Bundesliga-Brennpunkte: Das muss man zum 8. Spieltag wissen

Nach der zweiwöchigen Länderspielpause geht es am Freitag mit dem 8. Spieltag der Bundesliga weiter. Mit dabei: Rekordmeister Bayern München unter Druck, der Wunderstürmer des BVB und ein unerwartet erfolgreiches Trio. Yahoo Sport beleuchtet die Mannschaften im Fokus.

Die Münchner stehen in Wolfsburg unter großem Druck. Bild: Getty images
Die Münchner stehen in Wolfsburg unter großem Druck. Bild: Getty images

Bayern München und die Serie des Grauens: Eine unangenehmere Länderspielpause hätte es für die Bayern kaum geben können. Viermal blieben die Münchner vor der Unterbrechung am Stück in Pflichtspielen sieglos, als Abschluss gab es ein fürchterliches 0:3 gegen Gladbach, das Arjen Robben im kicker in Sachen Demütigung jetzt sogar in eine Schublade mit dem sagenumwobenen 0:4 gegen Real Madrid 2014 steckte. Der Baum brannte also lichterloh, als sich die Nationalspieler auf den Weg zu ihren Auswahlmannschaften machten. Auch Coach Niko Kovac wurde bereits angezählt und stand so sehr in der Kritik, dass sich Uli Hoeneß zu martialischen Aussagen gezwungen sah; er werde den Trainer „bis aufs Blut verteidigen“.

Die zwei Wochen Zeit, gepaart mit der Krise der deutschen Nationalmannschaft, haben den öffentlichen Fokus etwas verschoben, weg von den kriselnden Bayern. Nichtsdestotrotz werden am kommenden Spieltag alle Augen auf das Münchner Gastspiel beim VfL Wolfsburg gerichtet sein (15.30 Uhr). Die Bayern rangieren nur noch auf Tabellenplatz sechs und sind zum Siegen verdammt. Immer, aber jetzt besonders. Coach Kovac wäre bei einem weiteren sieglosen Spiel nur noch schwer zu schützen. Selbst von Uli Hoeneß.

Das Wunder von Dortmund: Der BVB grüßt nicht nur von der Tabellenspitze, nein, auch in Sachen Personal gibt’s bei den Schwarzgelben vor dem Wochenende weitgehend gute Neuigkeiten. Manuel Akanji fällt zwar drei Wochen aus, im Angriff wird Lucien Favre aber wieder auf fast alle Spieler zurückgreifen können. Christian Pulisic ist nach Wadenproblemen wieder im Training und auch Marco Reus, der die Reise zum DFB-Team wegen Knieproblemen abgesagt hatte, sollte wieder einsatzbereit sein.

Paco Alcacer beim BVB: Erwartungen gesehen, erfüllt, übertroffen

Und schließlich gibt es da ja noch einen gewissen Paco Alacacer, der die Form der Borussen verkörpert wie kein anderer. In der Liga traf der Neuzugang sechsmal in drei Kurzeinsätzen, ergibt alle gut 13 Minuten ein Tor. Auch international machte der Spanier weiter und erzielte beim 2:3 gegen England 96 Sekunden nach seiner Einwechslung mit dem ersten Ballkontakt einen Treffer. Spanien-Coach Luis Enrique betitelte Alacacer gar als „Wunder“, während die katalanische Presse Ex-Klub Barcelona für den Verkauf des Angreifers in Grund und Boden schrieb. Am Wochenende gastieren der BVB und sein Wunder übrigens beim Tabellenletzten Stuttgart.

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Team!🐝 @bvb09 ⚽😁 #happy #bvb

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Der Höhenflug eines unerwartet erfolgreichen Trios: Die Münchner Krise macht es möglich, dass sich hinter Dortmund und Leipzig ein Trio auf den Plätzen drei bis fünf eingenistet hat, das vor der Saison wohl die wenigsten auf der Rechnung hatten: Gladbach, Bremen und die Hertha. Alle drei haben 14 Punkte auf dem Konto, alle drei können nur wegen des – fast identisch – schlechteren Torverhältnisses gegenüber Spitzenreiter Dortmund nicht an die Tabellenspitze springen.

Aber wie geht es weiter mit dem Dreiergespann? Am 8. Spieltag spricht bei einem Blick auf die Gegner wenig für einen Einbruch. Gladbach, das vor der Länderspielpause noch die Bayern mit 3:0 abfieselte, empfängt die seit vier Ligaspielen sieglosen Mainzer, Werder reist zum Tabellen-15. Schalke und die Hertha empfängt zuhause den Sport-Club aus Freiburg. Die größten Sorgen muss man sich dabei wohl um die Hauptstädter machen, die im Spitzenquintett die unkonstanteste Mannschaft darstellen.

Weinzierls Debüt – Schlusslicht gegen Spitzenreiter: Eines der größten Gesprächsthemen der Länderspielpause war Tayfun Korkuts Rauswurf beim VfB, nachdem ihm Sportvorstand Michael Reschke noch am Vorabend eine Job-Garantie gegeben hatte. „Ganz ehrlich: Natürlich gehört das in Extremsituation auch einmal zu unserem Geschäft“, wollte Reschke seine Flunkerei im Nachhinein entschärfen – was ihm nur mäßig gelang. Die Stuttgarter standen für den Umgang mit ihrem jetzt Ex-Trainer heftig in der Kritik.

Als Nachfolger präsentierten die Schwaben, die auf dem letzten Tabellenplatz liegen, schließlich Markus Weinzierl, den 16. Trainer seit der Meisterschaft 2007. Stadion, Atmosphäre und die Tatsache, dass er zu Augsburger Zeiten in Stuttgart immer recht erfolgreich war hätten ihn nicht zögern lassen, beim VfB anzuheuern. Bei seinem Debüt bekommt es Weinzierl in besagt atmosphärischem Stadion gleich einmal mit dem Tabellenführer und der aktuellen Übermannschaft von Borussia Dortmund zu tun. Das kann man auf zwei Arten sehen: Gegen diesen Gegner hat der VfB nichts zu verlieren. Oder: Das kann schon beim Debüt sehr böse enden.

Schalke und Leverkusen – zwei Schwergewichte im Keller: Die größten Negativüberraschungen der laufenden Spielzeit, einmal abgesehen von den Münchnern, sind Bayer Leverkusen und Schalke 04, die eigentlich als Mannschaften für die Champions-League-Plätze gehandelt wurden, sich nach sieben Spieltagen aber erst langsam aus der Abstiegszone herauswinden.

Schalke tat das nach einem Katastrophenstart mit fünf Pleiten mit zuletzt zwei Siegen ganz ordentlich. Auch in der Königsklasse gab’s einen Dreier, eine Mini-Serie, ein Aufbäumen also, auf dem man durchaus aufbauen kann. Für fast genauso große Fragezeichen sorgte zu Saisonbeginn die Werkself, die nach drei Niederlagen zwar ein paar Erfolge einstreute, von Konstanz aber immer noch kilometerweit entfernt ist. Gegen den BVB gab’s ein 2:4 nach 2:0-Führung, gegen Freiburg ein torloses Remis, dazwischen ein wildes 4:2 in der Europa League gegen AEK Laranka. Immerhin: mit Hannover 96 kommt am Samstag eine der wenigen Mannschaften, die aktuell noch schlechter dasteht, in die BayArena.


Der Spielplan des 8. Spieltags

Datum

Uhrzeit

Heim

Gast

Fr., 19.10.

20.30 Uhr

Eintracht Frankfurt

Fortuna Düssseldorf

Sa., 20.10.

15.30 Uhr

1. FC Nürnberg

TSG Hoffenheim

Sa., 20.10.

15.30 Uhr

VfL Wolfsburg

Bayern München

Sa., 20.10.

15.30 Uhr

FC Augsburg

RB Leipzig

Sa., 20.10.

15.30 Uhr

VfB Stuttgart

Borussia Dortmund

Sa., 20.10.

15.30 Uhr

Bayer Leverkusen

Hannover 96

Sa., 20.10.

18.30 Uhr

FC Schalke 04

Werder Bremen

So, 21.10.

15.30 Uhr

Hertha BSC

SC Freiburg

So, 21.10.

18.00 Uhr

Borussia M‘gladbach

Mainz 05

Die Tabelle der Bundesliga

Platz

Mannschaft

Sp.

Tore

Differenz

Pkt.

1.

Borussia Dortmund

7

23:8

15

17

2.

RB Leipzig

7

16:9

7

14

3.

Borussia M’gladbach

7

15:9

6

14

4.

Werder Bremen

7

13:8

5

14

5.

Hertha BSC

7

12:7

5

14

6.

FC Bayern München

7

12:8

4

13

7.

Eintracht Frankfurt

7

12:11

1

10

8.

1. FSV Mainz 05

7

4:4

0

9

9.

VfL Wolfsburg

7

10:11

-1

9

10.

FC Augsburg

7

14:13

1

8

11.

SC Freiburg

7

9:13

-4

8

12.

1. FC Nürnberg

7

7:16

-9

8

13.

TSG Hoffenheim

7

11:12

-1

7

14.

Bayer Leverkusen

7

7:13

-6

7

15.

FC Schalke 04

7

5:9

-4

6

16.

Hannover 96

7

8:14

-6

5

17.

Fortuna Düsseldorf

7

5:11

-6

5

18.

VfB Stuttgart

7

6:13

-7

5