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Buchmann verliert Podium aus Augen - Roglic holt Gelb

Emanuel Buchmann ist auf der 9. Etappe der Tour de France weiter im Gesamtklassement zurückgefallen.

Nachdem er schon am Vortag Zeit gut eine Minute einbüßte, wuchs der Rückstand auf die Spitzengruppe diesmal auf über vier Minuten an. Die Hoffnung auf eine Podiums-Platzierung hat damit vor dem Ruhetag einen erheblichen Dämpfer erhalten (Die Gesamtwertung der Tour de France). Die Etappe beendete er als 23., auf das Gelbe Trikot hat er nun 5:45 Minuten Abstand. (Tour d e France: Die 9. Etappe im SPORT1-Liveticker zum Nachlesen)

Nach dem ersten Rückschlag am Samstag lief es für den 27 Jahre alten Bora-Kapitän erneut nicht wie gewünscht. "Ich habe mich richtig schlecht gefühlt, war schon früh am Limit. Ich habe mein Bestes gegeben, aber mehr war nicht möglich", sagte der sichtlich geknickte Buchmann am Sonntag im empfindlich kühlen Zielort Laruns.

Den Tagessieg sicherte sich der Slowene Tadej Pogacar im Zielsprint. Tragischer Held war Marc Hirschi aus der Schweiz, der nach einer beherzten Solo-Attacke noch abgefangen wurde und im Foto-Finish nur Dritter wurde.

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Der bisherige Spitzenreiter Adam Yates, der als 15. ins Ziel kam, musste das Gelbe Trikot derweil an Primoz Roglic abgeben, der sich Platz zwei sicherte. Egan Bernal und Mikel Landa komplettierten das Quintett, dass den Sieg auf der Zielgeraden unter sich ausgemacht hatte.

Pogacar siegt auf 9. Etappe

"Keine Zeit verlieren" - das war am Sonntag das große Ziel des Bora-Teams, das sich angesichts des fordernden Profils als schwieriges Unterfangen erwies. Der Plan, einen Fahrer als späten Buchmann-Helfer in eine Ausreißergruppe zu schicken, ging auf - eine Flucht war vom Feld mit hohem Anfangstempo allerdings lange unterbunden worden. Letztlich schaffte Lennard Kämna den Sprung nach vorne.

Die schonungslose Fahrweise forderte bald Tribut. Schon am ersten schweren Anstieg, dem verregneten Col de la Hourcere, war das Hauptfeld auf die Favoritengruppe geschrumpft, Buchmann geriet erstmals in leichte Schwierigkeiten. Noch hielt er aber den Anschluss.

Schon zu Beginn des Col de Marue Blanque änderte sich dies: Buchmann hatte zwei Helfer an seiner Seite, konnte der harten Gangart vom Roglics Jumbo-Mannschaft aber nicht mehr folgen. Sichtlich angeschlagen kämpfte er sich ins Ziel, es ging nur noch um Schadensbegrenzung.

Dass Buchmanns Traum vom Podium in diesem Jahr wohl unerfüllt bleibt, hatte sich schon tags zuvor angedeutet. Über eine Minute hatte er auf die Topstars um Roglic und Bernal auf dem Weg nach Loudenvielle verloren. "Das ist nicht das, was ich wollte und wie ich gerne fahren möchte", hatte er anschließend gesagt, "aber es geht wohl noch nicht besser nach dem Sturz."

Sagan verteidigt Grünes Trikot - Cosnefroy im Bergtrikot

Zwei Wochen vor dem Tour-Start war Buchmann bei der Dauphine schwer zu Fall gekommen, beim Grand Depart in Nizza waren die Blessuren noch nicht voll ausgeheilt. Die langen Tage im Sattel während der ersten Tour-Woche wirkten sich zwar positiv auf Buchmanns Fitness aus, im Vollbesitz seiner Kräfte ist er aber noch nicht. "Es fehlen einfach die letzten paar Prozent, um mitzufahren. Aber hat super gekämpft", sagte Boras Sportlicher Leiter Enrico Poitschke am Sonntag.

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Im Gesamtklassement reiht sich Bernal 21 Sekunden hinter Roglic ein. Guillaume Martin ist Dritter, Romain Bardet rangiert auf Platz vier. Nairo Quintana ist als Fünter 32 Sekunden hinter dem Gelben Trikot. In der Sprintwertung änderte sich nichts, Peter Sagan liegt weiter mit 138 Punkten an der Spitze. (Die Sprintwertung der Tour de France) In der Bergwertung steht Benoit Cosnefroy auf Platz eins, Nans Peters bleibt erster Verfolger. (Die Bergwertung der Tour de France)

Montag Ruhetag - Flachetappe am Dienstag

Die beiden Hauptschwierigkeiten des Tages - zwei Berge der 1. Kategorie - hatten es in sich. Der Col de la Houcere war ein neuer Tour-Anstieg, 11,1 km lang und bis zu 11,4 Prozent steil. Der Col de Marie Blanque war mit 7,7 km zwar kürzer, im letzten Drittel aber eine Rampe von bis zu 13,6 Prozent.

Am Montag steht bei der Tour de France der erste Ruhetag auf dem Programm. Am Dienstag kommt es zur zehnten Etappe von Île d´Oléron nach Île de Ré. Hier erwartet die Fahrer eine interessante Flachetappe, die durch ihre Windanfälligkeit eine besondere Herausforderung für das Feld bereithält.

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mit Sport-Informations-Dienst