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Bugno nimmt Groenewegen in Schutz: "Drohungen gegen ihn sind unwürdig"

Bugno nimmt Groenewegen in Schutz: "Drohungen gegen ihn sind unwürdig"

Der frühere italienische Radstar und heutige Präsident der Profivereinigung CPA Gianni Bugno hat ein halbes Jahr nach dem schweren Renncrash von Fabio Jakobsen bei der Polen-Rundfahrt den Umgang mit dem als Unfall-Verursacher ausgemachten Dylan Groenewegen kritisiert. "Ich habe von den Drohungen gegen ihn gelesen und davon, dass er unter Polizeischutz gestellt wurde, weil das Schlimmste für ihn und seine Familie befürchtet worden war", sagte der zweimalige Weltmeister: "Das ist unwürdig und unanständig."

Groenewegen hatte seinen niederländischen Landsmann Jakobsen im Zielsprint der ersten Etappe vor der Ziellinie bei einer Geschwindigkeit von über 80 km/h ins Absperrgitter gedrückt. Jakobsen wurde lebensgefährlich verletzt und lag zwei Tage lang im künstlichen Koma. Der Fahrer von Deceuninck-Quick-Step musste mit 130 Stichen im Gesicht genäht werden. Danach war der wegen seiner harten Fahrweise umstrittene Groenewegen für neun Monate gesperrt und vor allem in sozialen Netzwerken bedroht und beschimpft worden.

Laut Bugno seien vor allem die Organisatoren der Rundfahrt wegen unzureichender Absicherung der Absperrgitter für den Unfall verantwortlich zu machen: "Dylan hat einen Fehler gemacht und diesen teuer bezahlt. Ich hoffe, dass das Peloton ihn wieder in Freundschaft aufnimmt. Letztlich haben die gefährlichen Barrieren für die Schwere des Sturzes gesorgt." Mit der CPA will Bugno beim Weltverband UCI weiter auf mehr Sicherheit und Strafen bei Organisationsmängeln drängen.

Groenewegen hatte nach dem Crash sein tiefes Bedauern geäußert. "Der Sturz wird immer ein schwarzer Fleck in meiner Karriere sein", sagte er. Jakobsen steht nach diversen Operationen vor einem Comeback.