das war nicht einfach", erklärte Djokovic hinterher noch auf der roten Asche, als er seine Emotionen wieder im Griff hatte. Er räumte ein, es habe ihm an Energie gefehlt, nachdem die Zuschauer der Arena in Paris entschwunden waren.

French Open: Djokovic schreit wie ein Berserker

Hintergrund: Die Partie war Mitte des vierten Satzes zeitweise unterbrochen worden, weil die Fans aufgrund der coronabedingten Ausgangssperre in der französischen Hauptstadt vor 23 Uhr das Stadion hatten verlassen müssen. Mancher quittierte das mit lauten Pfiffen - es wurden Sprechchöre skandiert mit "Wir haben bezahlt!"

Zum Zeitpunkt der Unterbrechung hatte es aus Djokovics Sicht 6:3, 6:2, 6:7 (5:7) und 3:2 gestanden. Danach geriet die Partie zum Gruselstück - nicht nur wegen der Brüll-Attacken des 34-Jährigen aus Belgrad rund um und nach dem dritten Matchball.

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Djokovic haderte auch mit einer blutenden Verletzung am Handgelenk, verspürte offenbar Schmerzen und musste medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

Auch seinen Ex-Coach Boris Becker ließ der Djoker nach Match-Ende und 3:28 Stunden Spieldauer einigermaßen ratlos zurück: "Diese Geräusche, die Novak gemacht hat - das waren ja fast die Geräusche eines Werwolfes", erklärte der heutige Eurosport-Experte.

Ex-Coach Becker fassungslos: Wie ein Werwolf

Becker fügte an: "Er bewegt sich da wirklich an einer Grenze. Aber da sieht man auch, wie viel Druck da auf ihm gelastet hat."

Im Halbfinale bekommt es Djokovic nun im Gigantenduell mit Rafael Nadal (Spanien) zu tun. Der Paris-Rekordsieger schlug den Argentinier Diego Schwartzman mit 6:3, 4:6, 6:4, 6:0.

Um das zweite Finalticket duellieren sich am Freitag die deutsche Nummer eins Alexander Zverev (Hamburg) und Stefanos Tsitsipas (Griechenland).

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